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Weltoffen, weil verwurzelt

Beim Europäischen Dorferneuerungspreis stellten Fließ in Tirol und Kirchberg an der Pielach in Niederösterreich ganz erstaunliche Lösungsansätze für kommunale Probleme vor: Dafür gab es verdientermaßen Auszeichnungen. Beim Wettkampf um den Europäischen Dorferneuerungspreis herrscht traditionell eine sehr amikale Atmosphäre: Das Ungemach Brexit und das Fehlen europäischer Solidarität drücken hier nicht auf das Gemüt, vielmehr freuen sich die Bürgermeister - sie kommen von Guimarães (Portugal) über Turku (Finnland) bis hin zu Kaschau (Slowakei) - über den Erfolg des anderen und nehmen Erfolgsmodelle mit nach Hause: „Das müsste sich doch auch bei mir umsetzen lassen.“ Kirchberg an der Pielach (Bezirk St. Pölten), schon Landessieger beim Dorferneuerungswettbewerb der niederösterreichischen Dorf- und Stadterneuerung, gehörte heuer zu den Titelanwärtern. Laut Jurybegründung für die Aufnahme Kirchbergs in die Shortlist konnte die Gemeinde das „Dirndltal“ als eine Marke etablieren, die nicht nur die Wirtschaft in der Region, sondern auch den Tourismus gewaltig ankurbelt. Mehrere Schneiderinnen der Region haben - aufbauend auf historische Trachten - schmucke moderne Dirndlkleider entworfen. Ein touristischer Höhepunkt im kreativen Dirndltal (www.dirndltal.com) ist übrigens das Dirndlkleid-Wochenend-Paket. ##„offen sein“ Vergeben wurde der Europäische Dorferneuerungspreis 2016 in Tihany in Ungarn: Die Gemeinde am ungarischen Balaton (Plattensee) hat im Vorjahr den Titel gewonnen. Unter anderem schaffte man es, das ganze Dorf neu zu gestalten. Dabei wurde die Erhaltung der alten Baukultur berücksichtigt und gleichzeitig eine neue Uferpromenade errichtet. Und dann die Überraschung - insgesamt hatten sich 24 Dörfer aus elf Staaten beworben: Die Tiroler Gemeinde Fließ (www.fliess.at) holte sich den Europäischen Dorferneuerungspreis 2016. Fließ beeindrucke mit einem beispielhaften Entwicklungsprozess. In dessen Zentrum stehen unter anderem eine ressourcenschonende Siedlungspolitik, zeitgemäße Baukultur, die Schaffung bzw. Erhaltung von hochwertigen Einrichtungen und Dienstleistungen sowie die Unterstützung von Landwirtschaft, Wirtschaft und Beschäftigung. Außerdem habe Fließ durch die Förderung von Kunst und Kultur sowie die Pflege von Natur- und Kulturlandschaften überzeugt. Die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit im Naturpark Kaunertal, die Hinwendung zu einer mutigen Architektur, die kreativen Wege in der Schule oder die integrationsfördernde Einbindung von Asylwerbern seien zudem ausschlaggebend gewesen. ##Wissen, wo man steht Für die Gemeinde Kirchberg an der Pielach reichte es zumindest für einen Anerkennungspreis: Die Jury betonte, dass Kirchberg es auf außergewöhnliche Weise geschafft habe, Entwicklungsprozesse umzusetzen und die Zentralortsfunktion im Pielachtal bestens auszubauen. Bei der Preisverleihung betonte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für Landentwicklung und Dorferneuerung, Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), dass die Dörfer eine ganz entscheidende Aufgabe hätten. „Jemand, der fest verankert und 'gesettled' in seiner Heimat ist, der kann auch weltoffen anderen Kulturen und anderen Menschen begegnen, weil er genau weiß, wo er steht, und keine Angst haben muss, entwurzelt zu werden.“ In Tihany wurde in moderierten Runden selbstverständlich auch über die Herausforderungen für Europas Dörfer und Gemeinden diskutiert. ##Jobs gegen Abwanderung In den Diskussionsrunden wurde etwa das Problem angesprochen, dass es immer mehr junge Menschen in die Städte zieht. Charles Konnen, Jury-Vorsitzender aus Luxemburg, sprach sich dafür aus, dass das Breitband-Internet schleunigst auch in ländlichen Gemeinden ausgebaut wird. Ähnlich argumentierte Miklós Zsolt Kis, Staatssekretär für Agrar- und Landentwicklung in Budapest: „Wenn die Leute Arbeitsplätze in einem Dorf oder rund um ein Dorf oder in kleinen Städten haben, dann werden sie bleiben und dann haben wir keine Probleme mit der Dorfstruktur.“
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. November 2016 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


RP
AutorRudolf Preyer
Tags
Tirol
Niederösterreich
Wettbewerb
Preisverleihung
Stadterneuerung
Region

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