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Wende am Immobilienmarkt
Haftstrafen, Skandale und Millionendeals
Die heutige Ausgabe widmet Ihnen Allianz Handwerker Services, Ihr starker Partner für professionelles Schaden- und Reparaturmanagement, energetische Gebäudesanierung sowie Bauen im Bestand.
Und das sind die Schlagzeilen dieses Morgens:
- Zwei Jahre Haft für René Benko: Gericht erkennt betrügerische Krida bei Schenkung
- Neue Eisenstädter: Doskozil greift durch – Regierungskommissär kommt
- 3SI Immogroup kauft kräftig zu: 13 neue Immobilien in Wien
- Eigentum war gestern: The District 2025 zeigt neue Miet-Strategien
- Kritik an Wien: Wohnbauförderbeitrag droht Zweckentfremdung
- Haus der EU verkauft: Hallmann Holding zieht sich zurück
- Immobilienmärkte in Bewegung: Von Wien bis Barcelona – wer kauft, wer mietet?
Und das sind die Nachrichten im einzelnen:
René Benko ist am Mittwoch am Landesgericht Innsbruck wegen betrügerischer Krida zu einer unbedingten Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt worden. Freigesprochen wurde er im Fall der Miet- und Betriebskostenvorauszahlung, schuldig gesprochen hingegen in Bezug auf die 300.000 Euro Schenkung an seine Mutter. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Der Schöffensenat sah keine Beweise dafür, dass die Innsbrucker Villa unbewohnbar war – auch die Miete von 7.500 Euro monatlich sei im Rahmen gewesen.
Anders im zweiten Punkt: Dort sah die Richterin den Tatbestand erfüllt. Geldflüsse zwischen Mutter und Sohn seien laut Gericht bewusst verschleiert worden. Laut Richterin sei Geld „unter einem anderen Mascherl“ weitergereicht worden – ein Geschenk ohne Rechtsgrundlage.
Weil es sich um genau 300.000 Euro handelt, gilt ein niedrigerer Strafrahmen. Die Untersuchungshaft seit Jänner wird angerechnet. Benko hörte das Urteil äußerlich gefasst – die Verteidigung überlegt Berufung.
Sein Anwalt Norbert Wess sieht die rechtliche Bewertung als „zu eng“ und hält eine Anfechtung für wahrscheinlich. Auch die U-Haft sei angesichts der Lage nicht mehr verhältnismäßig.
Im Burgenland spitzt sich der Wirtschaftskrimi rund um die Neue Eisenstädter weiter zu. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil weist Spekulationen über einen geplanten Kauf entschieden zurück. Es gehe um leistbares Wohnen, nicht um eine Übernahme.
Ein Regierungskommissär soll nun ins Unternehmen entsandt werden. Zuvor war eine einvernehmliche Lösung mit Mehrheitseigentümern wie der Raiffeisen Landesbank und der Erste Bank gescheitert.
Der Prüfbericht legt schwere Verstöße offen: Anlegerwohnungen statt Sozialwohnungen, zu hohe Kreditzinsen und strukturell verteuerte Mieten.
Besonders brisant: Die überhöhten Kredite wurden zehn Jahre lang mit Gemeinnützigkeit begründet – obwohl Banken davon überproportional profitierten.
Jetzt prüft das Land Schadensersatzansprüche und will Mieten künftig auf zehn Euro netto pro Quadratmeter begrenzen.
Doskozil betont: „Wohnen ist ein Grundrecht – kein Geschäftsmodell.“
Die 3SI Immogroup kauft in Wien kräftig zu und setzt auf Wachstum mit Substanz. Insgesamt 13 neue Immobilien ergänzen das Portfolio – darunter ein großes Wohnungseigentumspaket sowie zwei klassische Zinshäuser im 3. Bezirk.
Das Wohnungspaket umfasst 49 Wohnungen, 14 Geschäftslokale, ein Büro und vier Lager sowie 8 Stellplätze – verteilt auf über 6.000 Quadratmeter Nutzfläche.
In der Hetzgasse und Neulinggasse entstehen neue Eigentumswohnungen mit Fokus auf historische Bausubstanz.
Michael Schmidt von der 3SI betont: Man investiere bewusst in Qualität und Nachhaltigkeit, mit Respekt vor der Geschichte der Gebäude.
Trotz angespannter Marktlage bleibt das Familienunternehmen auf Wachstumskurs und glaubt weiter an den Wert sorgfältig revitalisierter Substanz.
Weniger Eigentum, mehr Miete: Das ist die klare Botschaft der Branchenmesse The District in Barcelona.
Immer mehr Menschen leben allein, die Mieten steigen, und das Mietmodell gewinnt in Südeuropa massiv an Bedeutung.
Michael Abel, Gründer von Greykite, sieht in studentischem Wohnen und Seniorenimmobilien das größte Potenzial. Auch Investoren fokussieren sich zunehmend auf mietbasierte Modelle.
Gleichzeitig bremst ein Mangel an Bauland und Regulierung den Wohnbau. Zwar gibt es laut Testa Homes jährlich rund 200.000 neue Wohnungen, doch nur die Hälfte wird tatsächlich verkauft.
Das Ergebnis: Mieter bleiben länger – und Investoren setzen gezielter auf langfristige Mietstrategien.
Die Wohnimmobilie bleibt ein sicherer Hafen – aber das Modell wandelt sich: vom Eigentum zur Miete.
Die geplante Erhöhung des Wohnbauförderungsbeitrags in Wien sorgt für Unmut.
Die ARGE Eigenheim kritisiert: Statt ausschließlich für Wohnbau soll der Beitrag künftig auch für Soziales und Bildung verwendet werden.
Das sei ein falsches Signal in einer Zeit, in der der Wohnungsneubau stagniert und leistbarer Wohnraum fehlt.
Obfrau Isabella Stickler fordert eine strikte Zweckbindung. Denn: Nur mit gezielter Objektförderung könne Wien seine Rolle als Vorreiter im sozialen Wohnbau bewahren.
Der Beitrag sei kein Nebentopf fürs Budget, sondern eine Grundsäule sozialer Gerechtigkeit, so Stickler.
Die ARGE fordert: keine Quersubventionierung, sondern klare Mittelverwendung für Neubau und Sanierung.
Die Hallmann Holding hat ihren Anteil am Haus der EU in der Wiener Innenstadt verkauft. 65 Prozent der Immobilie gingen für 32 Millionen Euro an die ATL Immoinvest Group.
Die restlichen Anteile liegen weiter bei den österreichischen Vertretungen der EU-Institutionen.
Das Objekt in Bestlage umfasst 7.000 Quadratmeter Fläche, dazu 250 Quadratmeter Terrassen und 53 Tiefgaragenplätze.
Neben dem Haus der EU sind auch die Liechtensteinische Landesbank und die RPR Group von Ronny Pecik dort untergebracht.
Für Klemens Hallmann kommt der Verkauf mitten im laufenden Sanierungsverfahren.
Es ist eine der prominentesten Immobilienveräußerungen des Jahres.
GR
AutorGerhard Rodler
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