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Wiener Zinshausmarkt im Aufwind

Volumen um fast die Hälfte gestiegen

Der Wiener Zinshausmarkt hat im ersten Halbjahr 2025 ein kräftiges Lebenszeichen abgegeben. Das Transaktionsvolumen stieg laut dem heute präsentierten Marktbericht von Otto Immobilien auf 513 Millionen Euro und damit um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Zahl der Abschlüsse legte um ein Viertel zu. Während die Preise insgesamt stabil blieben, zeigten sich regionale Unterschiede: In den besten Lagen innerhalb des Gürtels kam es zu leichten Preissteigerungen, in schwächeren Lagen ließen die Preise weiter nach.

„Die Transaktionsaktivität verlagert sich stärker in die inneren Bezirke", eklärt Philipp Maisel, Leiter des Zinshausteams bei Otto Immobilien. Der Durchschnittspreis eines Zinshauses liegt seit der Zinswende stabil bei rund vier Millionen Euro, die Renditen verharren bei durchschnittlich 3,13 Prozent. Laut Maisel prägen nach wie vor kapitalstarke Investoren den Markt: "Bis 2022 wurde noch sehr oft mit Mezzaninkapital gekauft, diese Vorgehensweise ist so gut wie verschwunden. Die Banken sind zudem noch zögerlich bei der Immobilienkredit-Vergabe", so Maisel, der sich optimistisch zeigt, dass heuer die Milliardengrenze beim Transaktionsvolumen durchbrochen werden kann. Denn die letzten beiden Quartale seine in der Vergangenheit die stärkeren Halbjahre gewesen. Wie man am Markt hört, werden zudem heuer auch noch große Portfoilio-Deals erwartet, die aktuell im Laufen sind. Insbesondere Versicherungen wollen sich aktuell von ihren Wiener Zinshäusern trennen. Laut Eugen Otto, Geschäftsführer von Otto Immobilien, liegt das zu einem an den Anforderungen was ESG und Nachhaltigkeit betrifft. Zudem besteht Sorge vor strengeren Eigenkapitalvorgaben für das Halten von Immobilien. Manch eine Versicherung - bzw. ihre Zentrale im nahen Ausland - hat auch Kapitalbedarf, etwa für strategische Zukäufe.

Eugen Otto sieht aktuell auch ein gestärktes Vertrauen in den Zinshausmarkt: „Wir haben eine hohe Stabilität der Preise und ein sehr gutes Angebot, das auf eine entsprechende Nachfrage trifft. Auf Käuferseite gibt es wieder mehr Private, die in den Jahren zuvor zurückhaltend waren. Das Interesse ist jetzt hoch, weil sie zu günstigeren Preisen Häuser erwerben können.“ Regulierungsthemen wie die geplante Einschränkung bei der Wertanpassung beobachtet er mit Gelassenheit: „Ich gehe davon aus, dass das Gesetz Einfluss auf die Entscheidungsfindung, aber keinen Einfluss auf die Preise und das Transaktionsvolumen haben wird. Die Kraft der Wiener Zinshäuser wird auch von diesem Angriff nicht geschwächt.“

Der Zinshausmarkt ist damit auf Kurs, im Gesamtjahr 2025 erstmals seit der Zinswende wieder die Marke von einer Milliarde Euro-Transaktionsvolumen zu knacken.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 30. September 2025 - zuletzt bearbeitet am 01. Oktober 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Zinshausmarkt
2025
Transaktionsvolumen
Renditen
Verkäufe

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