Immomedien
immoflash.atimmomedien.at
 / Lesezeit 2 min

Stellplatzverpflichtung nicht zukunftsfit

Immer mehr Leerstand bei Parkplätzen

Die Stellplatzverpflichtung bei Neubauprojekten erweist sich alles andere als zukunftsweisend. Das zeigt das neue Positionspapier der ÖGNI, das sich der Zukunft von Garagen und Parkflächen widmet. In Wien ist beispielsweise pro 100 m² Wohnfläche ein Autostellplatz verpflichtend zu errichten. Sollten Carsharing und autonome Fahrzeuge die Zukunft sein und sich der Autobedarf grundsätzlich verringern, werde Leerstand in Garagen und Parkflächen, der zum Teil jetzt schon sichtbar ist, eine Herausforderung, so die ÖGNI. Die ÖGNI fordert deswegen eine Flexibilität bei der Nach- und Umnutzung von Garagen und Parkflächen, die bereits jetzt und schon bei der Planung berücksichtigt werden muss. Arbeitsgruppenleiter Stevan Tomic von Payuca: "Um der Klimakrise entgegenzuwirken, bedarf es verschiedenster Lösungen. Eine essenzielle davon ist die Nutzung vorhandener Ressourcen, insbesondere wenn es sich um bereits versiegelte Flächen handelt. Die Garage/Parkfläche ist eine Ressource, welche uns verschiedene Möglichkeiten, jedoch vor allem Platz, bietet, um in Zukunft nachhaltige Veränderungen zu schaffen. Stadtbilder können positiv verändert werden, wenn wir es schaffen, PKWs auf Parkflächen sowie Garagen und nicht auf öffentlichen Parkstreifen unterzubringen. Sofern sich der PKW-Bestand in Zukunft verringert, ist es notwendig, nachhaltige Umnutzungskonzepte zu gestalten. Diese sind im Rahmen der Arbeitsgruppe diskutiert und ausgearbeitet worden. Ich bin stolz, ein Teil dieser kreativen und motivierten Gruppe zu sein." Im Unterschied zu Bestandsgaragen gebe es ein ungemein größeres Potenzial bei neu geplanten Garagen und Parkflächen, diese zukunftsfit zu gestalten und schon beim Errichtungszeitpunkt über ein zweites Leben dieser nachzudenken. Auch wenn festgestellt werden kann, dass derzeit bei Bestandsgaragen intensiver an Um- und Nachnutzungskonzepten gearbeitet wird als bei Neubauten, setzt die Branche tatsächliche Konzepte zur gänzlichen oder teilweisen Nachnutzung von Parkbetrieben derzeit noch wenig um. Hier konkurriert der Aufwand zur Umgestaltung mit den alternativen Kosten eines Abbruchs und einer danach möglicherweise einfacheren Neuerrichtung. Damit schon heute Um- und Nachnutzungskonzepte funktionieren können, stellt die Arbeitsgruppe im Positionspapier sieben Forderungen, darunter auch Änderungen gesetzlicher Rahmenwerke, sodass zukünftige Garagen und Parkflächen neben den bereits jetzt schon möglichen Maßnahmen noch zukunftsfitter gedacht und gebaut werden können. "Wenn wir heute etwas bauen müssen, von dem wir wissen, dass es in zehn Jahren sinnlos ist, dann sollten wir schon heute wissen, was wir in zehn Jahren damit machen. Dafür gibt die ÖGNI Orientierung", so ÖGNI Geschäftsführer Peter Engert.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 08. November 2022 - zuletzt bearbeitet am 14. August 2025


SP
AutorStefan Posch
Tags
ÖGNI
Parkplatz
Peter Engert
payuca
Stevan Tomic

Weitere Artikel

Immomedien
Informiert bleiben.

Treffen Sie eine Selektion unserer Newsletter zu buildingTIMES, immoflash, Immobilien Magazin, immo7news, immojobs, immotermin oder dem Morgenjournal

Jetzt anmelden

© Cachalot Media House GmbH - Alle Rechte vorbehalten