Immomedien
Investmentimmomedien.atimmoflash.at
 / Lesezeit 2 min

Transaktionsaktivität wird 2025 zunehmen

PGIM erwartet Aufschwung am europäischen Immomarkt

Die Liquidität auf dem europäischen Immobilienmarkt ist nach wie vor gering, wird aber 2025 deutlich zunehmen, wenn die Zinsen weiter sinken und die Stimmung der Investor:innen sich bessert. Davon ist Greg Kane, Head of Europe Investment Research bei PGIM Real Estate überzeugt. Die Transaktionsaktivität habe sich stabilisiert und werde sich schneller erholen als nach der globalen Finanzkrise, so Kane. "Unsere Schätzungen aus Umfragen zu den Absichten der Investor:innen deuten auf einen breit angelegten Aufschwung in allen Sektoren hin, insbesondere bei Wohnungen. Dadurch ergibt sich eine breite Palette von Investitionsmöglichkeiten, die durch steigende Werte, ein anhaltend geringes Angebot und ein strukturelles Nachfragewachstum angetrieben werden. Insgesamt sollte der Wertverfall gestoppt sein", so seine Einschätzung. Die Aussichten für ein stetiges Wachstum von den heutigen niedrigen Niveaus ausgehend, das hauptsächlich durch steigende Mieten angetrieben wird, spiegle die Erwartungen einer sich verbessernden wirtschaftlichen Aktivität in den kommenden Jahren wider.
Das Angebotswachstum ist aufgrund der hohen Zinsen und Baukosten sowie der niedrigeren Werte zurückgegangen und wird nach dem Modell von PGIM voraussichtlich unter den erwarteten Bedarf fallen. "Das geringe Angebot ist ein durchgängiges Thema in allen europäischen Städten. Die Diskrepanzen sind am größten in Märkten wie Berlin, in denen zuvor deutlich mehr gebaut wurde", so Kane.

Im Bereich Wohnen führe die angespannte Erschwinglichkeit in Verbindung mit dem Wachstum der jungen Bevölkerung zu neuen Möglichkeiten im Bereich des gemeinsamen Wohnens und der speziell für Student:innen errichteten Unterkünfte, da die Mieter:innen im Gegensatz zur Qualität Kompromisse bei der Größe eingehen würden. Die größten Chancen biete sich aktuell in Großbritannien, Spanien und den Niederlanden. Investitionsmöglichkeiten bestehen laut Kane auch im Bereich der Senior:innenwohnungen, wo die Aussichten durch eine günstige demografische Entwicklung und eine begrenzte Verfügbarkeit bestimmt sind. Senior:innenwohnungen hätten das größte Potenzial in Großbritannien, Irland, Frankreich und den Niederlanden aufgrund der günstigen Prognosen für die über 80-Jährigen und des geringen Angebots an Pflegeheimbetten.

In der Logistik steige zwar der Leerstand, aber auch das verfügbare Angebot bleibt in einigen Städten begrenzt. Der Leerstand in der Logistikbranche bewege sich in Richtung des Niveaus vor der Pandemie. "Die Aussichten sind dort am stabilsten, wo der Leerstand gering ist, wie zum Beispiel in München, Frankfurt oder Berlin", meint Kane. Chancen sieht Kane auch bei Rechenzentren, bei denen die Nachfrage das Angebot in Europa deutlich übersteigen. "Trotz zunehmender Effizienz zieht die Nachfrage nach Rechenzentrumskapazitäten an, was zu einer Angebotslücke führt, insbesondere wenn die Einführung von KI den Erwartungen entsprechend zunimmt. Diese Angebotsknappheit deutet auf ein starkes Mietwachstum hin. Für Amsterdam und Dublin wird bis 2028 die größte Angebotslücke prognostiziert, so dass hier das stärkste Mietwachstum zu erwarten ist, gefolgt von Paris und Frankfurt", erklärt der Immobilienexperte, der auch eine attraktive Chance für alternative Kreditgebende sieht, mehr Marktanteile von den traditionellen Banken zu gewinnen, da letztere stärker reguliert sind. "Die Kreditgebenden profitieren auch von den niedrigeren Startwerten zu einer Zeit, in der die Werte zu wachsen beginnen, was zusätzliche Sicherheit für die Zukunft bei den derzeitigen attraktiven Preisen für Finanzierungen bieten sollte" so Kane.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 18. Dezember 2024 - zuletzt bearbeitet am 18. Dezember 2024


SP
AutorStefan Posch
Tags
Immobilienmarkt
PGIM Real Estate
Greg Kane

Weitere Artikel