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Wo wir sind, ist oben
Digitale Innovationen sind in der Immobilienbranche noch nicht angekommen. Warum auch, bis dato lief es analog ja auch ganz gut. Ignorant und sehr holprig geben sich die sonst so smarten Branchenvertreter, besonders, wenn es um soziale Medien geht.
Saturierte Branchen sind eine Gefahr für die Gesellschaft - behaupte ich. Dabei brachte die Digitalisierungswelle auch in der Immobilienlandschaft interessante Geschäftsmodelle hervor. Allein in Deutschland wurden rund 80 Prop-Techs gegründet. Ein richtiger Innovationsschub blieb allerdings aus. Warum? Es heißt Fragmentierung und Produktindividualität der Branche würden dem im Wege stehen. Aber eigentlich möchte ich hier nicht über das disruptive Potential im Real Estate Business schreiben. Es geht mir viel mehr um soziale Medien, im konkreten Fall um Instagram. Die Instagramer-Community ist für eine gewisse Baustellen-Affinität bekannt. Und das Upper West ist eine der spektakulärsten Baustellen Berlins. Doch gleich vorweg: die seriösen Instagramer gehören kaum zu den illegalen Baustellengehern. Also verneint man das Angebot eines Mitarbeiters der STRABAG Real Estate für 40 Flocken pro Kopf und Nase der Baustelle nach Dienstschluss einen Besuch abzustatten. Stattdessen wenden sich Heiko Pranzner (@berlingraphie, 21.200 Follower) und Roy Brueggemann (@brueggemann, 31.300 Follower) vertrauensvoll an ihre Mittelsfrau in der Immo-Branche. Besagte Dame kontaktiert die Pressestelle des Konzerns und denkt sich: Das ist doch eine aufgelegte Marketing-Aktion! Zwei große Influencer, vielleicht noch drei oder vier dazu, am Dach vom Upper West. Die Fotos wären ein "Money-Shot" - was in Instagramer-Sprache bedeutet: viele Tausend Likes und Kommentare.
##Null Bock auf Community
Aber nix da, die Pressestelle will nach wochenlangen "intensiven Überlegungen" mit Influencern nicht wirklich was zu tun haben. Was soll's, die Bude ist samt Budget-Hotel, Büro- und Einkaufsflächen eh schon verscherbelt. Der Konzern hat auch keinen Bock darauf, sich durch eine solche Aktion zeigen zu lassen, wie hoch die Rechweite von so einem Bild wäre, welche internationalen Medien nach einem spektakulären Post auf den innovativen Baukonzern aus Klein-Österreich aufmerksam werden würden. Was soll's, die Influencer kratzt das wenig. Schließlich arbeitet man auch sonst eher mit Unternehmen zusammen, die ihr Marketing verstehen. Aber dann, an einem Sommerabend als sich der Himmel über Berlin kitsch-pink färbt, muss das Upper West vor die Handy-Kamera. Auch die Froschperspektive kann schön sein.
Auch die Frosch-Perspektive des Upper West in Berlin kann schön sein.
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AutorRomana Kanzian aus Berlin
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