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Temu wird Lebensmittelhändler
Aufbau einer online-Strukktur auch bei uns
Der einzige Bereich, wo die Assetklasse Retail mehr oder minder ungebremst boomte, ist aktuell der Lebensmittelhandel. Das könnte sich freilich zeitnah ändern. Denn der chinesische Online-Riese Temu will trotz (oder gerade wegen) aktuell hoher Verluste jetzt in Europa auch in den Lebensmittelhandel einsteigen und wie gewohnt im online-System vertreiben. Ein speziell aufgebautes EU-Team soll bereits Kontakte zu regionalen Produzenten knüpfen. Der österreichische Handelsverband warnt angesichts dieser Entwicklung vor gravierenden Folgen.
Tatsache ist, dass auch die heimischen Lebensmittelhandelsriesen erste zaghafte Versuche mit Lebensmittelonline-Handel am Laufen haben, hier aber noch durchaus erhebliche Akzeptanzprobleme und wohl auch logistische Herausforderungen bestehen. Temu will sich in einem ersten Schritt auf haltbare Lebensmittel wie Dosen, Nudeln, Getränke etc beschränken, plant aber sehr wohl in einer weiteren Ausbauphase auch das Frischesortiment anzugehen.
Der im Gange befindliche Verlust des US-Absatzmarktes hat auch entsprechende Auswirkungen auf Europa. Da Temu in den USA bislang die Gewinne machte, die es in Europa für den Marktaufbau investierte, steigen nun auch hierzulande die Temu-Preise erheblich bzw. sind sie dies bereits in den zurückliegenden Wochen.
Für den österreichischen Retailimmobilienmarkt könnten die Pläne dennoch weitreichende Konsequenzen haben. Sollte Temu seine Onlinetrategie auch auf Lebensmittel ausweiten, droht dem stationären Handel ein weiterer Umsatzrückgang – insbesondere in frequenzsensiblen Lagen wie Nahversorgungszentren, Fachmarktagglomerationen und innerstädtischen Handelsflächen.
Laut dem Nationalen Volkskongress in China soll der grenzüberschreitende Onlinehandel jährlich um 10 % wachsen – mit Europa als neuem strategischem Zielmarkt.
Wo die Reise hin gehen könnte, zeigt ein Blick ins Heimatland von Temu: Bereits heute werden laut Handelsverband 145 Pakete pro Kopf und Jahr in China bestellt – die Hälfte davon sind Lebensmittel. Sollte sich dieser Trend in Europa wiederholen, stehen regionale Strukturen und lokale Wertschöpfungsketten massiv unter Druck.
Der Handelsverband fordert daher sofortige Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene – darunter eine Plattformhaftung für korrekte Warendeklaration, die Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze sowie eine Bearbeitungsgebühr auf B2C-Sendungen aus Drittstaaten. Ohne regulatorische Schritte drohe der heimische Handel, und mit ihm ein Teil des österreichischen Retailimmobilienmarktes, zum Kollateralschaden des globalen Preisdumpings zu werden.
Tatsache ist, dass auch die heimischen Lebensmittelhandelsriesen erste zaghafte Versuche mit Lebensmittelonline-Handel am Laufen haben, hier aber noch durchaus erhebliche Akzeptanzprobleme und wohl auch logistische Herausforderungen bestehen. Temu will sich in einem ersten Schritt auf haltbare Lebensmittel wie Dosen, Nudeln, Getränke etc beschränken, plant aber sehr wohl in einer weiteren Ausbauphase auch das Frischesortiment anzugehen.
Der im Gange befindliche Verlust des US-Absatzmarktes hat auch entsprechende Auswirkungen auf Europa. Da Temu in den USA bislang die Gewinne machte, die es in Europa für den Marktaufbau investierte, steigen nun auch hierzulande die Temu-Preise erheblich bzw. sind sie dies bereits in den zurückliegenden Wochen.
Für den österreichischen Retailimmobilienmarkt könnten die Pläne dennoch weitreichende Konsequenzen haben. Sollte Temu seine Onlinetrategie auch auf Lebensmittel ausweiten, droht dem stationären Handel ein weiterer Umsatzrückgang – insbesondere in frequenzsensiblen Lagen wie Nahversorgungszentren, Fachmarktagglomerationen und innerstädtischen Handelsflächen.
Laut dem Nationalen Volkskongress in China soll der grenzüberschreitende Onlinehandel jährlich um 10 % wachsen – mit Europa als neuem strategischem Zielmarkt.
Wo die Reise hin gehen könnte, zeigt ein Blick ins Heimatland von Temu: Bereits heute werden laut Handelsverband 145 Pakete pro Kopf und Jahr in China bestellt – die Hälfte davon sind Lebensmittel. Sollte sich dieser Trend in Europa wiederholen, stehen regionale Strukturen und lokale Wertschöpfungsketten massiv unter Druck.
Der Handelsverband fordert daher sofortige Maßnahmen auf nationaler und EU-Ebene – darunter eine Plattformhaftung für korrekte Warendeklaration, die Abschaffung der 150-Euro-Zollfreigrenze sowie eine Bearbeitungsgebühr auf B2C-Sendungen aus Drittstaaten. Ohne regulatorische Schritte drohe der heimische Handel, und mit ihm ein Teil des österreichischen Retailimmobilienmarktes, zum Kollateralschaden des globalen Preisdumpings zu werden.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Handelsverband
lebensmittelhandel
China
Europa
Österreich
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