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Wieder Pleite von 2 bekannten Developern
Ausserdem: Rückkauf, Übernahme, Skandal
- Pongauer Pleite zieht weite Kreise – 25 Millionen Euro fehlen bei Tourismusprojekten
- UniCredit will Bürohaus in Wien zurückkaufen
- GROSS verkauft: Immobilienversicherungs-Experte geht an ASSEPRO
- Politstreit über "Neue Eisenstädter" immer lauter
Und jetzt die Nachrichten im Detail:
Pongauer Pleite zieht weite Kreise – 25 Millionen Euro fehlen bei Tourismusprojekten
Zwei bekannte Immobilienentwickler aus dem Salzburger Pongau sind zahlungsunfähig – und die Folgen sind weitreichend. Nach der Konkurseröffnung über die Oberreiter Holding aus Flachau und die Hausbacher Gruppe aus St. Johann im Pongau betrifft die Insolvenz nun auch neun gemeinsame Projektgesellschaften. Die Passiva könnten sich auf über 25 Millionen Euro summieren. Betroffen sind unter anderem die Golden Lodges Pitztal und Rauris, die Alpen Residenz Altenmarkt sowie mehrere weitere Tourismusprojekte. Für alle Gesellschaften wurden in den letzten Tagen Verfahren am Landesgericht Salzburg eröffnet. Noch ist unklar, wie hoch die Aktiva sind – laut KSV dürften die Grundstücke aber im Besitz der insolventen Gesellschaften liegen. Die Gründe für die Pleite: Pandemie-Folgen, Investorenmangel und ein stark verlangsamter Projektentwicklungsmarkt. In einem Fall war auch eine Baulandbescheinigung offenbar ungültig, was die Projektumsetzung blockierte. Die Oberreiter Holding wird laut Angaben jedenfalls nicht weitergeführt.
UniCredit will Bürohaus in Wien zurückkaufen
UniCredit will ihr Hauptquartier in Wien zurückkaufen – konkret geht es um das Gebäude im Bank Austria Campus. Dies hatte immoflash in einer Sondermeldung ans Licht gebracht. Eigentümer ist derzeit der US-Investmentfonds PGIM Real Estate. Der Komplex war 2017 von Signa Development Selection für rund 500 Millionen Euro an PGIM verkauft worden. Diese Gesellschaft ist mittlerweile insolvent. Das Objekt gehört zu einem der größten Bürokomplexe Wiens und beherbergt über 5.000 Mitarbeitende. Die UniCredit bestätigt das Kaufvorhaben und verweist auf die laufende Kaufvertragsverhandlung. Ziel ist es, eigene Immobilien wieder ins Eigentum zu überführen – auch aus bilanziellen Gründen. Ähnliche Schritte hat die Bank bereits in Italien gesetzt, zuletzt in Mailand mit dem Bau einer neuen Konzernzentrale. Das Wiener Gebäude ist aktuell mit einer Pfandforderung über 322 Millionen Euro belastet.
GROSS verkauft an ASSEPRO
Der auf Immobilienversicherungen spezialisierte Wiener Versicherungsmakler GROSS wurde verkauft – Käufer ist ASSEPRO Österreich. Das eigentümergeführte Familienunternehmen in dritter Generation gilt als einer der renommiertesten Makler im freifinanzierten Wohnbau und bei gemeinnützigen Bauträgern. Auch Banken und öffentliche Gebietskörperschaften zählen zu den Kunden. Das gesamte Team wird übernommen, die Integration erfolgt in den kommenden Wochen. Für ASSEPRO ist die Übernahme ein weiterer strategischer Zukauf im Rahmen der laufenden Expansion. Gerhard Ulmer, CEO der ASSEPRO Österreich, spricht von einer bedeutenden Verstärkung für das Portfolio. Weitere Akquisitionen für 2025 und 2026 sind bereits in Planung.
Politstreit über "Neue Eisenstädter" immer lauter
Die SPÖ wirft der ÖVP vor, die laufende Überprüfung der gemeinnützigen Wohnbauvereinigung „Neue Eisenstädter“ durch eine Gesetzesänderung unterbinden zu wollen. Konkret geht es um einen geplanten Umbau des Wohnungsgemeinnützigkeitsgesetzes, wonach künftig für eine Sitzverlegung einer gemeinnützigen Bauvereinigung nur noch das aufnehmende Bundesland zustimmen müsste – bisher war die Zustimmung beider Länder erforderlich. Laut SPÖ-Klubobmann Roland Fürst soll diese Änderung es der „Neuen Eisenstädter“ ermöglichen, sich dem Zugriff des Burgenlands zu entziehen. Die SPÖ sieht in dem Vorgehen einen politischen Skandal und spricht von einer Intervention durch involvierte Banken. Fürst fordert die Koalitionspartner der ÖVP auf, dieser Gesetzesänderung nicht zuzustimmen. Am 12. Jänner 2026 startet auf Verlangen der SPÖ ein Untersuchungsausschuss zur Causa. Fürst bekräftigt: Der Schutz der Mieter:innen müsse an erster Stelle stehen.
GR
AutorGerhard Rodler
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