Riesenwirbel um offene Rechnungen von 6b47

Vergleichsweise kleine Ursache, aber ein Riesenwirbel rund um 6B47: Wegen nicht bezahlter Rechnungen haben zwei Gläubiger, nämlich die Baufirma Sedlak sowie die AY-KA gegen 6B47 und Projektpartner Sans Souci Betrugsanzeige eingebracht. Es wird ihnen vorgeworfen, Aufträge vergeben zu haben, von denen klar gewesen sei, dass sie diese nicht bedienen hätten können. Spannend: In der Strafanzeige, welche immoflash vorliegt, ist die Rede davon, dass die offenen Rechnungen für die beiden Bauunternehmen Sedlak und AY-KA sogar existenzgefährdend seien. Bei der gemeinsamen Projektgesellschaft RBB (welche das Philips-Haus-Projekt in der Triester Strasse realisiert) sind derzeit noch 1,1 Millionen Euro (laut Anzeige, laut 6B47 sei die Verbindlichkeit geringer) offen. Auch bei zwei weiteren Baustellen würde es noch offene Rechnungen geben. Was allgemein in der gesamten Immobilienbranche für höchste Verwunderung sorgt ist die Tatsache, dass diese Anzeige wegen offenere Rechnungen zu mehreren Hausdurchsuchungen sowohl bei den genannten Unternehmen, wie auch auch bei den Managern privat geführt hat. Ein unbeteiligter Bauträger dazu: „Wenn wir jedesmal bei einem Streit über eine offene Rechnung mit einer Baufirma eine Hausdurchsuchung bekommen, können wir das Arbeiten einstellen.“ (Gerichtliche) Streitigkeiten zwischen Bauträgern und und Baufirmen seien demnach fast schon Tagesgeschäft. Sollte es Schule machen, dass versucht wird privatrechtliche wirtschaftliche Streitigkeiten über die Keule des Strafrechtes zu beeinflussen und versucht wird, die Wirtschafts- und Korruptions-Staatsanwaltschaft als „Inkassobüro“ zu instrumentalisieren, so dieser unbeteiligte Bauträger weiter, wäre das für die gesamte Immobilienbranche ein Riesenthema. Der Vorstand der 6B47 weist sämtliche Anschuldigungen gegenüber immoflash jedenfalls „mit aller Deutlichkeit im Zusammenhang mit dem Bauprojekt Philips-Haus zurück.“ Konkret nimmt er wie folgt dazu Stellung: „Die Vorwürfe auf Verdacht der Untreue und des schweren Betrugs sind völlig haltlos. Unser Bestreben ist es daher, dass dieser Sachverhalt schnellstmöglich aufgeklärt wird. Entsprechend kooperieren wir uneingeschränkt mit den ermittelnden Behörden“, so Peter Ulm, Vorstandsvorsitzender von 6B47. „Der in den Medien zitierte Geschäftsführer der Bauträgerfirma RBB RENOVATIO und Vorstandsmitglied der 6B47 genießt unser uneingeschränktes Vertrauen. Wir werden daher gemeinsam alles dafür tun, um diese haltlosen Unterstellungen so rasch als möglich aufzuklären,“ ergänzt Ulm. Ursache der Ermittlungen und der gestern durchgeführten Hausdurchsuchung sei „ein bereits seit Dezember 2017 andauernder Rechtsstreit mit einem Bauunternehmen auf der Baustelle “Philips Haus„. Dieses hat offensichtlich eine Strafanzeige eingebracht, die der Betreibergesellschaft RBB RENOVATIO im Übrigen noch nicht einmal vorliegt.“ Fakt sei, dass im Zuge der Bauarbeiten zahlreiche Mängel aufgetreten und nach wie vor nicht behoben seien. Als Konsequenz sei die RBB RENOVATIO ein neues Bauunternehmen mit der Fertigstellung beauftragt. Sämtliche unstrittigen Rechnungen seitens der ehemaligen Baufirma seien vom Auftraggeber ordnungsgemäß beglichen. Strittig sei „lediglich die Abrechnung von mangelhaften bzw. nicht im vollem Vertragsausmaß erbrachten Leistungen“, die vor Begleichung zunächst von unabhängigen Sachverständigen zu bewerten seien.