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Stadt-Gründervater
Von (einem der größten) Wohnungserrichter zum Mitbegründer einer (See)Stadt: Ex-Buwog-Chef Gerhard Schuster verantwortet jetzt die weitere Entwicklung der neuen Seestadt in Wien-Aspern. Im Interview spricht er über Anlaufprobleme und was sich für ihn geändert hat.
[b]Sie haben mehr als ein halbes Berufsleben lang Wohnungen errichtet, verkauft und vermietet. Jetzt haben Sie praktisch die Seiten gewechselt und verantworten das mit Abstand größte Stadtentwicklungsprojekt Wiens und meines Wissens das sechstgrößte Europas. Wie kommen Sie mit Ihrer ganz neuen Rolle zurecht?[/b] Sehr gut. Es hat sich eigentlich gar nicht so viel geändert, ich würde sage, dass sich nur das Aufgabenprofil etwas vergrößert hat. Früher wollte ich von der Stadt Wien günstige Grundstücken für neue Wohnbauprojekte, jetzt gehe ich dort hin, um Finanzierungen für Infrastrukturprojekte abzuklären. Was sich natürlich geändert hat, das ist der größere Horizont. Jetzt bin ich ja hier für alle Bereiche der Immobilienwirtschaft verantwortlich.
[b]Ist es vorgesehen, die ursprünglich für Wirtschaftsaktivitäten reservierten Flächen allenfalls doch noch einer Wohnnutzung zuzuführen?[/b] Die Ansiedlung von Unternehmen bedarf in der Tat einer großen Anstrengung, auch wenn es bereits erste Erfolge gibt. Mitte des Vorjahres erfolgte der Spatenstich für den neuen Firmen- und Produktionssitz der Schweizer Kompressorenfirma Hörbiger …
[b]Wobei es sich hier allerdings um eine Umsiedlung von Wiener Standorten zu einem anderen handelt … [/b] Ja, aber vor allem auch um eine Expansion. Der Schweizer Konzern setzt mit mehr als 500 Arbeitsplätzen in Produktion und Verwaltung den ersten Industrie-Schwerpunkt in der Seestadt und investiert hier immerhin 45 Millionen Euro.
[b]Werden also Teile der anderen freien Gewerbeflächen für Wohnen verwendet?[/b] Wir halten am gemischten Konzept fest, schon weil wir die Fehler der 60er Jahre mit den reinen Wohnanlagen nicht wiederholen wollen. Andererseits muss man schon auch berücksichtigen, dass Zeitplan und Konzept der Seestadt vor der Wirtschaftskrise entwickelt worden sind. Wir denken jetzt aber über alles nach – ohne jegliche Tabus. Wenn die Zeit für gewisse Nutzungen noch nicht reif ist, wird die Realisierung eben erst später erfolgen.
[b]Beim Wohnen ist die Seestadt schon viel weiter, hier fehlt es aber noch an Infrastruktur.[/b] Ja, die ersten Bewohner sind schon eingezogen. Da diese eine normale Infrastruktur noch nicht auslasten würden, haben wir hier Übergangslösungen. Beispielsweise einen Pop-up-Store für die ersten hundert Bewohner hier. Wir haben aber mit der SES eine Joint-Venture-Firma gegründet. Diese mietet von den Genossenschaften Erdgeschoßflächen und vermietet diese günstig weiter. Hier soll so ein perfekter Angebotsmix an Einzelhandel entstehen.
[b]Und sonstige Infrastruktur?[/b] Ein Bildungscampus der Stadt Wien mit einem Kindergarten und einer Ganztagsvolksschule öffnet mit dem Schuljahr 2015/16 direkt. Ein Bundesschulzentrum mit AHS und BHS wird ein Jahr später fertig. Insgesamt können im ersten Bildungsquartier der Seestadt rund 1.900 Kinder und Jugendliche von 0 bis 18 Jahren ihre Ausbildung durchlaufen. Und auch ein Ärztezentrum wird es im so genannten Stadthaus hier geben.
Danke für das Gespräch.
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AutorGerhard Rodler
Tags
Buwog
Seestadt Aspern
Menschen
Interview
Gerhard Schuster
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