Vallejo, der heißeste Immobilienmarkt der USA

Nicht New York, L.A. oder San Fransisco, sondern die kalifornische Kleinstadt Vallejo ist derzeit der heißeste Immobilienmarkt in den Vereinigten Staaten. 2008 stand es gar nicht gut um die 125.000 Einwohner-Stadt Vallejo. Im Zuge der Subprime-Krise musste die Stadt sogar Konkurs anmelden und ein Konkursrichter übernahm die Kontrolle der Stadtfinanzen. 2004 gehörte Vallejo noch zu den Städten mit dem kräftigsten Jobwachstum, was viele Familien aus dem nahen San Francisco anlockte. Die Folge war eine Verdopplung der Eigenheimpreise innerhalb von nur wenigen Jahren. Jetzt scheint sich die Geschichte zu wiederholen, denn Vallejo gilt aktuell als der heißeste Immobilienmarkt der Vereinigten Staaten. Vor allem die Mieten sind signifikant im Steigen. Während die Mietpreise im US-Durchschnitt sich innerhalb eines Jahres um 2,6 Prozent erhöht haben, war die Steigerung in Vallejo mit 5,1 Prozent fast doppelt so hoch. "Mieter aus San Francisco, Oakland und Berkeley ziehen in Städte, die etwas weiter entfernt sind und wo die Mieten noch leistbar sind", wird Andrew Woo, Director of Data Science bei Apartment List, eine Website für Immobiliendaten, in einem Bericht der Tageszeitung East Bay Times zitiert. Laut seinen Daten muss man in Vallejo durchschnittlich 1.090 Dollar für ein Zwei-Zimmer-Apartment bezahlen. Für jene Menschen, die aus San Francisco kommen sei die Miete hier günstig, doch den Einheimischen würden die Mieterhöhungen hart treffen. Dieser Trend sei auch in anderen Kleinstädten in der Nähe von Core-Städten zu beobachten, so Woo weiter und nennt als Beispiele Tacoma bei Seattle und Arlington bei Texas. Auch die Website Realtor.com listet Vallejo schon seit Monaten als Nummer eins der 20 heißesten Immobilienmärkte des Landes. Javier Vivas, Research Manager bei realtor.com, sieht aber den Wohnmarkt im ganzen Land erhitzt. "Zum ersten Mal wird landesweit eines von drei Eigenheime innerhalb von 30 Tagen verkauft", so Vivas.