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Weniger Nachfrage bei Wohnimmobilien

Preissteigerungen für gute Lagen und Baugrundstücke

2022 war, trotz aller Herausforderungen rund um Covid-19, den Ukraine-Krieg, der hohen Inflation, den steigenden Zinsen und den restriktiveren Kreditvergaberichtlinien ein gutes Immobilienjahr. Die Re/Max Hochrechnung erwartet für das Jahr 2022 circa 145.000 Verbücherungen. Während im ersten Halbjahr das Immobilienangebot noch sehr knapp war und die Nachfrage auf einem historischen Hoch gelegen ist, war das zweite Halbjahr von einem spürbar steigenden Angebot und einem Nachfragerückgang von beinahe einem Drittel zum Vorjahr gekennzeichnet. Dies führte dazu, dass die Preiskurve in den letzten Monaten deutlich abgeflacht ist und vielerorts auch Preisrückgänge zu verzeichnen sind. Im Jahr 2023 sollen sich diese Entwicklungen fortsetzen. So das Ergebnis des Re/Max Real Estate Future Index 2023. Bei den Wohnimmobilien sinkt die Nachfrage im mittleren Preissegment am stärksten, nämlich um 9,9 Prozent, während sie in der gehobenen Preisklasse um 9,5 Prozent, jedoch in der unteren Preisklasse nur um 4,6 Prozent zurückgeht. Auch die Top-5-Prozent-Luxusklasse ist mit 3,4 Prozent relativ gering vom Nachfragerückgang betroffen. "Die sinkende Nachfrage kommt in erster Linie aufgrund von Finanzierungsschwierigkeiten von der Mittelschicht. Ein Teil sucht dann im unteren Preissegment, während Kaufinteressenten im unteren Segment überhaupt vom Kauf zumindest kurzfristig Abstand nehmen", sagt Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Austria. Im Luxussegment sind dagegen Fremdfinanzierungen oft nicht nötig. Auch der Anteil der täglichen Lebenshaltungskosten an den Gesamthaushaltsausgaben ist bei dieser Interessentengruppe geringer als bei Durchschnittsverdienern, und damit die negativen Auswirkungen auf die Nachfrage geringer. Das Angebot soll den Re/Max Experten zufolge bei Wohnimmobilien im mittleren Preissegment um 8,0 Prozent wachsen, im unteren um 6,8 Prozent und im oberen um 4,8 Prozent. Wiederum ist das Luxussegment davon am wenigsten beeindruckt: 2,4 Prozent mehr Objekte sind vergleichsweise kaum spürbar. Der Preistrend dreht der Nachfrage folgend erheblich stärker und am stärksten im mittleren Segment um 15,3 Prozent auf 7,9 Prozent. Das gehobene Segment soll mit 5,9 Prozent Preisrückgang und das untere mit 5,6 Prozent geringer betroffen sein. Im Luxussegment sollen die Preise gar nur um 2,6 Prozent nachgeben. Lediglich bei Mietwohnungen in zentraler Lage, Mietwohnungen am Stadtrand und Baugrundstücken werden für 2023 leichte Preissteigerungen gesehen. In allen übrigen Kategorien liegen die Erwartungen im negativen Bereich. Besonders hart dürfte es Gewerbeimmobilien treffen. Für Geschäftslokale liegt die Re/max-Preiserwartung bei minus 8,1 Prozent, für Büroflächen beläuft sich das Minus auf 7,7 Prozent.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 09. Januar 2023 - zuletzt bearbeitet am 09. Januar 2023


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AutorLeon Protz
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Bernhard Reikersdorfer
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