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RICS registriert Besserung

Stärkste Verbesserung in Deutschland

Die Ergebnisse des RICS Global Commercial Property Monitor (GCPM) für das vierte Quartal 2023   zeigen bereits eine erste leichte keine Verbesserung der weltweiten Immobilienwirtschaft. Auch der Global Commercial Property Sentiment Index (CPSI) war im vierten Quartal bereits geringfügig besser als im Quartal davor. Dies alles freilich mit teils erheblichen regionalen Unterschieden.
So hat sich beispielsweise der CPSI sowohl in Nord- und Südamerika (von -10 auf -7) als auch in Europa (-25 auf -21) nur geringfügig verbessert, obwohl sich der Tenor hinsichtlich der Zinsaussichten deutlich geändert hat.
Ohne die Auswirkungen des Umschwungs bei den Erwartungen hinsichtlich der geldpolitischen Aussichten und der Verbesserung der Kreditbedingungen in einigen Märkten überbewerten zu wollen, scheinen diese Faktoren doch eine Rolle bei den Entwicklungen gespielt zu haben.
Die deutlichste Verbesserung (auch wenn der Wert immer noch geringfügig negativ ist) ist in Nord- und Südamerika zu verzeichnen, wo der Nettosaldo der Befragten, die eine Verschärfung des Kreditklimas meldeten, von -43 Prozent auf -6 Prozent zurückging. 
Die Entwicklung in Europa ist ähnlich, auch wenn die Kreditbedingungen per Saldo immer noch deutlich negativer ausfallen (Rückgang von -69 Prozent auf -31 Prozent). Auf Länderebene liegt die Kennzahl für Großbritannien nun bei -5 Prozent (zuvor -44 Prozent). In Deutschland hat sich der negative Trend besonders deutlich von -74 Prozent auf -20 Prozent verringert. In der Region APAC haben sich die Kreditbedingungen leicht verbessert, obwohl sich das Ergebnis für Australien kaum verändert hat und weiterhin im negativen Bereich verharrt (-34 Prozent gegenüber -38 Prozent in Q3). Am anderen Ende des Spektrums steht Indien mit einem Nettosaldo von +73 Prozent. Dementsprechend liegt der CPSI für Indien mit +21 weiterhin im positiven Bereich. Im Nahen Osten und Afrika (MEA) ist die Stimmung im Immobiliensektor weiterhin am positivsten. Innerhalb dieser Region ist Saudi-Arabien führend (CPSI +36). In MEA stieg der aggregierte Indikator der Kreditbedingungen von einem Nettosaldo von +1 Prozent auf +11 Prozent, während er in Saudi-Arabien von +36 Prozent auf +42 Prozent anstieg.
Bei der Frage, wo sich der Immobilienmarkt im Zyklus auf globaler Ebene befindet, geben aktuell 46 Prozent der Befragten an, dass er immer noch in einer Abschwungphase ist, weitere 23 Prozent gehen davon aus, dass sich der Markt nun am Tiefpunkt des Zyklus befindet. Die Vergleichsergebnisse aus Q3 liegen bei 55 Prozent und 19 Prozent (Q2: 58 Prozent und 14 Prozent). Inzwischen ist der Anteil der Umfrageteilnehmer, die sagen, dass sich der Markt in der Aufschwungphase befindet, leicht von 21 Prozent auf 24 Prozent gestiegen.
Auf regionaler Ebene zeigen die Ergebnisse ein ähnliches Bild. In der Region Amerika liegt der Anteil derer, die angeben, dass sich der Immobilienmarkt entweder in einem Abschwung oder der Talsohle des Zyklus befindet, von 70 Prozent auf 65 Prozent gesunken. Die entsprechenden Zahlen für APAC lauten 68 Prozent und 66 Prozent und für Europa 88 Prozent und 82 Prozent. In der Region MEA ergibt sich ein anderes Bild, denn über 50 Prozent der Befragten sehen den Immobilienmarkt weiterhin in einer Aufschwungphase des Zyklus.
Ein Thema, das auch in früheren Umfrageergebnissen deutlich wurde, ist die relative Widerstandsfähigkeit der Mieter- im Gegensatz zur Investorennachfrage. Dies lässt sich auch damit erklären, dass die Weltwirtschaft eine „harte Landung“ vermieden hat, die teilweise prognostiziert wurde. Auf regionaler Ebene zeigt es sich, dass das Muster bestehen bleibt. Signifikant ist, dass die regionalen Ergebnisse in den meisten Fällen einen weitgehend konsistenten Trend auf Länderebene widerspiegeln, wobei APAC eine Ausnahme bildet. Während z.B. in Indien die Nutzernachfrage bei +61 Prozent und die Investorennachfrage bei +38 Prozent liegen, sind die Werte für China bei -45 Prozent und -42 Prozent.
Zurück zu den globalen Ergebnissen: Sowohl die Zahlen der Nutzer als auch der Investoren belegen weiterhin eine deutliche Divergenz bei den Sektorentrends. In beiden Bereichen ist die Nachfrage nach Industrieimmobilien leicht positiv, während die Werte für Büro- und Einzelhandelsimmobilien negative Werte aufweisen, wenn auch etwas geringer als zuvor.
Die aktuellen Ergebnisse für Europa bleiben durch die anhaltend schwache Konjunktur auf dem gesamten Kontinent beeinträchtigt. Die restriktiven geldpolitischen Vorgaben belasten die Anlegernachfrage, obwohl die Zinssätze nach allgemeiner Ansicht ihren Höchststand erreicht haben. 
Die Kapitalwerterwartungen für die nächsten 12 Monate sind in den meisten europäischen Ländern negativ. Dennoch gibt es ein einige Ausnahmen. Zypern und Portugal verzeichnen sogar leicht positive Erwartungen und die Befragten in Rumänien, Griechenland und Bulgarien gehen von einem sich nicht verändernden Bild aus. Am anderen Ende der Skala werden relativ starke Rückgänge in Polen, Frankreich, Deutschland, der Tschechischen Republik und den Niederlanden im kommenden Jahr erwartet.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 21. Februar 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Europa
Immobilienmarkt
Markt
RICS
Deutschland

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