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Was für ein Dreck?
Selten lässt sich eine Kontaminierung einer Liegenschaft mit freiem Auge ausmachen. Und selbst wenn offensichtlich ist, dass ein Grundstück Verschmutzungen aufweist: Wer weiß schon, um was es sich handelt und wie man ihm Herr wird? Das ist eine Aufgabe für Spezialisten.
Wer eine Liegenschaft erwerben möchte, sollte sie auf jeden Fall vorab auf Verschmutzungen überprüfen lassen. Eine häufig übersehene Möglichkeit, frühzeitig einen Verdacht auf Verschmutzung festzustellen, ist die historische Liegenschaftsanalyse. Sollte sich zum Beispiel herausstellen, dass auf dem Grundstück der Wahl eine alte aufgelassene Färberei gestanden hat, wird man sich den Kauf nochmal überlegen – alte Färber nutzten für die Herstellung unterschiedlicher Blautöne nämlich Cyanwasserstoff (besser bekannt als Zyklon B). Der Name geht auf die ursprüngliche Gewinnung aus dem blauen Pigment Berliner Blau zurück, das damals höchstwahrscheinlich nicht umweltschonend entsorgt wurde. Mit der historischen Liegenschaftsanalyse kann man auch Historiker, Kulturtechniker und Chemiker betrauen. Doch wer stellt denn fest, ob überhaupt eine Verschmutzung auf einer Liegenschaft besteht? Und wie genau geht diese Feststellung vor sich?
„Dafür sollte man sich an eine Zivil- oder Umwelttechnik-Firma wenden, am besten mit Akkreditierung. Da kann man sich drauf verlassen, dass der Probennehmer weiß, wo und wie er Proben zu ziehen hat, dass sämtliche Standards eingehalten werden und das Gutachten auch vor Gericht standhält“, sagt Michael Huppmann, Geschäftsführer der Water and Waste GmbH. Es gibt zwar auch andere Zertifizierungen für solche Firmen, aber die Akkreditierung durch den Bund ist die höchstmögliche Qualitätssicherung in der Umweltanalytik, die es in Österreich gibt. Gutachten einer akkreditierten Firma erkennt man daran, dass sie den Bundesadler tragen. Um sicherzugehen, dass keine Schadstoffe übersehen werden, sollte der Liegenschaftseigentümer nicht nur den Boden prüfen lassen, sondern auch die Gebäude, die am Gelände stehen. In älteren Häusern finden sich beispielsweise oft Asbestreste, die bei einer Bodenprüfung natürlich nicht entdeckt werden. Sogar alte landwirtschaftliche Betriebe können es in sich haben. Boden und teilweise auch das Mauerwerk könnten durch die langjährige Nutzung mit Stickstoffen verunreinigt sein. Huppmann empfiehlt, die Bodenprüfung gemeinsam mit einer geotechnischen und statischen Prüfung vorzunehmen, um Zeit und Kosten zu sparen. Schließlich wird bei beiden der Boden aufgegraben. Apropos Kosten: Wie viel kostet so eine Überprüfung? „Im Schnitt kann man sagen: Auf einem Grundstück mit 10.000 Quadratmetern kosten Objektbegehung und Bodenprüfung zwischen 5.000 und 10.000 Euro“, sagt Huppmann und fügt hinzu: „Ich gehe in dem Beispiel von einem gewöhnlichen, unauffälligen Grundstück aus, nicht von einer ehemaligen Tankstelle, die geleckt hat.“ «
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AutorPeter Stenitzer
Tags
Bauen
Nachhaltigkeit
Entsorgung
Umwelttechnik
Michael Huppmann
Water and Waste GmbH
Kontaminierung
Bodenprüfung
Objektbegehung
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