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Schon Wohnraummangel!

Nachfrage verlagert sich auf das Land

Der strukturelle Mangel an Wohnraum in Österreich wie auch in Deutschland sorgt für eine zunehmende Verschiebung der Nachfrage: Immer mehr Wohnungssuchende orientieren sich vom Zentrum in Richtung Umland und ländliche Regionen. In Österreich wird die Situation aufgrund der aufrecht erhaltenen Kreditklemme der FMA immer schlimmer, weil im Eigentumsbereich weiter viel zu wenig gebaut und verkauft werden kann und sich damit die Nachfrage künstlich auf den Mietsektor verlagert. Damit steigen die Angebotsmieten immer weiter ungebremst. Zudem fehlt es auch hier zunehmend an Angebot. 

Das aktuelle WohnBarometer von ImmoScout24 für das zweite Quartal 2025 macht stellvertretend für den gesamten deutschsprachigen Bereich deutlich: Die Nachfrage nach Mietwohnungen im ländlichen Raum stieg binnen eines Quartals um neun Prozent – der höchste Zuwachs seit 2023. Auch das Interesse an sogenannten B-Städten mit regionaler Bedeutung hat sich im Vergleich zu 2021 mehr als verdreifacht.

Zugleich steigen die Angebotsmieten weiter – wenn auch mit regional unterschiedlichen Dynamiken. Im Neubausegment verzeichnete Leipzig im Jahresvergleich mit +11,1 Prozent das stärkste Preiswachstum. In München durchbrach die Quadratmetermiete im Neubau erstmals die Marke von 26 Euro. Die durchschnittliche Angebotsmiete in den acht größten Metropolen liegt bei 14,56 Euro im Bestand und 20,36 Euro im Neubau (Berlin).

Besonders stark betroffen sind mittelgroße Städte der sogenannten B- und C-Kategorie. Der Nachfrageanstieg in B-Städten wie Bonn, Bremen oder Dresden beträgt seit 2021 über 210 Prozent. Auch in D-Städten mit rein regionaler Bedeutung – etwa Erfurt, Potsdam oder Freiburg – hat sich die Nachfrage verdoppelt. Während sich in Metropolen der Preisauftrieb leicht abschwächt, verstärken sich in regionalen Märkten Verdrängungseffekte.

Zudem steigt die Differenz zwischen Angebots- und Bestandsmieten weiter. Während die Angebotsmieten im Bestand deutschlandweit um durchschnittlich 1,4 Prozent gestiegen sind, liegt der Jahreszuwachs bei 2,1 Prozent. In Neubauten sind jährliche Preissteigerungen von über sechs Prozent keine Ausnahme mehr. Trotz dieser Entwicklungen bleibt die Bautätigkeit vielerorts hinter dem Bedarf zurück – nicht zuletzt aufgrund hoher Baukosten, regulatorischer Hürden und langwieriger Genehmigungsverfahren. Stärker noch als in Deutschland ist das aktuell in Österreich der Fall, wo zusätzlich die FMA-Kreditklemme als Brandbeschleuniger wirkt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 24. Juli 2025 - zuletzt bearbeitet am 24. Juli 2025


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
Mietpreise
Immobilienmarkt
Wohnungsmarkt
Leipzig
München
Deutschland

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