Sammelaktion gegen Wienwert startet

Die Plattform für Sammelaktionen Cobin Claims verkündete heute bei einer Pressekonferenz den Start der Sammelaktion gegen die Wienwert AG. Konkret geht es um ein mögliches Rücktrittsrecht der Inhaber der Anleihe Mai 2017 wegen „veranlasstem Irrtum“. „Angesichts der Werbeaussagen muss man sich fragen, ob Anleger auch investiert hätten, wenn sie richtig und vollständig informiert gewesen wären„, so Cobin Claims-Obmann Oliver Jaindl. Indem sie von den Zeichnung zurücktreten, könnten sie ihre “Schäfchen ins Trockene bringen„ und seien nicht mehr den Risiken ausgesetzt. “Unsere rechtlichen Prüfungen haben ergeben, dass höchstwahrscheinlich von der Zeichnung der Anleihe zurückgetreten werden kann“, erklärt Beirat Benedikt Wallner. “Wenn den Anlegern nicht klar dargestellt wurde, in welches Vehikel sie investieren kommt die Anfechtung infolge Irreführung in Betracht." Dieser Anspruch müsse binnen drei Jahren ab Erwerbstag eingeklagt werden, sonst wäre er verjährt. Vorstand Manfred Biegler sieht bei der Anleihe ein Risiko durch die Muttergesellschaft WW Holding. Von den 5 Millionen Euro Eigenkapital der Wienwert AG würden 3,12 Millionen Euro auf Markenrechte fallen, die im Falle einer Insolvenz der WW Holding praktisch wertlos wären, so Biegler. Schon das im Juni veröffentlichte negative Eigenkapital der WW Holding von 27,5 Millionen Euro würde Einfluss auf die Emittentin haben. Die Bilanz 2016 der WW Holding wurde bis dato noch nicht veröffentlicht. Schon die FMA warf der Wienwert irreführende Werbung im Zusammenhang mit dem öffentlichen Angebot der Unternehmensanleihe Mai 2017 der Wienwert AG vor. Laut dem Schreiben hätte das Unternehmen mit dem Schlagwort „Wienwert glänzt mit hervorragenden Bilanzkennzahlen“ das Vorhandensein besonderer Sicherheiten nahe gelegt und das tatsächliche Risiko des Erwerbs der Anleihe, insbesondere dass mit dem Erwerb indirekt eine Investition in die Muttergesellschaft WW Holding AG verbunden ist, nicht hinreichend klargestellt.