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Wo es die Österreicher hinzieht

Kroatien erfreut sich als neues EU-Land bei österreichischen Ferienimmobilienkäufern einer neuen Beliebtheit. Spanien hat sich stabilisiert und Griechenland ist dabei, sich zu rehabilitieren. In Österreich will man die Hot-Spots oder „lieber nicht“. Die Küsten an der oberen Adria, allen voran jene Kroatiens, werden am häufigsten genannt, wenn es um Ferien­immobilien am Meer geht. Makler, die international tätig sind, geben an, dass Dalmatiens und vor allem Istriens Küstenorte des Österreichers liebste Auslandsdestinationen sind. Mit den rechtlichen Änderungen beim Grundverkehr ist die Nachfrage nach Urlaubsdomizilen hier angekommen. Der mediterrane Landstrich ist mit seinen etwa tausend Inseln ein sehr abwechslungsreiches Gebiet und das Wasser hat hier die beste Qualität des gesamten Mittelmeers. War man bislang als Geschäftsmann im Land willkommen oder musste hundertjährige Mietverträge ins Grundbuch übertragen lassen, können mittlerweile auch Privatpersonen aus EU-Ländern hier Immobilien kaufen. „Kroatien ist bei Ferienimmobilien am Meer aktuell am nachgefragtesten“, sieht Bernhard Reikersdorfer, Geschäftsführer von Re/Max Österreich, eine deutliche Präferenz bei einer insgesamt moderaten Nachfrage. Peter Marschall vom gleichnamigen Immobilienvermittler sieht das gleich und bringt den schlagkräftigsten Vorteil Kroatiens auf den Punkt: „Die Küste ist nah und man kann mit dem Auto bis vor die Haustüre fahren.“ Dass Ex-Jugoslawien eine Billigdestination sei, stellt der Spezialist für exklusive Immobilien in Abrede: „Wenn Gastronomieangebote und andere touristische Infrastruktur vorhanden sind, sind die Objekte gleich nicht mehr so billig und auch weil hier eine Nachfrage aus Osteuropa besteht.“ Es kommt also auf die Mikrolage an und wer es gerne verträumt und romantisch mag, für den ist da noch eher ein günstiges Plätzchen zu bekommen. Wenn sich auch die Erwerbsmöglichkeiten in Kroatien gebessert haben, so ist an den Küstenabschnitten eine direkte Bebauung trotzdem nicht vorgesehen. „Seit 2004 gibt es hier ein Küstenschutzgesetz, dass Mindestabstände zwischen 70 und 100 Meter vorschreibt“, berichtet Otmar Michaeler, Geschäftsführer der Falkensteiner Michaeler Tourism Group, die nahe Zadar Serviced Apartments errichtet hat. Apartments punkten im Übrigen mit praktischen Vorteilen, die da heißen Sicherheit bei Abwesenheit, wenig Pflege und Wiederveräußer- und Wiedervermietbarkeit. Damit würde nach Apartments trotz dem attraktiveren Haus durchaus gefragt. ##Willkommen in Mallorca Dank der guten Flugverbindungen und der vorhandenen Infrastruktur gibt es für die Österreicher einen weiteren Favoriten im Süden, und der heißt Mallorca. „Mit 150.000 Euro muss man bei einem kleineren Apartment hier rechnen“, beschreibt Re/Max Österreich-Chef Reikersdorfer die Lage auf Mallorca. In der ersten Reihe am Meer sei man damit aber nicht. Warum hier nicht günstiger zugeschlagen werden könne, wie man angesichts von Schlagzeilen über leere Domizile an Spaniens Küsten annehmen könnte? „Gute Immobilien sind trotz Krise preislich nicht verfallen“, so die Antwort aus dem länderübergreifenden Maklernetzwerk. „Der Markt ist hier im Wachsen begriffen und die Preise haben sich stabilisiert.“ Seit einem Jahr sieht Marschall wieder mehr Interesse seiner Kunden an Spanien im Allgemeinen und Mallorca im Konkreten. Der nachgefragte Immobilientyp sei vom Interesse der Nachfrager abhängig und entsprechend seien Preise von 200.000 bis zwei Millionen Euro möglich. Letztere Größe bezieht sich auf Landhäuser, also die beliebten Fincas, welche von manchen Österreichern des landesüblichen Flairs wegen bevorzugt werden. Gibt es eine Nähe zum Golfplatz, könne das die Nachfrage positiv beeinflussen. Mancher frönt eben seiner Sportleidenschaft auf der Baleareninsel, während andere sich wiederum wegen des Klimas hier häuslich einrichten. So oder so ist Spanien wieder im Kommen, wobei das Festland, etwa die Region Murcia, auch Ferienimmobilien aus den Boomjahren zu Diskontpreisen bietet. Die würden einen Bruchteil der Originalpreise ausmachen, aber trotzdem sei das nicht unbedingt eine Kaufempfehlung, rät man bei Marschall Immobilien und erklärt auch gleich warum: „Es gilt, die Dynamik mitzubedenken, da Einzelkäufer bei Anlagen, die sich schlecht entwickeln und bei denen die Substanz verkommt, keine rechte Freude mit ihrer Immobilie haben werden.