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Energiepreise immer größere Belastung
41 Prozent geben an, unter großen finanziellen Einbußen zu leiden
Die aktuelle Studie zum Wohnbarometer zeichnet ein düsteres Bild über die finanziellen Folgen der noch immer hohen Energiepreise. Fast alle Menschen spüren die Mehrbelastung und sind gezwungen sich in ihren sonstigen Ausgaben einzuschränken. Immerhin 41 Prozent der Proband*innen geben an, unter großen finanziellen Einbußen zu leiden, 45 Prozent müssen Einschränkungen zumindest in einem geringen Ausmaß hinnehmen. Lediglich 12 Prozent geben an, keinerlei Auswirkungen zu fühlen.
Von einer "sehr großen Einschränkung" sind - wie zu erwarten ist - Menschen mit niedrigem Einkommen besonders stark betroffen. Bei monatlichen Eingängen bis zu 1.500 Euro netto geben mit 72 Prozent fast drei von vier Studienteilnehmer*innen an, unter einem sehr hohen Zwang zum Einsparen zu stehen, weitere 20 Prozent sehen sich zumindest "gering" betroffen. In der höchsten Einkommensgruppe mit mehr als 3.000 Euro netto pro Monat ist mit 28 Prozent immerhin noch mehr als jede vierte Person einem strengen Spardiktat unterworfen, 56 Prozent stufen sich als "gering" betroffen ein. Sven Rabe, Vorstandsvorsitzender der VAV: "Das Ausmaß der Betroffenheit ist überraschend. Die teure Energie entfaltet in allen Gesellschaftsschichten eine negative Wirkung. Selbst bei besser verdienenden Menschen führt der Anstieg der Energiepreise zu einer Veränderung des Konsumverhaltens."
Die Frage nach den finanziellen Folgen hoher Energiepreise umfasst sowohl die in Haushalten anfallenden Kosten für das Heizen und Kochen als auch die Ausgaben für die individuelle Mobilität, wie Tanken und Aufladen des Kfz. Dennoch geben Mieter*innen häufiger eine Einengung zu Protokoll als Eigentümer*innen. 51 Prozent der zur Miete lebenden Menschen fühlen sich "sehr stark" und 40 Prozent "gering" eingeschränkt. Bei den Eigentümer*innen sprechen 32 Prozent von sehr großen Einschnitten und 51 Prozent von einer geringen Einschränkung. Rabe: "Mieter*innen besitzen üblicherweise keinen oder einen geringen Einfluss auf die Investitionsentscheidungen bei Heizung und Energieform und sind daher kurzfristig nicht in der Lage auf alternative Energieerzeugung auszuweichen."
Die Mehrheit der Studienteilnehmer*innen sehen wenig Chancen auf künftige Entlastungen. Knapp 60 Prozent rechnen sogar mit einer weiteren Verteuerung von Energie, wobei 25 Prozent von einem heftigen Anstieg und 34 Prozent von einer zumindest moderaten Aufwärtsbewegung ausgehen.
26 Prozent glauben, dass die Preise in etwa gleichbleiben werden und nur neun Prozent meinen die Möglichkeit einer leichten Verbilligung zu sehen. Von einer starken Verbilligung der Energiepreise im laufenden Jahr gehen hingegen lediglich zwei Prozent aus. Rabe: "In der vorwiegend pessimistischen Erwartungshaltung spiegeln sich die negativen Erfahrungen des vergangenen Jahres und auch die aktuelle mediale Berichterstattung. Kaum jemand kann sich eine Umkehr der Preistrends vorstellen."
LP
AutorLeon Protz
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