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Wandeln statt Handeln

Stell dir vor, alles um dich verändert sich – und keiner bekommt es mit. Nein, ganz so ist es nicht. Dass wir alle den Sprung von der analogen in die digitale Welt schon lange hinter uns haben, ist klar. Wir lesen die Tageszeitung im Internet (und allenfalls das Wochen- und Monatsmagazin gedruckt, weil ein bisschen Haptik braucht der Mensch), wir holen uns die Fernsehnachrichten aus den Mediatheken aufs Mobilgerät. Und ja, wir shoppen auch mittlerweile sehr gerne online. Mittlerweile macht es sogar Sinn, Lebensmittel der Maus anzuvertrauen. Der Computermaus natürlich. Ich kann mir eigentlich keinen Bereich meines Lebens vorstellen, wo nicht der Computer mein Nabel zur Welt ist – buchstäblich Zwischenmenschliches mal ausgenommen. Und damit bin ich ganz sicher nicht allein, sondern gehöre der großen Mehrheit der Europäer an. Und dennoch lassen sich die Entwickler von Shoppingcitys und Fachmarktzentren nicht abhalten, immer noch weiter zu bauen. Zwar etwas langsamer als bisher. Aber dennoch. Selbst in Österreich lässt sich nach genauem Suchen noch irgendwo ein Kreisverkehr entdecken, der sich noch mit einem Fachmarktzentrum beglücken lässt. Und in Polen ist sowieso der Shoppingwahn ausgebrochen. Dorthin werden gerade eben die Fehler, die man in Österreich seit einem Jahrzehnt nicht mehr macht, gerade exportiert. Riesige Einkaufszentren auf irgendeinem Autobahnkreuz, 40 Autominuten von der nächsten größeren Stadt entfernt. Und nicht nur eines. Fachmarktzentren buchstäblich vor jeder Provinzstadt, oder besser zwei. Des Agglomerationseffektes wegen … Wir bauen nach wie vor Retailflächen, als ob es kein morgen gäbe. Sicher, ein paar der neuen Projekte machen für sich gesehen Sinn. Einkaufszentren in öffentlichen Verkehrsknotenpunkten, vor allem Bahnhöfe, zählen sicher dazu, auch wenn auch diese nichts anders tun, als andere, nämlich jene auf der Grünen Wiese zu verdrängen. Und beim neuen Boom der Luxusmeilen ist es wohl auch ein wenig so. Denn gerade wenn Flagship-Stores im Online-Zeitalter als Demoladen für Dinge, die man dann doch lieber übers Netz einkauft, noch mehr Berechtigung als früher haben, werden zumindest umsatzabhängige Mieter kein Geschäftsmodell der Zukunft sein. Retailflächen bauen als Selbstbeschäftigungstherapie für Developer – ist das ein Zukunftsmodell? Vielleicht. Nämlich dann, wenn man über den Tellerrand denkt und Shoppen, Unterhalten und andere dazu passende Nahversorgungsangebote unter ein Dach holt. Wenn man neue Ideen, ganz neue Ideen, weit übers Einkaufen hinaus, in alte Retailflächen bringt. Theoretisch gibt es viele neue Möglichkeiten, die die Einkaufsflächen der letzten (buchstäblich letzten) Jahrzehnte reaktivieren können und die einen absoluten Mehrwert bringen werden. Warum nicht Museen integrieren oder echte Restaurants anstelle der fast-food-ähnlichen Foodcourts? Warum nicht auch andere Themen des täglichen Lebens, nämlich solche, die man nicht online erledigen kann, hier ansiedeln? Warum nicht? Ganz einfach: Weil der Leidensdruck (in Form bestehender oder drohender) Leerstände noch nicht groß genug ist. Das Problem ist nur: Dieses Problem kommt nicht langsam, sondern genau unserem Zeitalter entsprechend, also digital. Sprich: von null auf hundert in allerkürzester Zeit. Und wenn der Leerstandstsunami erst einmal die Einkfaus- und Fachmarktzentren erreicht hat, dann ist es für das Ausprobieren von neuen Ideen und Konzepten wohl auch schon zu spät. «
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 03. November 2014 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Meinung
Innovation
Tech
Leerstand
Shoppingcity

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