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Newcomer sorgen für Run auf Retailflächen

Retailmarkt entwickelt sich erstaunlich gut

Das düstere Bild, dass zur Zukunft der österreichischen Einzelhandelsflächen im Zuge der Coronapandemie und mehrerer Lockdowns gezeichnet wurde, hat sich auf dem Markt vorerst nicht bewahrheitet. Ungeachtet der Krise, in der sich der stationäre Einzelhandel ohnehin befindet, scharren jetzt neue Konzepte in den Startlöchern - und die lassen die Flächennachfrage spürbar aufleben. Ein Einzelhandelsupdate von EHL spricht im ersten Quartal sogar von einer positiven Entwicklung. So sei - überraschend - die Nachfrage nach gewerblich nutzbaren Flächen im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2020 deutlich gestiegen. Das vor allem, weil Newcomer die aktuelle Umbruchsituation nützen, um sich geeignete Standorte für neue Geschäftsflächen und Handelskonzepte zu sichern. Diese würden die Flächenreduktionen aus anderen Segmenten zwar nicht voll kompensieren können - aber sie federn sie gut ab. Starke Impulse kommen diesbezüglich laut EHL-Einzelhandelsspezialist Mario Schwaiger aus der Verschmelzung des boomenden Online- mit dem stationären Handel: Insbesondere im Lebensmittelsektor drängen reine Online-Supermärkte auf den Markt. Diese würden zwar keine Filialen benötigen, aber erhebliche Mengen von Lager- und Logistikflächen in unmittelbarer Nähe ihrer potenziellen Kunden. Auch der Trend zu Selbstbedienungskonzepten, insbesondere 24/7 geöffnete Automatensupermärkte mit Fokus Lebensmittel hat sich enorm beschleunigt. Und die suchen praktisch in allen Bezirken nach Flächen - und haben sich so zu Playern mit einer marktrelevanten Flächennachfrage entwickelt. Ähnlich das Bild bei Pop-up-Stores, die temporär Flächen anmieten. Von den klassischen Einzelhändlern kommt die Flächennachfrage vor allem von Sportartikel- und Möbelhändler und natürlich der Lebensmitteleinzelhandel. Damit sind die Leerstände weniger dramatisch gestiegen als befürchtet, womit auch die Mieten stabil geblieben sind, auch wenn Schwaiger sehr wohl Incentives vonseiten der Vermieter beobachtet. Besonders interessant ist aber die Mietpreisentwicklung in den teuersten Lagen wie Kärntner Straße, Graben und Kohlmarkt: Dort werden die Flächen nach wie vor auf hohem Niveau zwischen 400 und 600 Euro/m² angeboten.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 15. April 2021 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorCharles Steiner
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