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Realer Kaufkraftverlust von 3,9 Prozent
2023 soll die Kaufkraft in Österreich wieder um ein Prozent steigen
2021 verfügten die Österreicher über eine durchschnittliche Kaufkraft von 23.191 Euro pro Kopf und Jahr. Real entspricht das einem Vorjahres-Plus von 1,2 Prozent. Doch dabei sollte es nicht bleiben: Nach einem Jahr der sanften Kaufkraftsteigerung 2021 stieg die Inflation durch Energie-Krise und Ukraine-Krieg massiv an, auch in Österreich, und führte damit zu einem realen Kaufkraftverlust von vermutlich durchschnittlich 3,9 Prozent - ein Spitzenwert, der in Österreich schon viele Jahrzehnte nicht erreicht wurde. Bedingt durch die Bekämpfung der Pandemie und die russische Invasion wenige hundert Kilometer von Österreich entfernt, hat die bislang eher ruhige und konstante Kaufkraftentwicklung in Österreich Veränderungen erfahren - und zwar nach unten. In den vergangenen 20 Jahren hat es nur zwei Mal reale Kaufkraftrückgänge gegeben, und die waren im Vergleich zu heute ein Klacks. 2008 ist die Kaufkraft auf Grund der weltweiten Immobilien- und Finanzkrise um 0,3 Prozent zurückgegangen und 2011 nochmals aus demselben Grund um 0,8 Prozent. Doch wie wird es weitergehen? Im Moment kann von einer wieder wie bisher langjährig üblichen Kaufkraftsteigerung von etwa 1 Prozent im Jahr 2023 ausgegangen werden, die sich wohl auch 2024 fortsetzen wird. Ein großer Unsicherheitsfaktor bleibt allerdings nach wie vor der Russland-Ukraine Krieg. Begründen lässt sich die derzeit positive Einschätzung durch die "normal" hohen Lohnabschlüsse und die Pensionen für das Jahr 2022, wobei die Inflation allerdings aufgrund externer Faktoren in die Höhe geschnellt ist, was natürlich für das Jahr 2022 einen realen Kaufkraftverlust bedeutet, zumal auch die anderen Einkunftsarten, wie etwa Einkünfte aus Kapitalvermögen, durch das geringe Zinsniveau und die großteils schwächelnden Aktienmärkten nicht gestiegen sind. Für 2023 sind jedoch wesentlich höhere Lohn- und Pensionsabschlüsse zu erwarten bzw. schon vereinbart, teilweise bis zu 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Inflation wird indes - und da sind sich alle nationalen und internationalen Forschungsinstitute einig - wieder deutlich sinken. Auch die internationalen Energiemärkte scheinen sich wieder zu beruhigen. Erdgas beispielsweise kostet derzeit an der Börse etwa so viel wie vor 15 Jahren. In Summe ergibt das schlussendlich eine zu erwartende reale Kaufkraftsteigerung, die auch nachhaltig zu sein scheint. Nicht zu vergessen sind auch die staatlichen Stützungsmaßnahmen, etwa der Teuerungsausgleich sowie der Energiebonus, die insgesamt für das Jahr 2022 etwa 7,2 Mrd. Euro und 2023 ca. 8,4 Mrd. Euro ausmachen - das sind im nächsten Jahr immerhin durchschnittlich über 900 Euro pro Einwohner. Vorsichtiger Optimismus ist also durchaus angebracht!
LP
AutorLeon Protz
Tags
Investment
Österreich
Kaufkraft
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