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VÖPE-Allianz fordert neuen Mietzins-Index

Verhältnis 70:30 zwischen Kern-VPI und Baukostenindex

Der Wohnbau liegt in Österreich am Boden und schon bald wird es wohl zu einem Wohnraummangel kommen. Was braucht es, um die Wirtschaft anzukurbeln und Wohnraum zu schaffen? „Der im Juni präsentierte Mietpreis-Stopp ist es nicht“, sagt VÖPE-Präsident Andreas Köttl, der heute gemeinsam mit Isabella Stickler, Bundesobfrau der ARGE Eigenheim sowie mit Thomas Drozda, Vorstandsdirektor der ARWAG Holding-AG, Maßnahmen für die Wohnzukunft Österreichs präsentierte: ein neuer Wohnkostenindex, Maßnahmen zum Thema kostenoptimiertes und nachhaltiges Bauen sowie Finanzierungsmaßnahmen, die jungen Menschen den Erwerb oder die Sanierung von Wohnraum erleichtern sollen.

„Es braucht einen verlässlichen, sachlichen Index, der nicht von schlagartigen Erhöhungen, wie sie etwa in der Gastronomie oder Hotellerie zu beobachten sind, beeinflusst wird. Unser Wohnkostenindex bietet genau das: eine faire und ausgewogene Lösung für Mieter:innen, Vermieter:innen und die Bauwirtschaft", so Thomas Drozda. Er sorge für Stabilität, Investitionssicherheit und leistbaren Wohnraum, ohne den Markt zu verzerren oder das Budget zusätzlich zu belasten. "Unser Wohnkostenindex ist im Grunde eine Vereinigung im Verhältnis 70:30 zwischen dem „Kern-VPI“ (70%) und dem „Baukostenindex (30%)", eklärt er. „Ein geglätteter Wohnkostenindex schafft Fairness für Mieter und Vermieter gleichermaßen. Er macht Wohnkosten kalkulierbar. Er bremst die Inflation. Und er stärkt die Wirtschaft und ermöglicht weiterhin Investitionen in die Erhaltung, Sanierung und den Neubau. Unser „Wohnkostenindex“ kann sofort verlautbart werden, er kann sofort gelten, und er kann daher schon jetzt die Mietpreise dämpfen, und trotzdem die Wirtschaft stärken. Er ist planbar und schafft bereits jetzt Klarheit, anstelle unterschiedlichster Index-Regelungen und -Deckel für jedes zukünftige Jahr“, ergänzt Andreas Köttl.

Diewichtigsten Ursachen für den rapiden Anstieg der Baukosten sind laut der Allianz vor allem ein Dickicht aus Normen, sowie technisch überzogene Detailvorgaben die Planung, Genehmigung und bewältigen muss. Das Reformpaket zeige, wie man Baukosten deutlich reduzieren und gleichzeitig die Klimaziele schneller erreichen können. Angelehnt an das dänische Modell schlägt die Allianz vor, klimabezogene Grenzwerte über die gesamte Nutzungsdauer gesetzlich festzulegen und schrittweise zu verschärfen.

Zudem soll ine staatlich besicherte Wohnbaufinanzierung neu aufgelegt und die Wohnbauinvestitionsbank wieder ins Leben gerufen werden. Dabei könnten Finanzierungen über die Europäische Investitionsbank (EIB) erfolgen, abgesichert durch staatliche Garantien. Dies würde das Risiko für Banken senken und dringend benötigte Projekte wieder finanzierbar machen, ohne das Staatsbudget zu belasten. Auch die Möglichkeit, Finanzierungszinsen steuerlich abzuschreiben – ein Instrument, das es in Österreich früher bereits gab – sollte wieder eingeführt werden. 
Auch eine Umlagemöglichkeit zumindest eines Teils der Sanierungskosten als Mietzinsaufschlag und zusätzlich reduzierte Abschreibungsdauern bei nachhaltigen Sanierungen werden vorgeschlagen. 

Für Isabella Stickler von der ARGE Eigenheim zeigen die aktuellen politischen Diskussionen zur Zukunft der Wohnbauförderung eine bedenkliche Tendenz: In Budgetverhandlungen auf Bundes- und Länderebene werde zunehmend eine einseitige Verlagerung hin zur Subjektförderung diskutiert – also zu individuellen Zuschüssen wie zum Beispiel Wohnbeihilfen. Doch eine reine Subjektförderung greift aus Sicht der ARGE Eigenheim zu kurz: Ohne gezielte Objektförderung verliert die öffentliche Hand die Möglichkeit, den Wohnbau strategisch zu steuern – räumlich, sozial und qualitativ.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 15. Juli 2025 - zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2025


SP
AutorStefan Posch
Tags
Wirtschaft
VÖPE
Andreas Köttl
Isabella Stickler
arge eigenheim
thomas drozda
arwag
Buwog

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