VOLLES ROHR AUF DEM BAU

Während im kommenden Jahr sehr viele Wohnprojekte fertiggestellt werden, sieht es für das Segment Büro typisch antizyklisch eher mau aus. Dennoch: Top-Projekte für 2019 gibt es viele. Viel wurde über die Jahre in der Branche geklagt. War man bei den Präsentationen der Wohnmarktberichte zugegen, ist oft - folgerichtig - lamentiert worden, dass der aktuelle Wohnungsneubau nicht die Nachfrage stillen könne. Wien wächst rasant, und mit der Errichtung entsprechenden Wohnraums komme man nicht nach. Bis heuer eigentlich: Einem aktuellen Research von CBRE zufolge läuft jetzt die Neuflächenproduktion in diesem Sektor auf Hochtouren. 12.000 Wohnungen werden heuer fertiggestellt, im kommenden Jahr sollen ebenso viele folgen - bis 2020 der Wert noch einmal kräftig überschritten wird und bei mehr als 15.000 Einheiten zu liegen kommt. Zwar reicht das noch nicht, um das Angebot perfekt abdecken zu können, sagt EHL Immobilien - aber das Fertigstellungsvolumen sorgt immerhin dafür, dass die Preise stabil bleiben. Wenn alles vom Markt geregelt werden würde. Der Abbruchstopp von maroden Gründerzeithäusern auf der einen Seite und der Grundstücksmangel auf der anderen Seite führt, so EHL, zu höheren Grundkosten, da jene Liegenschaften, auf denen Neubau möglich wäre, sehr knapp sind. Zumindest: Jene Großprojekte, die bereits in Bau sind oder kurz davor stehen, werden noch einmal zigtausende Wohnungen in den Markt verbringen. ##Wenig Büros Eher mau sieht es bei der Fertigstellungsquote von Büros im kommenden Jahr aus: Eigentlich ist es sogar vielmehr so, dass man diesmal die neu fertiggestellten Büroimmobilien an einer Hand abzählen kann. Und das, obwohl mit knapp 280.000 m² heuer eine rekordverdächtige Fertigstellungsquote gemessen werden konnte. Und diese Büros wiederum vom Markt quasi aufgesaugt werden. Es sind auch nur mittelgroße Büroflächen, die im kommenden Jahr auf den Markt kommen werden. Bei neun Projekten, die die EHL im kommenden Jahr ausgewiesen hatte, sind das pro Projekt durchschnittlich knapp 11.000 m². Und dabei sind sogar Altbau bzw. Refurbishment mit inbegriffen. Rechnet man in Neubau, dann sind es nur mehr 47.000 m². Freilich nicht besorgniserregend, weil man das als typische zyklische Folge betrachten könnte, der Run auf neue Büroflächen wird dadurch aber noch größer. Doch wo passiert da was? In Wien etwa werden das Inno Plaza, das Silo Plus, das HoHo Wien sowie das Technologiezentrum Seestadt fertiggestellt werden. Das Besondere bei diesen Entwicklungen ist die Tatsache, dass sie in bestehenden Clustern entstehen. Der Inno Plaza etwa befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Euro Plaza, das Silo Plus direkt beim bereits bestehenden Silo (es wird dann noch um das Silo Next erweitert), die anderen zwei in der Seestadt, die sich zunehmend zu einem pulsierenden Stadtteil entwickelt. Ab kommendem Jahr wird dann noch der Walter Business-Park einer Generalsanierung unterzogen. Selbiges gilt für den Office Park 4, der am Flughafen entsteht, weil die bereits bestehenden Büroflächen bereits verwertet sind. Dafür werden aber in den kommenden Jahren wieder mehrere Projekte auf den Markt kommen.