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Waldviertel wird beliebter

Aber zu wenig Angebote am Markt

Die Immobilienpreise im Waldviertel stabilisieren sich – während die Nachfrage nach Wohnraum in der Region weiter steigt. Vor allem junge Familien zieht es zunehmend aus Wien ins nördliche Niederösterreich, doch das Angebot an verfügbaren Häusern und Grundstücken hält mit der Nachfrage nicht Schritt. Für Immobilieneigentümer ist jetzt ein günstiger Zeitpunkt, um ungenutzte Objekte zu verkaufen oder zu vermieten.

Laut den aktuellen Zahlen von Raiffeisen Immobilien wurden im Waldviertel 2024 insgesamt 1.720 Immobilien im Wert von 159 Millionen Euro verkauft. Im ersten Halbjahr 2025 zeigen sich zwar leicht rückläufige Transaktionszahlen (895 nach 923), das Verkaufsvolumen stieg dennoch auf 92 Millionen Euro. Die durchschnittlichen Quadratmeterpreise für Einfamilienhäuser legten auf rund 2.000 Euro zu – ein Plus von etwa 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch Grundstückspreise sind von 20 auf 24 Euro pro Quadratmeter gestiegen. Damit kehrt der Markt auf das Niveau der Vor-Pandemiezeit zurück.

Das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage ist jedoch eklatant. Während gebrauchte Immobilien nach den pandemiebedingten Hochzeiten und dem Zinsanstieg preislich nachgaben, bleiben Neubauten teuer – nicht zuletzt wegen hoher Baukosten. Zudem bremst die schwierige Finanzierungslage die Neubautätigkeit.

Laut Statistik Austria ist das Waldviertel keine Abwanderungsregion mehr: 2024 gab es einen positiven Wanderungssaldo, besonders durch Zuzug aus Wien. Die stärkste Gruppe unter den Zuziehenden ist zwischen 20 und 37 Jahre alt – häufig junge Familien. Für sie ist das Waldviertel aufgrund günstiger Immobilienpreise, hoher Lebensqualität und guter Kinderbetreuung besonders attraktiv.Allerdings kann der Zuzug den demografisch bedingten Bevölkerungsrückgang noch nicht ausgleichen. Deshalb arbeiten regionale Initiativen wie „Wohnen im Waldviertel“ weiter daran, Leerstände zu mobilisieren. Eigentümer werden gezielt angesprochen, um bestehende Immobilien verfügbar zu machen.

„Der Immobilienmarkt im Waldviertel tritt derzeit auf der Stelle. Eine nach wie vor gute Nachfrage trifft auf rückläufiges Angebot, sowohl bei gebrauchten wie auch neuen Immobilien“, so Peter Weinberger, Geschäftsführer von Raiffeisen Immobilien in NÖ/Wien/Burgenland.

Vor dem Hintergrund des geplanten Bodenverbrauchsziels von 2,5 Hektar pro Tag und dem langfristigen EU-Ziel eines Netto-Null-Flächenverbrauchs bis 2050 rücken Bestandsimmobilien stärker in den Fokus. Ungenutzte Gebäude und Baulücken sollen effizient genutzt werden, um neue Versiegelungen zu vermeiden.

Für Immobilienentwickler und -investoren ergibt sich daraus eine klare Strategie: Revitalisierung, Umnutzung und Vermittlung bestehender Objekte werden zum zentralen Hebel, um der steigenden Nachfrage zu begegnen und zugleich ressourcenschonend zu agieren. Die gute Verkehrsanbindung, insbesondere an den Großraum Wien, macht die Region zudem langfristig attraktiv für nachhaltige Wohnprojekte.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 22. Juli 2025 - zuletzt bearbeitet am 01. September 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Waldviertel
Immobilien
2024
Wien
2025
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