Stiller Riese

FLE ist europaweit eine ziemlich große Nummer mit einem Fondsvolumen in der Gruppe von 2,3 Milliarden Euro an Assets. Seit der französische Private-Equity-Fonds eine kleine, feine Wien-Niederlassung betreibt, leitet Alexander Klafsky dessen Geschicke. Gerhard Rodler sprach mit ihm. M[b]an hört in Österreich von FLE nicht allzu viel, woran liegt das?[/b] Einerseits haben wir im Vergleich zu den großen Fonds eine überschaubare Größe, andererseits sind wir beim Erwerb von Immobilien in Österreich derzeit eher zurückhaltend und investieren mehr in Deutschland. [b]Warum?[/b] Das hängt mit unseren Renditeerwartungen zusammen. Wir erwarten uns eine Bruttorendite von deutlich über sieben Prozent, im Schnitt schaffen wir momentan sogar 7,5 Prozent. Da ist das Angebot in Österreich eher begrenzt. [b]Und in Wiener Toplagen ist das sogar eher unrealistisch?[/b] Wir gehen auch gerne in B-Städte. Deutsche Städte wie z. B. Bremen geben solche Renditen sehr wohl noch her, wir sind aber auch in Berlin oder Hamburg investiert. [b]Und was ist mit Österreich?[/b] Da sind wir natürlich auch investiert, vor allem 2007 und 2008 haben wir hier stark gekauft. Jetzt kaufen wir hier im Schnitt ein Objekt im Jahr. In Deutschland haben wir derzeit allein eine Pipeline von zehn Objekten mit einem Volumen von insgesamt 100 Millionen Euro. [b]Welche Anforderungen setzen Sie bei der Akquisition?[/b] Was die Größe der Objekte betrifft, sind wir sehr flexibel, wir schrecken auch vor vergleichsweise kleinteiligen Assets nicht zurück. Die Bandbreite der Einzelinvestments liegt zwischen zwei und 30 Millionen Euro. Wir sind auch bereit, Objekte mit einem Leerstand von 15 bis maximal 20 Prozent einzukaufen und die durchschnittliche Laufzeit der Mietverträge sollte zumindest drei Jahre betragen. Und wie erwähnt, gehen wir bei den von uns erworbenen Büro- und Geschäftshäusern auch in B-Lagen. Wirklich passen muss aber die Rendite, die wie angesprochen klar über sieben Prozent liegen muss. [b]Und die sieben Prozent sind auch heute noch zu schaffen, obwohl derzeit generell die Renditen wieder deutlich zu sinken beginnen?[/b] Das ist zugegebenermaßen vor allem in Österreich nicht leicht, aber die Chancen dürften sich in Zukunft etwas mehren, weil die Banken nun doch zu verwerten beginnen. [b]Wie sind Sie gegenwärtig strukturiert?[/b] 60 Prozent der Fläche entfallen momentan auf Büros, je 15 Prozent auf Retail und Hotel und der Rest verteilt sich auf sonstige Assetklassen, die wir quasi mitgekauft haben. [b]Wer sind derzeit Ihre Investoren?[/b] Es handelt sich um einen Fonds, in dem überwiegend französische Investoren veranlagt sind, aber wir wollen uns nun auch für österreichische Anleger öffnen, die an einer stabilen Anlage mit solider Eigenkapitalbasis interessiert sind. Wir haben da zunächst vor allem österreichische institutionelle Anleger im Fokus. [b]Das heißt, Sie denken durchaus über weiteres Wachstum nach?[/b] Durchaus. Unser Ziel ist es, dass wir binnen zwei Jahren auf ein Volumen von 600 Millionen Euro kommen. Und: Wir wollen absehbar die Milliardengrenze knacken. [b]Vielen Dank für das Gespräch.[/b]