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Wie lange bleibt der Zyklus?

Immer noch herrscht Hochkonjunktur für die Immobilienwirtschaft. Sowohl, was Developments als auch besonders Transaktionsvolumina betrifft, zeigt die Kurve nach oben. Ist der klassische Zyklus ausgehebelt? Seit vier Jahren steigen die Investmentvolumina und auch die Projektpipelines der Developer wie auch Bauträger sind prall gefüllt. Besonders beim diesjährigen Bauträgerranking, das am 2. Februar exklusiv im Immobilien Magazin erscheint, ist ersichtlich, dass der Zyklus nur eine Richtung aufweist. Nämlich nach oben. Der klassische Zyklus mit Ups and Downs scheint nicht mehr zu greifen. Das bestätigen auch mehrere Teilnehmer der Branche, die beim Ranking teilgenommen haben. Und sie alle rechnen - abhängig von vorhandenen Grundstücken - immer noch mit einer Steigerung der Volumina. Wie lange wird das aber noch so weitergehen? Bei einem Market Outlook hatte zwar Nick Axford, Head of Research bei CBRE Global erklärt, dass wir uns in einer spätzyklischen Phase befinden. Nur: Er konnte keine Faktoren orten, die eine mögliche Trendwende einleiten könnte. Die europäische Wirtschaft wächst weiterhin, die Arbeitslosenzahlen gehen stetig nach unten. Europaweit - ohne Großbritannien - liegt das Wirtschaftswachstum bei 3,4 Prozent - über dem Schnitt zwischen 2013 und 2017 mit 3,1 Prozent. Heißt: Aus dieser Front ist zunächst kein Indiz zu erkennen, dass sich das umkehren könnte. Und auch die EZB, die nach wie vor die Nullzinspolitik fährt, lässt keine Anzeichen erkennen, die Zinsen anzuheben - was aufgrund des Mitspracherechts der EU-Länder - auch jener, die durch eine Anhebung der Zinsen in Bedrängnis kommen könnten - so bald auch nicht geschehen dürfte. Auch die Inflation bleibt mit 1,4 Prozent gedämpft. Heißt auch, dass immer noch sehr viel Geld am Markt vorhanden ist, das entsprechend angelegt werden muss. Da kommen wiederum Immobilien ins Spiel, institutionelle Investoren reißen sich geradezu nach guten Objekten, was die Preiskurve kontinuierlich ansteigen lässt, wie aus den Investmentvolumina, die in den vergangenen drei Jahren ersichtlich ist. Investoren wissen, wofür sie bezahlen - und bezahlen den Preis auch gerne. Verglichen mit der sinkenden Arbeitslosigkeit und dem Wirtschaftswachstum ist auch hier kein Anzeichen erkennbar, dass die Kurve nach unten geht. Büroflächen werden ausgelastet, und die Einzelhandelsumsätze (inklusive Onlinehandel) sind weiterhin auf einem gesunden Niveau. Das alles deutet eher darauf hin, dass sich der Markt in Richtung Seitwärtsbewegung auf hohem Nivau bewegen wird. Was auch von vielen in der Branche bestätigt wird. Das einzige, was noch passieren könnte, ist, dass aufgrund der Digitalisierung und Automatisierung womöglich Jobs wegfallen könnten. Oder auch nicht, je nachdem, wie man mit dem Thema umgeht. Und auch da gibt es noch keinen klaren zeitlichen Horizont, wann das flächendeckend passieren könnte. Das einzige, was da noch bleibt, sind globalpolitische Unsicherheiten - die vom Markt allerdings nicht mehr kontrolliert werden können. Ob jetzt Donald Trump mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un über den größeren Atomknopf streitet, ob die Krise in der Ostukraine, die weiterhin schwelt, diplomatisch bewältigt werden kann oder nicht oder ob es im Nahen Osten zu einem Totalzusammenbruch kommt - das sind alles mögliche Faktoren, die den Markt in Bedrängnis bringen könnten. Ob diese Szenarien eintreffen, steht in den Sternen. Zumindest marktseitig wird es sicher noch einige Jahre gut laufen.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 26. Januar 2018 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


CS
AutorCharles Steiner
Tags
Investment
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Markt
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