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Wohnkrise, Steuerschock & Benko-Krimi
Immobilien unter Druck wie nie
Wohnbau-Alarm: Fertigstellungen stürzen ab – Wohntraum rückt in weite Ferne
Flächenkampf der Gemeinden: Experten warnen vor Stillstand bei Betriebsgebieten
Grundsteuer-Schock? – Mieter zahlen die Zeche für kommunale Budgetlücken
Benko bleibt in U-Haft
Und hier die Meldungen im einzelnen:
Wohnbau-Alarm: Fertigstellungen stürzen ab – Wohntraum rückt in weite Ferne
Der Traum vom leistbaren Wohnen bleibt für viele Österreicher:innen auf unbestimmte Zeit unerreichbar. Der aktuelle Neubaubericht der Wirtschaftskammer zeigt eine dramatische Entwicklung: Während vor drei Jahren noch 46.000 Wohnungen fertiggestellt wurden, dürften es im kommenden Jahr nur noch rund 25.000 sein. Dabei bräuchte es laut Oesterreichischer Nationalbank jedes Jahr rund 42.400 neue Wohneinheiten – vor allem wegen des Bevölkerungszuwachses und des Trends zu kleineren Haushalten. Die Lücke zwischen tatsächlichem Bedarf und Neubau wird immer größer. Das Ergebnis: Noch mehr Druck auf die Mietmärkte, steigende Preise bei Eigentumswohnungen und keine Aussicht auf Entspannung.
Flächenkampf der Gemeinden: Experten warnen vor Stillstand bei Betriebsgebieten
Die Verfügbarkeit von Bauland ist dabei ein Schlüsselfaktor – das wurde auch bei einer Veranstaltung von ecoplus deutlich. Barbara Steinbrunner von der TU Wien betonte, dass Betriebsgebiete große Flächen binden und oft mit anderen Nutzungsinteressen konkurrieren. Gemeinden müssten daher nachhaltige und langfristig tragfähige Strategien zur Flächennutzung entwickeln. Immer mehr kristallisiert sich jedenfalls heraus, dass immer mehr Gemeinden immer massivere Maßnahmen für eine Mobilisierung von bereits gewidmeten Bauland unternehmen. Ein wichtiger Punkt dabei: Rückwidmungen nach einer gewissen Zeit, wie das bereits in Salzburg praktiziert worden ist. Helmut Miernicki von ecoplus verwies auf praktische Unterstützungsangebote wie den „Standortkompass“ und gezielte Förderberatung, mit denen Gemeinden gewidmete, aber unbebaute Betriebsgrundstücke aktivieren können. Bürgermeister aus Pottendorf und Himberg sowie Experten wie Rechtsanwalt Hecht und Raumplaner Fleischmann zeigten anhand konkreter Projekte, wie sich trotz knapper Flächen pragmatische Lösungen erzielen lassen.
Grundsteuer-Schock? – Mieter zahlen die Zeche für kommunale Budgetlücken
Ein weiteres, sensibles Thema: Die Grundsteuer. Aktuell basiert sie auf Einheitswerten aus den 1970er-Jahren – und das kostete die Gemeinden jedes Jahr hunderte Millionen Euro. Die Gewerkschaft younion fordert daher eine sofortige Anhebung der Grundsteuer. Der Hintergrund: Fast die Hälfte aller Gemeinden gibt inzwischen mehr aus, als sie einnimmt. Ohne neue Einnahmequellen drohten der Stillstand – Schwimmbäder, Pflegeheime oder Kindergärten könnten geschlossen werden. Der Vorschlag ist nicht ganz unkritisch zu sehen. Denn die Grundsteuer zählt zu den Betriebskosten – jede Erhöhung trifft vor allem die Mieter.
Benko bleibt in U-Haft – Signa-Chef steht weiter im Zentrum eines 300-Millionen-Skandals
Und schließlich: Die Causa Benko geht weiter. Das Wiener Straflandesgericht hat die Untersuchungshaft gegen den Tiroler Investor René Benko um zwei weitere Monate verlängert – bis 12. Jänner 2026. Der dringende Tatverdacht sowie die Gefahr weiterer Delikte seien weiterhin gegeben, heißt es seitens des Gerichts. Benko war im Oktober in erster Instanz wegen betrügerischer Krida zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Im Dezember folgt ein zweites Verfahren – ebenfalls in Innsbruck. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in über einem Dutzend Sachverhaltskomplexen. Der mutmaßliche Gesamtschaden liegt mittlerweile bei rund 300 Millionen Euro. Benko weist alle Vorwürfe zurück.
