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Tourismus sorgt in Island für Rekordpreissteigerungen
In keinem Land der Welt sind die Wohnungspreise im vergangenen Jahr so stark angestiegen wie in Island. Manch einer sieht die Schuld bei der Plattform für Kurzzeitvermietungen Airbnb.
Laut einem kürzlich veröffentlichten Index des internationalen Immobiliendienstleister Knight Frank ist in Island der Preis für Eigentum im Wohnsegment im Jahr 2016 um 14,7 Prozent gestiegen. Damit liegt der Inselstaat vor Neuseeland und Malta weltweit auf Platz eins, was die Preissteigerungen bei Wohnimmobilien betrifft.
Island war von der Finanzkrise 2008, aufgrund der starken Abhängigkeit von der Finanzwirtschaft, besonders betroffen. Seit dem konnte die Wirtschaft sich aber erholen. Insbesondere dank einem Boom im Tourismussegment. Dieser wirkt sich nun aber auf die Wohnungspreise aus. Laut der Financial Times konnte die Anzahl an Hotelbetten mit dem Tourismus-Boom nicht mithalten. 1.397 neue Betten hätte das Hotelsegment 2016 gebraucht, um den Zufluss an Touristen aufzufangen, geworden sind es aber nur 298 neue Betten. Die Folge des Bettenmangels ist, dass immer mehr Touristen auf Plattformen wie Airbnb ausweichen und viele Vermieter sind gewillt, der Nachfrage folge zu leisten. Damit steht immer weniger Wohneinheiten für die etwas über 300.000 Isländer zu Verfügung. Die Regierung hat auf das Problem im Jänner reagiert und Einschränkungen für private Kurzzeitvermietung beschlossen. So muss jeder, der eine Wohneinheit mehr als 90 Tage im Jahr vermietet oder mehr als umgerechnet 9.306 US-Dollar pro Jahr umsetzt, eine spezielle Geschäftslizenz beantragen.
SP
AutorStefan Posch
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