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Normen: Weniger ist mehr

Cleverer Ausweg aus der Wohnungskrise

In Österreich gelten Mindestgrößen für Wohnungen – in Wien etwa 30 m². Doch nicht die Fläche, sondern intelligente Planung entscheidet über Leistbarkeit und Wohnqualität. Höchste Eisenbahn die längst obsoleten Mindestgrössen bei Wohnungen ersatzlos zu streichen, um Wohnen trotz weiter steigender Baukosten wieder leistbar zu machen. Denn auch der Trend zu Singlehaushalten spricht dafür.

Der Traum vom Eigenheim wird für viele Familien in Österreich zunehmend schwerer erreichbar. Hohe Baukosten, steigende Grundstückspreise und komplexe technische Anforderungen lassen das klassische Modell – das große Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern – immer mehr zum Luxus werden. Dabei sind nicht nur die Finanzen ausschlaggebend: Auch veraltete Wohnideale stehen einer Wende im Weg.

Zwar schreibt die Bauordnung in Wien eine Mindestwohnfläche von 30 Quadratmetern vor, doch die Realität zeigt, dass immer weniger Menschen in großen Haushalten leben und mehr Fläche oft nur Kosten treibt. Seit den 1980er-Jahren ist die durchschnittliche Wohnfläche pro Person von 29 auf 45 Quadratmeter gestiegen. Mehr Raum bedeutet aber höhere Errichtungs-, Energie- und Instandhaltungskosten – eine Belastung, die immer weniger leistbar ist.

Das niederösterreichische Unternehmen Wohnwagon zeigt, wie kompaktere Konzepte funktionieren. Gründerin Theresa Mai setzt auf modulare Häuser, die in Werkstätten vorgefertigt werden und binnen weniger Tage aufgestellt sind. „Wir müssen uns von der Vorstellung lösen, dass groß automatisch besser ist. Qualität entsteht durch intelligente Planung und natürliche Materialien, nicht durch überdimensionierte Grundrisse“, betont Mai.

Neben kompakteren Grundrissen und multifunktionaler Nutzung steht auch Autarkie statt Technikballast im Vordergrund. Während moderne Neubauten bis zu 90 Prozent weniger Energie benötigen als Altbauten, machen komplexe Haustechniksysteme inzwischen 20 bis 30 Prozent der Baukosten aus. Wohnwagon verfolgt daher robuste, einfach zu bedienende Lösungen mit eigener Energieversorgung. Das senkt Betriebskosten über Jahrzehnte und reduziert die Abhängigkeit von steigenden Energiepreisen.

Ein weiterer Ansatz ist die Nachverdichtung. Viele Familien nutzen freie Flächen, um platzsparende Modulhäuser als Ergänzung zu bestehenden Gebäuden zu errichten – häufig im Rahmen von Mehrgenerationenmodellen. Eltern ziehen in kleinere Einheiten, während die jüngere Generation das größere Haus übernimmt. Auch gemeinschaftliche Wohnformen gewinnen an Bedeutung: geteilte Infrastruktur, gemeinsame Gartenarbeit oder gegenseitige Kinderbetreuung schaffen soziale und finanzielle Vorteile.

Die kurze Bauzeit modularer Häuser entlastet Familien zusätzlich: Anstelle von jahrelangen Projekten kann ein Eigenheim in einem halben Jahr bezogen werden. Damit wird nicht nur schneller Sicherheit geschaffen, sondern auch der finanzielle Druck durch lange Mietzeiten verringert.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 22. September 2025 - zuletzt bearbeitet am 23. September 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Eigenheim
Österreich
Wien
Einfamilienhaus
Kosten

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