Flächenkampf der Gemeinden: Experten warnen vor Stillstand bei Betriebsgebieten
Grundsteuer-Schock? – Mieter zahlen die Zeche für kommunale Budgetlücken
Benko bleibt in U-Haft
Und hier die Meldungen im einzelnen:
Wohnbau-Alarm: Fertigstellungen stürzen ab – Wohntraum rückt in weite Ferne
Der Traum vom leistbaren Wohnen bleibt für viele Österreicher:innen auf unbestimmte Zeit unerreichbar. Der aktuelle Neubaubericht der Wirtschaftskammer zeigt eine dramatische Entwicklung: Während vor drei Jahren noch 46.000 Wohnungen fertiggestellt wurden, dürften es im kommenden Jahr nur noch rund 25.000 sein. Dabei bräuchte es laut Oesterreichischer Nationalbank jedes Jahr rund 42.400 neue Wohneinheiten – vor allem wegen des Bevölkerungszuwachses und des Trends zu kleineren Haushalten. Die Lücke zwischen tatsächlichem Bedarf und Neubau wird immer größer. Das Ergebnis: Noch mehr Druck auf die Mietmärkte, steigende Preise bei Eigentumswohnungen und keine Aussicht auf Entspannung.
Flächenkampf der Gemeinden: Experten warnen vor Stillstand bei Betriebsgebieten
Die Verfügbarkeit von Bauland ist dabei ein Schlüsselfaktor – das wurde auch bei einer Veranstaltung von ecoplus deutlich. Barbara Steinbrunner von der TU Wien betonte, dass Betriebsgebiete große Flächen binden und oft mit anderen Nutzungsinteressen konkurrieren. Gemeinden müssten daher nachhaltige und langfristig tragfähige Strategien zur Flächennutzung entwickeln. Immer mehr kristallisiert sich jedenfalls heraus, dass immer mehr Gemeinden immer massivere Maßnahmen für eine Mobilisierung von bereits gewidmeten Bauland unternehmen. Ein wichtiger Punkt dabei: Rückwidmungen nach einer gewissen Zeit, wie das bereits in Salzburg praktiziert worden ist. Helmut Miernicki von ecoplus verwies auf praktische Unterstützungsangebote wie den „Standortkompass“ und gezielte Förderberatung, mit denen Gemeinden gewidmete, aber unbebaute Betriebsgrundstücke aktivieren können. Bürgermeister aus Pottendorf und Himberg sowie Experten wie Rechtsanwalt Hecht und Raumplaner Fleischmann zeigten anhand konkreter Projekte, wie sich trotz knapper Flächen pragmatische Lösungen erzielen lassen.
Grundsteuer-Schock? – Mieter zahlen die Zeche für kommunale Budgetlücken
Ein weiteres, sensibles Thema: Die Grundsteuer. Aktuell basiert sie auf Einheitswerten aus den 1970er-Jahren – und das kostete die Gemeinden jedes Jahr hunderte Millionen Euro. Die Gewerkschaft younion fordert daher eine sofortige Anhebung der Grundsteuer. Der Hintergrund: Fast die Hälfte aller Gemeinden gibt inzwischen mehr aus, als sie einnimmt. Ohne neue Einnahmequellen drohten der Stillstand – Schwimmbäder, Pflegeheime oder Kindergärten könnten geschlossen werden. Der Vorschlag ist nicht ganz unkritisch zu sehen. Denn die Grundsteuer zählt zu den Betriebskosten – jede Erhöhung trifft vor allem die Mieter.
Benko bleibt in U-Haft – Signa-Chef steht weiter im Zentrum eines 300-Millionen-Skandals
Und schließlich: Die Causa Benko geht weiter. Das Wiener Straflandesgericht hat die Untersuchungshaft gegen den Tiroler Investor René Benko um zwei weitere Monate verlängert – bis 12. Jänner 2026. Der dringende Tatverdacht sowie die Gefahr weiterer Delikte seien weiterhin gegeben, heißt es seitens des Gerichts. Benko war im Oktober in erster Instanz wegen betrügerischer Krida zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Urteil ist jedoch noch nicht rechtskräftig. Im Dezember folgt ein zweites Verfahren – ebenfalls in Innsbruck. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ermittelt in über einem Dutzend Sachverhaltskomplexen. Der mutmaßliche Gesamtschaden liegt mittlerweile bei rund 300 Millionen Euro. Benko weist alle Vorwürfe zurück.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
gemeinden
Benko
Grundsteuer
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