Wohnenimmomedien.atimmoflash.at
/ Lesezeit 1 min
Wohnraum neu denken
Baukultur, Budget und Partizipation
Die Wohnungsfrage ist längst zur sozialen Schlüsselfrage Europas geworden – und rückt auch im Immobiliensektor zunehmend ins Zentrum. Beim jüngsten Kamingespräch des Raum.Wertinstituts in Wien wurden genau jene Themen verhandelt, die künftig über das Gelingen urbaner Entwicklung entscheiden: Leistbarkeit, Baukultur und Beteiligung.
Im Fokus stand die Frage, wie Wohnraum wieder zum Gemeingut werden kann. Michaela Kauer, Leiterin des Verbindungsbüros der Stadt Wien zur EU, sprach in ihrer Keynote von den „drei Geißeln des Wohnungsmarkts“: Finanzialisierung, Gentrifizierung und Touristifizierung. Diese Entwicklungen führten zunehmend zu einem Ausschluss breiter Bevölkerungsschichten vom Wohnungsmarkt. „Wohnen darf kein Spekulationsgut sein“, so Kauer. Stattdessen brauchte es eine gemeinwohlorientierte Wende, gestützt durch EU-Initiativen wie die Europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit oder das Neue Europäische Bauhaus.
Doch leistbares Wohnen ist nicht allein eine Frage der Fördermodelle oder Grundstückspreise – es ist auch eine Frage des Zugangs. So wurde in der anschließenden Diskussion deutlich, dass Partizipation als zentrales Instrument verstanden werden muss, um zukunftsfähige Quartiere zu schaffen. „Partizipation muss ein Recht sein“, forderte Kauer. Architektin Veronika Felber ergänzte: „Wohnen in einer Baugruppe bedeutet, Verantwortung für einen Stadtteil zu übernehmen. Gemeinsam kann man mehr besitzen als allein.“
Auch internationale Perspektiven wurden eingebracht: Anne Graupner betonte die Rolle von Frauen bei der Gestaltung von Wohnmodellen im globalen Süden. Elias Molitschnig forderte eine frühzeitige, institutionalisierte Mitgestaltung in der Planungsphase 0. Und Karolin Knote erinnerte daran, dass der Wohnungsmarkt nicht nur strukturelle, sondern auch kulturelle Barrieren kennt: „Wir sind nicht flexibel, wenn es ums Wohnen geht.“
Das Raum.Wertinstitut stellt mit seinem interdisziplinären Zugang jene Fragen, die auch für die Immobilienwirtschaft zunehmend relevant werden. Denn wer in Wohnraum investiert, ohne soziale Dynamiken zu berücksichtigen, läuft Gefahr, an gesellschaftlichen Realitäten vorbeizuplanen. Neue Konzepte des Wohnens – von gemeinschaftlich entwickelten Projekten bis hin zu nutzungsoffenen Gebäuden – zeigen, dass sozialer Mehrwert und wirtschaftliche Tragfähigkeit kein Widerspruch sein müssen.
Im Fokus stand die Frage, wie Wohnraum wieder zum Gemeingut werden kann. Michaela Kauer, Leiterin des Verbindungsbüros der Stadt Wien zur EU, sprach in ihrer Keynote von den „drei Geißeln des Wohnungsmarkts“: Finanzialisierung, Gentrifizierung und Touristifizierung. Diese Entwicklungen führten zunehmend zu einem Ausschluss breiter Bevölkerungsschichten vom Wohnungsmarkt. „Wohnen darf kein Spekulationsgut sein“, so Kauer. Stattdessen brauchte es eine gemeinwohlorientierte Wende, gestützt durch EU-Initiativen wie die Europäische Plattform zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit oder das Neue Europäische Bauhaus.
Doch leistbares Wohnen ist nicht allein eine Frage der Fördermodelle oder Grundstückspreise – es ist auch eine Frage des Zugangs. So wurde in der anschließenden Diskussion deutlich, dass Partizipation als zentrales Instrument verstanden werden muss, um zukunftsfähige Quartiere zu schaffen. „Partizipation muss ein Recht sein“, forderte Kauer. Architektin Veronika Felber ergänzte: „Wohnen in einer Baugruppe bedeutet, Verantwortung für einen Stadtteil zu übernehmen. Gemeinsam kann man mehr besitzen als allein.“
Auch internationale Perspektiven wurden eingebracht: Anne Graupner betonte die Rolle von Frauen bei der Gestaltung von Wohnmodellen im globalen Süden. Elias Molitschnig forderte eine frühzeitige, institutionalisierte Mitgestaltung in der Planungsphase 0. Und Karolin Knote erinnerte daran, dass der Wohnungsmarkt nicht nur strukturelle, sondern auch kulturelle Barrieren kennt: „Wir sind nicht flexibel, wenn es ums Wohnen geht.“
Das Raum.Wertinstitut stellt mit seinem interdisziplinären Zugang jene Fragen, die auch für die Immobilienwirtschaft zunehmend relevant werden. Denn wer in Wohnraum investiert, ohne soziale Dynamiken zu berücksichtigen, läuft Gefahr, an gesellschaftlichen Realitäten vorbeizuplanen. Neue Konzepte des Wohnens – von gemeinschaftlich entwickelten Projekten bis hin zu nutzungsoffenen Gebäuden – zeigen, dass sozialer Mehrwert und wirtschaftliche Tragfähigkeit kein Widerspruch sein müssen.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Stadt
Wohnen
Wohnungsmarkt
Wohnraum
Wien
Weitere Artikel