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ULI: Wendepunkt erreicht

"Es geht schon wieder aufwärts"

Auch wenn in den dutzenden Einzelgesprächen auf dieser MIPIM tendenziell noch etwas mehr Skepsis vorherrscht (und dies vor allem auf Seiten der deutschen Kollegen: Trotz des monetären Gegenwinds und der anhaltenden wirtschaftlichen Unsicherheit weltweit befindet sich die Immobilienbranche derzeit an einem „Wendepunkt", an dem sich die Aussichten auf eine erneute Investitionstätigkeit verbessern. Das ist das zentrale Ergebnis des aktuellen Emerging Trends in Real Estate® Global Outlook 2024 von PwC und dem Urban Land Institute (ULI), die zur MIPIM heute veröffentlicht worden ist.
Er zeigt, dass angesichts der moderaten Inflation und des potenziellen Höchststandes der Zinssätze sowie der größeren Klarheit über die Geldpolitik ein gewisser Optimismus besteht, dass sich der Markt allmählich auch wieder mit den höheren Zinsen zu leben lernt
Viele Branchenteilnehmer gehen davon aus, dass der Markt einen angeglichenen „Mittelweg" bei der Preisgestaltung akzeptieren wird, was wiederum zu einer Erholung von einem der schlimmsten Investitionsabschwünge seit Jahren führen wird. Dennoch ist eine gewisse Vorsicht angebracht, auch weil nicht abzusehen ist, wie groß die Abschläge sein werden, die bei der Überwindung der Krise auftreten werden.
Die Investitionstätigkeit ist zudem durch geopolitische Faktoren in unterschiedlichem Maße beeinflusst. Da in mehr als 60 Ländern, die mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung repräsentieren, Wahlen anstehen, und die Kriege in der Ukraine und im Gaza-Streifen die Stimmung weiter belasten, besteht die Gefahr, die zuletzt stabilere Währungssituation zu gefährden. Die geopolitische Ungewissheit könnte sich auf die weltweiten Kapitalströme auswirken, wobei die Märkte des asiatisch-pazifischen Raums auf kurze Sicht wahrscheinlich davon profitieren werden. 
Zudem zeigen die Ergebnisse der Studie eine klare Präferenz für alternativere Immobiliensektoren. Zahlreiche Befragte gaben an, dass das Anlegerverhalten zunehmend von den „drei D´s" - Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung - bestimmt wird. Dies stärkt die Investitionsargumente für die Bereiche Wohnen, Logistik und alternative Sektoren, insbesondere Rechenzentren, und ergänzt wiederum die ESG-Agenda der Branche, auch wenn die Marktbedingungen den Fortschritt bei der Einhaltung der ESG-Vorgaben verlangsamen könnten.
Die sich wandelnden Anforderungen haben erhebliche Auswirkungen auf die gebaute Umwelt und erfordern ein Umdenken. Es wird aufgezeigt, wie Eigentümer als Reaktion darauf enger mit den Nutzern als Partner kooperieren können. Ein zentrales Thema dabei sind „Immobilien-Ökosysteme", die den Begriff „Immobilie als Dienstleistung" auf die nächste Stufe heben.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 14. März 2024 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler aus Cannes
Tags
Mipim
Markt
Immobilienbranche
Giuliano Di Vitantonio

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