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VWBF fordert mehr Wohnbauförderung

"Wohnschirm" für Bedürftige

"Eine schrittweise Anhebung der Mittel für den sozialen Wohnbau auf ein Prozent des BIP (Bruttoinlandsprodukt)" forderte zu Beginn des zurückliegenden Wochenendes, Michael Gehbauer, Obmann des VWBF, Verein für Wohnbauförderung anlässlich des vom VWBF in Krems veranstalteten Symposiums. Derzeit würden rund zwei Milliarden Euro von der öffentlichen Hand für Wohnbauförderung ausgegeben. "Zu wenig angesichts der steigenden Bau- und Energiepreise. In den 90-er Jahren bis zum Jahr 2014 waren es noch 2,4 bis 3 Milliarden Euro", wie Klaus Baringer, Obmann des Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigungen Österreichs in seinem Beitrag feststellte. Auch der Anteil der Wohnbauförderung am BIP ist in dieser Zeit von 1,3 Prozent auf unter 0,5 Prozent gesunken. Aus diesem Grund sollten die Mittel schrittweise um 0,1 Prozent vom BIP angehoben werden, um in fünf Jahren wieder zumindest ein Prozent des BIP zu erreichen. Das wäre nach heutiger Preisbasis eine Anhebung um ca. 400 Millionen Euro pro Jahr auf ca. vier Milliarden Euro im Jahr 2027. Da die Wohnbauförderung in der Kompetenz der Länder liegt, müssten die Länder im Wege des Finanzausgleichs mit mehr Mittel ausgestattet werden, um den steigenden Anforderungen gerecht zu werden. Hierfür ist eine Zweckbindung vorzusehen. Die höheren Mittel seien erforderlich, um den Neubau zu den gestiegenen Baupreisen aufrecht zu erhalten. Die Länder haben zum Teil schon ihre Landeswohnbauförderungen auf das aktuelle Preisniveau adaptiert. Eine Erhöhung der Wohnbeihilfen ist ebenfalls von Nöten. Die Bundesregierung solle jedoch auch den "Wohnschirm", der für Menschen, die auf Grund von Corona-Auswirkungen in Not geraten sind, auf jene Menschen ausweiten, die unter den gestiegenen Energiekosten leiden und existentiell bedroht sind. Zu überlegen wäre auch eine Vereinheitlichung der diversen Förderungsmaßnahmen wie dem Klimabonus, dem Ökobonus und dem Teuerungsausgleich. So sehr die Strompreisbremse und die noch zu erwartenden Maßnahmen zur Deckelung der Gaspreise zu befürworten sind, so sehr scheint eine neu zu konzipierende Sozialleistung, die regelmäßig gewährt und am Einkommen orientiert ist, unausbleiblich. Vorgeschlagen wird eine "Bundesenergiebeihilfe", die sich an der "Wohnbeihilfe der Länder" orientieren soll.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 10. Oktober 2022 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Wohnen
Markt
Michael Gehbauer
vwbf

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