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Revolution auf den Büromärkten

Kein Sein bleibt auf dem anderen

Die einstige Königsklasse Büro verändert sich gerade dramatisch. Einerseits ist deren Bedeutung etwas zurück gegangen und wird wohl - so ist der Eindruck hier auf der MIPIM - absehbar nicht mehr die einstigen lichten Höhen erreichen. Andererseits hat der Büromarkt ein Phänomen erreicht, welches man bislang eher von Retail-Immobilien kannte: Spitzenlagen werden intensiv gesucht wie nie zuvor, schlechtere Lagen sind selbst mit erheblichen Nachlässen kaum noch vermietbar. Dazu treibt ESG den radikalen Umau des Bürosegmentes rasch voran. In schlecht erschlossenen und weniger gut etablierten Lagen sind erhebliche Leerstände zu verzeichnen. In den Toplagen hingegen übersteigt die Nachfrage nach modernen Erstbezugsfläche das Angebot bei weitem. Dabei sind Unternehmen, die Flächen in Bestlagen suchen, auch bei erheblichen Preisreduktionen meistens nicht bereit, stattdessen doch eine etwas weniger prestigeträchtige Adresse zu akzeptieren.
„Der Vormarsch von Homeoffice und der Fachkräftemangel haben den Büromarkt in den mittel- und westeuropäischen Volkswirtschaften tiefgreifend verändert“, erklärt Stefan Wernhart, Geschäftsführer der EHL-Gewerbeimmobilien. „Es gibt derzeit praktisch nur ein relevantes Motiv für Umzüge: Optimierung der Qualität und Nachhaltigkeit. Ein hochwertiges, attraktives Büro ist heute ein wichtiger Beitrag zu erfolgreichem Recruiting und spielt eine Schlüsselrolle, um Mitarbeiter zu motivieren, ihre Homeofficezeiten auf ein für das Unternehmen optimales Maß zu reduzieren. Ein Unternehmenssitz an einem wenig attraktiven Strandort und/oder in einem veralteten Objekt kann sich das nicht leisten und kommt für immer mehr Unternehmen daher auch bei sehr niedrigen Mietpreisen nicht in Frage.“ Wernhart ist überzeugt, dass dieser Trend anhalten und den Büromarkt langfristig prägen wird: „Wenn die Konjunktur wieder besser wird, werden sich die Eigentümer von eher durchschnittlichen Objekten entscheiden müssen, diese entweder umfassend zu modernisieren und auch im Hinblick und auch im Hinblick auf ESG auf Topstandard zu bringen oder, wo diese nicht umsetzbar ist, Alternativnutzungen anzustreben. Wer hofft, darauf verzichten zu können und stattdessen versucht, mit besonders günstigen Mietpreisen zu punkten, wird mit großer Sicherheit scheitern.“

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 13. März 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler aus Cannes
Tags
büromarkt
Büro
ESG
Unternehmen
Mipim
Stefan Wernhart
Michael Ehlmaier

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