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Von Trends, die gestern schon vorbei sind
Der Weg ist das Ziel. Für die Immobilienbranche trifft das allemal zu.
Am Höhepunkt der weltweiten Finanzkrise, also irgendwann so rund um das Jahr 2008, war man sich so gut wie sicher: Spätestens in drei Jahren geht’s mit der Nachfrage nach Büroflächen wieder so richtig los. Dass dem in der Tat bis heute nicht so ist, dafür muss man nur die dunkel bleibenden Fenster der neueren Bürogebäude des Nachmittags in Wien zählen. Österreichs höchster Büroturm, der DC Tower ist da in vielerlei Hinsicht herausragend. Das liegt weniger am originellen Marketing (obwohl die Inseratenkampagnen in sehr, sehr boulvardesken Tageszeitungen vielleicht eher nicht ganz so zielführend sind) und vielleicht auch nicht so sehr an der auch betriebskostenmäßig durchaus anspruchsvollen Architektur, als schlicht und einfach an der aktuellen Marktlage. Luxusbürotürme mit vergleichsweise turmhohen Mieten sind derzeit eben nicht Mainstream. Und: Ob sie das jemals wieder werden – wer weiß das schon mit Sicherheit.
Sicher ist zumindest derzeit nur, dass die Gesetzmäßigkeiten des klassischen Schweinebauchzyklus erstmals in der Nachkriegszeit außer Kraft gesetzt scheinen. Es kommt nicht mehr automatisch nach zwei, drei Jahren niedriger Büroneubautätigkeit die tragische Büroflächenklemme. Und es starten auch nicht nach zwei oder drei Jahren Nichtstun im Bürobereich die Developer wie wild neue Projekte. Die Büroflächenneuproduktion ist seit rund einem halben Jahrzehnt auf einem sehr tiefen Stand – und eine Trendwende ist nicht in Sicht. Schon eher wird auch in diesem Jahr aus „sehr wenig Neuproduktion“ nochmals „noch viel, viel weniger Neuproduktion an Büromietflächen“. Und Vorverwertungen (vor Baubeginn) sind sowieso nur noch die Ausnahme und nicht einmal mehr die Banken erwarten sich aktuell so etwas (auch das tendenziell eher ein Novum). Wohin geht die Immobilienbranche? Sind wir eben mitten in einer Krise, ist sie eben überwunden oder steht sie uns gerade eben direkt bevor? Es gibt eigentlich keine Branchenkonjunktur mehr, nur mehr eine individuelle Unternehmenskultur. Und es gibt auch nur eine Handvoll – sichtlich außerordentlich gut gemanagter – Unternehmen, die es schaffen, eine langjährig konstante und dabei auch erfolgreiche Performance hinzulegen. Für die wahrscheinlich 90 Prozent der anderen Unternehmen gilt: Willkommen auf der Hochschaubahn der Firmenerfolge. Der Unterschied zwischen erfolgreich und nicht erfolgreich liegt so gesehen wohl einzig und allein am Management (und vielleicht noch an einer Eigentümerstruktur, die das zulässt, anstatt zu verhindern).
Es ist ein Management, welches die Zeichen der Zeit aufmerksam verfolgt, analysiert und entsprechend permanent in die Unternehmensstrategie einfließen lässt. Oder anders gesagt: Nur eine Hochschaubahn der Unternehmensstrategie (mit stetig adaptierten Schwerpunkten entsprechend des sich verändernden Marktes) ermöglicht eine lange Gerade bei den Unternehmenserfolgen.
Auf der re.comm 2014 in Kitzbühel wurde versucht, neue Trends zu erahnen. Die wichtigste Inputs sind in unseren (für die erste Ausgabe des Jahres mittlerweile traditionellen) Ausblick eingeflossen.
Wer die folgenden 25 Seiten zum Zukunftsthema nicht lesen möchte (obwohl: Ich meine, da versäumt man etwas, wirklich!), für den seien alle Erkenntnisse in einem Satz zusammengefasst, sozusagen in die „Universalformel für die Immobilienbranche“: Das einzig Beständige heute und wohl auch auf längerfristig ist die Veränderung. Alles, Arbeitswelten, Anforderungen an Immobilien, die menschliche Interaktion und der Lifestyle verändern sich in radikaler Weise. Und manchmal so dramatisch schnell, dass wir gelegentlich Trends erst mitbekommen, wenn sie schon wieder vorbei sind.
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AutorGerhard Rodler
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