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Wohnen wird zum Problem

Kaum Neubau, steigende Mieten, Nachfragehoch

Wohnen wird immer mehr zum Problem. Extrem steigende Neubaukosten bringen den geförderten Wohnbau de facto zum Erliegen und bremsen vor allem auch den sogenannten privat finanzierten "leistbaren Wohnbau". Gleichzeitig spürt man bereits auch am Miet-Wohnmarkt die (ersten) Auswirkungen der Ukraine-Flüchtlingskrise - in Österreich erst langsam, in Deutschland bereits massiv. Ab Juli wird dann auch noch der Zugang zu Immobilieneigentum aufgrund der dann in Kraft tretenden neuen Nationalbank-Richtlinien vor allem für Jungfamilien extrem erschwert und auch diese Bevölkerungsgruppe damit in die Miete getrieben. Dazu kommt: Die Kosten für Haushaltsenergie sind schon in den letzten Wochen sprunghaft angestiegen - ab heute steigen die Stromkosten um die Hälfte. In Deutschland zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen, dass im März 2022 die Preise 35 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats lagen, während die Kosten für Nettokaltmiete und Wohnnebenkosten moderat um 1,6 Prozent bzw. 2,2 Prozent gestiegen sind. Im Vergleich zum Februar 2021 ist der Neubau von konventionell gefertigten Wohnimmobilien um knapp 15 Prozent teurer geworden. Besonders betroffen ist der Holzbau mit einer Preissteigerung von knapp 34 Prozent. Für Eigentümer von Bestandsimmobilien ist das Bild anders. Die Nachfrage nach Wohnraum steigt, während das Angebot nicht mehr in den Größenordnungen wächst, wie es vielerorts nötig wäre, um für eine Entspannung auf den Wohnungsmärkten zu sorgen. Nicht nur steigende Energiekosten, sondern auch höhere Lebensmittelpreise treiben die Inflation voran. Experten rechnen in diesem Jahr mit einer Inflation von ca. sieben Prozent. Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) noch nicht plant, den Leitzins anzuheben, sind die Bauzinsen oder Zinsen für Immobilienkredite bereits gestiegen. Investoren, Anlegern und Selbstnutzern erschwert das die Finanzierung. Im März 2022 stiegen die Bauzinsen um 50 Basispunkte, im Vergleich zum Zeitraum von sechs Monaten stiegen sie um mehr als 100 Basispunkte. Für Bauherren und Kaufinteressenten bedeutet das, dass sie mehr Eigenkapital aufbringen müssen. Zum Jahresende erwarten wir Bauzinsen zwischen 2,5 und 3%. Das ist deutlich mehr als im letzten Jahr, aber noch keine disruptive Zinserhöhung. Gleichzeitig zum Mangel an Rohstoffen und Arbeitskräften steigt die Nachfrage nach Immobilien auf der Nutzerseite - vor allem in den Großstädten. Hunderttausende Flüchtlinge aus der Ukraine sind bereits in Deutschland angekommen. Auch wenn viele davon in ihre Heimat zurückkehren, werden auch viele hier bleiben wollen. Im Ergebnis entsteht eine zusätzliche Wohnraumnachfrage.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 02. Mai 2022 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


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AutorGerhard Rodler
Tags
Wohnen
Markt

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