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Teil Sechs: Unschöne Begegnungen – Manchmal menschelt’s noch mehr!
Immobilienplaudereien von Gloria Sultano
Gestern erhielt ich einen Anruf eines Kunden, den ich mal sehr mochte. Ich beschäftigte mich vorigen Sommer und Herbst damit, seine Liegenschaft an den Mann zu bringen. Wir absolvierten ausgiebige Besichtigungen, trafen uns auch mal im Café zur Lagebesprechung und ich ließ mich danach nicht ungern stilgerecht im Oldtimer ins Büro chauffieren. Der Hausbesitzer war an historischen Themen sehr interessiert und auch ich genoss es, endlich wieder mal mein Wissen auszugraben. So führten wir lange Gespräche zu relevanten Themen, die wenig mit Immobilien zu tun hatten, und genossen das. Kurz gesagt, wir mochten einander und die Sympathie war gegenseitig.
Voll professionelle Maklerin gelang es mir, dennoch eine relativ distanzierte Geschäftsbeziehung aufrechtzuerhalten. Trotz der guten Ausgangsposition und des beruflichen Einsatzes konnte ich das schöne Zinshaus nicht verkaufen. Wir gingen dennoch im besten Einverständnis auseinander.
War doch klar, dass der Verkauf nicht am mangelnden Einsatz meinerseits gescheitert war. Der Abgeber wollte eben nicht von seiner sehr hohen Preisvorgabe abrücken und hatte nichts dagegen, sein Zinshaus in bester Innenstadtlage zu behalten, bis sein Wunschpreis erzielbar sein würde.
Gestern also meldete er sich nach einer langen Pause wieder und war ein bisserl verschnupft. Er hätte ein Schreiben unseres Rechtsanwalts bekommen und er solle sofort unsere fällig gewordene Provision überweisen, ansonsten drohe eine Klage. Wie kann so was nur passieren, wir hatten doch so ein gutes, fast schon freundschaftliches Arbeitsverhältnis! Schließlich hatte doch der BRUDER meines Kunden gekauft, und überhaupt ist das doch über ein halbes Jahr später passiert! Seine Welt stand Kopf. Kurze Rückblende: Kaum vier Monate nach Ablauf des Alleinvermittlungsauftrags waren der Hausbesitzer und der BRUDER eines meiner Kunden schließlich vertragseinig geworden.
Leider stieß ich ins gleiche Horn und bestand auf sofortiger Bezahlung. Auch die von ihm vorgeschlagene Provisionsminderung kam weder für meinen Chef noch für mich in Frage, trotzdem wurden wir schnell einig. Das gleiche Spiel setzte sich dann mit dem Käufer fort. Was bleibt, ist ein schaler Nachgeschmack. Ich gebe es gern zu, ich bin ein bisserl naiv und ich will das auch bleiben. Doch unter Geschäftsleuten sollte klar sein: Leistung will bezahlt werden und gute Leistung noch mehr. Auch eine kleine Caféhauseinladung samt Pseudotaxifahrt kann das nicht null und nichtig machen. Und Geschäfte haben nichts mit Sympathien oder Interessengemeinschaften zu tun. Das sei bitte allen Lieblingskunden in spe hinter die Ohren geschrieben.
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AutorGloria Sultano
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