“ Das würden sich trotz der massiven Preisabschläge wirklich nur Mutige antun und nur wenn die Zukunftsperspektive vor Ort stimme. ##Die allseits beliebten Regionen Bei Immobilien, die als exklusiv einzuordnen sind, ziehen mitunter auch Liebhaber-Argumente. Die Toskana sei so ein Fall, wo bei Käufern eine Affinität zur landesüblichen Kultur festzustellen wäre, welche auch den dortigen Lebensstil pflegen wollen. Landwirtschaftliche Flächen wären da meist inklusive und verlangen den Teilzeit-Italienern einiges ab. An den italienischen Küstenstrichen an der oberen Adria gebe es dafür nicht so das Angebot an klassischen Ferienimmobilien. Hier dominiert bekanntermaßen der „schnelle Urlaubsgast“ das Geschehen. Nur ausnahmsweise gebe es einzelne Neubauprojekte, die mengenmäßig aber nicht so ins Gewicht fallen. In Griechenland, so der Hinweis aus der Maklerszene, wären die Rahmenbedingungen für den Immobilienverkauf verbessert worden. So ist die Grunderwerbssteuer reduziert worden und alle, die noch vor Kurzem abgeschreckt waren, bekommen positive Signale. Wirklich für Peloponnes und die angeschlossene Inselwelt interessieren würden sich aber nur Individualisten, die den Ausstieg auf Zeit suchen. An der Côte d\'Azur ist das ganz anders und dort lässt sich die Sache auch anders an. Wer das südfranzösische Pflaster sucht, der will es „noble“, und wer hier Privatheit sucht, kann das hinter hohen Zäunen haben. Die österreichische Klientel, die sich den mondänen Lebensstil so nebenbei leistet, ist rar gesät, aber es gibt sie. Der Ort Mougins, zehn Kilometer im Landesinneren gelegen, ist in Österreich bei der zahlungskräftigen Klientel am bekanntesten. Top-Neubauvillen mit entsprechender Lage und Ausstattung fangen bei 1,5 bis zwei Millionen Euro an und richtige Villen mit entsprechender Bausubstanz kosten ein Vielfaches dessen. ##Heimische Schauplätze Auch in Österreich gibt es mit Kitzbühel und Zell am See Zweitwohnsitzgegenden, die betuchte Käuferschichten preislich ansprechen. 600.000 bis eine Million Euro kann je nach Ausstattung, Größe und Stadtnähe eine Wohnung in der Tiroler Gemeinde Kitzbühel mit internationalem Publikum einem Interessenten schon abverlangen. „Gekauft wird nicht mehr nur irgendein Objekt, sondern es wird genau auf die Lage geachtet“, berichtet Franz Gobec von Kitzimmo. Die Neuproduktion von Ferienimmobilien ist meist limitiert. „Es gibt in den Bundesländern Beschränkungen, was das Thema Zweitwohnsitz angeht, und die Kartei mit Kunden, die suchen, ist voll“, bringt es Bernhard Reikersdorfer auf den Punkt. „Auf 70 Immobilien, die gehandelt werden, kommen etwa 1.500 vorgemerkte Kunden“, erzählt Gobec über das Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage. Kitzbühel ist nur das beste Beispiel. Und was muss ein Ort können, damit er Ferienimmobilien-Käufer lockt? „Entweder es wird eine Seelage angestrebt oder ein bekanntes Schigebiet gesucht“, klärt Reikersdorfer über die aktuellen Präferenzen der heimischen Klientel auf. „Die Stimmung und das Ensemble müssen passen“, beschreibt Oliver Fuchs von Dr. Max Huber Salzburg den Fall der Stadtwohnung. Die Salzburger Seen seien für Wiener auf jeden Fall ein Thema. Seelagen seien nicht nur dort und selbstverständlich in Kärnten absolute Raritäten. Auch für den Neusiedlersee ist eine große Nachfrage feststellbar. Zeitweise angebotene Neubauprojekte ließen sich hier ohne Probleme vermarkten. Für das Haus im Grünen sieht es aber nicht so gut aus. „Der Landsitz ist nicht so der Renner“, beurteilt Koch die für seine Region geringe Nachfrage. Weniger im Fokus stehen also bei Ferienhäusern Einzellagen, und alles was als romantisches Plätzchen gehandelt wird, hat einen faden Beigeschmack. „Bei Ferienhäusern im Grünen ist ein Rückgang bei den Preisen zu erwarten“, wagt Reikersdorfer eine Prognose für das heurige Jahr und der soll im Schnitt gleich an die fünf Prozent ausmachen. Die gute Nachricht lautet also, dass der Urlaubswohnsitz zum Abschalten billiger wird, während sich an den begehrten Plätzen die zahlungskräftige Klientel vermehrt tummelt. «
Die Salzburger Seen sind für Wiener auf jeden Fall ein Thema.
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© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. April 2014 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


PM
AutorPeter Matzanetz
Tags
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