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Schwarzes Gold als Preistreiber
Während Teile der Bevölkerung noch in Slums hausen, entwickelte sich in der angolanischen Hauptstadt Luanda einer der teuersten Immobilienmärkte der Welt.
Bei ausufernden Immobilienpreisen denkt man an Städte, wie etwa New York, Monte Carlo oder Hongkong. Doch Luanda kann seit einigen Jahren locker in dieser Liga mitspielen.
Vor allem die Büropreise stiegen in Luanda in astronomische Höhen. Laut einem Marktbericht von Knight Frank aus dem Jahr 2015 muss man in der Stadt mit 6,7 Millionen Einwohnern mit einer Spitzenmiete von 160 US-Dollar pro Quadratmeter rechnen. Der Grund für die überbordenden Preise sind die Ölvorkommen in Angola, die in den vergangenen Jahren viele internationale Firmen nach Luanda lockten. Diese fanden aber einen sehr beschränkten Büromarkt vor. Die Folge war eine Preishausse, die ihresgleichen sucht.
Auch die Preise für hochklassigen Wohnraum in Luanda zählten in den vergangenen Jahren zu den höchsten auf der Welt. Für ein Luxusapartment im Zentrum mit vier Schlafzimmern zahlt man 25.000 US-Dollar pro Monat. Allerdings gerieten die Wohnpreise aufgrund der steigenden Anzahl von Wohnungsneubauten und des nicht vorhandenen Hypothekenmarktes unter Druck. Auch deswegen wurde Luanda 2016 im Cost-of-Living-Ranking des Beratungsunternehmens Mercer von Hongkong als teuerste Stadt für ins Ausland entsandte Mitarbeiter verdrängt. Dieser Trend werde sich laut Knight Frank in nächster Zeit auch aufgrund des niedrigen Ölpreises fortsetzten. Ferner hat Luanda auch im Retailbereich, wie in allen anderen Assetklassen auch, die höchsten Preise aller afrikanischen Städte. Der Spitzenmietpreis liegt bei 120 US-Dollar pro Quadratmeter.
Risikofreudige Investoren, die sich auch nicht von der Korruption (Angola liegt beim Korruptionsindex auf Rang 165 von 168 Ländern) abschrecken lassen, können hier mit hervorragenden Renditen rechnen. Im Bürobereich können Spitzenrenditen von 14 Prozent erzielt werden, im Wohnberiech sind es immerhin noch zwölf Prozent. 2017 soll auch der im Bau befindliche größte Flughafen Afrikas zumindest teilweise eröffnet werden. Vorfinanziert wurde er von der Volksrepublik China.
SP
AutorStefan Posch
Tags
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