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Stabiler Hafen Immobilieninvestment
Prognosen bei Investments revidiert, Renditen werden steigen
Der Start ins Immobilienjahr 2022 war in Österreich solide, die aktuellen geopolitischen Veränderungen und die damit einhergehenden Herausforderungen wie steigende Energiekosten, Lieferengpässe und hohe Inflation beeinflussen aber auch den heimischen Immobilienmarkt, sodass die Prognosen revidiert werden müssen. "Unsere Prognosen für 2022 haben wir in den vergangenen Monaten nach unten korrigiert. So rechnen wir nach einem stabilen ersten Halbjahr mit einem Immobilieninvestment von 1,8 Milliarden Euro mit einem Ergebnis zum Jahresende von rund 3,5 Milliarden Euro", so Georg Fichtinger, Head of Investment Properties CBRE, der darauf verweist, dass Investoren vorsichtiger und selektiver agieren. Zudem rechnet er mit einem Anstieg der Renditen im zweiten Halbjahr. "Allerdings", so Andreas Ridder, Managing Director CBRE Österreich & CEE, "ist Österreich nach wie vor ein sicherer und - im Vergleich zu anderen Märkten - stabiler 'Hafen' für Investoren." Die Erwartungen an das Transaktionsvolumen wurden für 2022 nach unten korrigiert. Ein Renditenanstieg im zweiten Halbjahr 2022 in allen Assetklassen wird erwartet.
In der Assetklasse Logistik werden die Renditen bei stabilen Kapitalerträgen aufgrund höherer Mieten steigen. Beim Büromarkt gibt es eine Limitierung durch geringen Leerstand und niedrige Fertigstellungsrate. Durch den geringen Leerstand und eine ebensolche Projektpipeline entwickelt sich der Wiener Büromarkt zu einem Vermietermarkt. Hier, wie überall, sind ESG konforme Objekte besonders begehrt. Die aktuelle Marktsituation führt vor allem in guten, innerstädtischen Lagen zu steigenden Mietpreisen.
Am Retailmarkt ist Mixed Use der neue Trend. Österreichweit bewirken die veränderten Konsumgewohnheiten eine stetig rückläufige Flächenentwicklung. Fußläufig erreichbare Supermärkte in Wohnquartieren gewinnen an Bedeutung. Dafür gibt es am Logistikmarkt eine hohe Nachfrage. Alleine in Wien und Umgebung wurden im ersten Halbjahr 2022 rund 100.000m² Logistikflächen angemietet. "Wir stehen vor einem Fertigstellungsrekord: bis 2024 sollen an den Logistik Hotspots Wien, Graz und Linz rund 1,4 Millionen m² Flächen fertiggestellt werden So viel wie noch nie", so Franz Kastner, Associate Director Logistics & Industrial bei CBRE. Brownfields und B-Lagen gewinnen an Bedeutung. Die Logistikmieten werden durch die hohe Nachfrage sowie die steigenden Bau- und Grundstückspreise weiter steigen. Das Wachstum im Jahr 2022 sollte überdurchschnittlich sein.
Beim Wohnungsmarkt bremsen rasant ansteigenden Baukosten, Inflation und Zinserhöhung. Das Angebot an Grundstücken ist in den Ballungsräumen eingeschränkt. Dies treibt - gemeinsam mit den erhöhten Errichtungskosten - die Kaufpreise in die Höhe. Das Mietsteigerungspotenzial ist durch die aktuelle wirtschaftliche Situation beschränkt. Leistbarkeit und massiv steigende Nebenkosten rücken in den Fokus und führen eventuell zu nachträglichen Mietpreisanpassungen.
Am Hotelmarkt sind die Investoren abwartend. "Wir beobachten, dass Investmententscheidungen auf das dritte und vierte Quartal verschoben werden aufgrund der Marktunsicherheit. Für das zweite Halbjahr erwarten wir einige investmentfähige Hotelprodukte am österreichischen Markt", so Georg Fichtinger. Serviced Apartments sind die Gewinner, die sowohl Longstay als auch Shortstay Gäste bedienen könnnen. Sie werden für immer mehr Investoren als krisensichere Alternative zu klassischen Hotelkonzepten gesehen.
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Logistik
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Georg Fichtinger
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