Wachstum im Subkontinent

Indien weist einer der höchsten Wirtschaftswachstumsraten der Welt auf. Das zieht auch Immobilieninvestoren an. 2017 wird ein gutes Jahr für den indischen Immobilienmarkt, titelte Ende Dezember das US-Wirtschaftsmagazin Forbes. Indien sei an die Spitze der Listen bei institutionellen Immobilieninvestoren geschossen, heißt es im Artikel weiter. Der chinesische Immobilienriese Dalian Wanda kündigte etwa vergangenen Herbst an, zehn Milliarden US-Dollar in Indien investieren zu wollen. Mit 7,2 Prozent lag das Wirtschaftswachstum des vergangenen Jahres in Indien immerhin um ein halbes Prozent über dem des nördlichen Nachbarn China. Unter anderem plant Dalian Wanda einen 13 Quadratkilometer großen Industriepark in der Stadt Sonipat im nordwestindischen Bundesstaat Haryana. Der Wohnimmobilienmarkt in Indien ist vor allem von der fortschreitenden Urbanisierung geprägt. CBRE sieht in einem Bericht von 2016 vor allem steigende Nachfrage für qualitativ guten Objekten in besseren Lagen. Insgesamt entwickelt sich der Wohnmarkt in Indien mit Renditen zwischen zwei und drei Prozent aber eher träge. Gute Renditen von zehn bis 13 Prozent verspricht hingegen der Logistikbereich. Auch mit Büroflächen würden sich Renditen von sieben bis zehn Prozent erzielen. Zum Jahreswechsel wurde in Indien die Halbe-Milliarde-Quadratfuß-Grenze (etwa 46 Millionen Quadratmeter) an Büroflächen überschritten. Im Retailbereich hat sich Indien in den letzten Jahren als Top-Destination für internationale Firmen entwickelt. Besonders die wachsende junge Bevölkerungsschicht befeuert diese Entwicklung. CBRE rechnet mit Spitzenrenditen von acht bis zwölf Prozent in den Städten Mumbai und Neu Delhi. Ein Problem ist aber die veraltete Infrastruktur. Vergangenes Jahr verkündete Finanzminister Arun Jaitly, dass Indien in der nächsten Dekade 1,5 Billionen US-Dollar für die Modernisierung der Infrastruktur benötigen würde.