Immomedien
 / Lesezeit 2 min

Wohnungsmarkt konsolidiert sich

Verkaufszahlen von Wohnungen auf Niveau von 2020

Neubau und sanierter Altbau sind gefragt. (c) AdobeStock
Neubau und sanierter Altbau sind gefragt. (c) AdobeStock
© (c) AdobeStock
Der preisliche Höhenflug bei Eigentumswohnungen von 2021 ist Geschichte. Die Verkaufszahlen der Wohnungen sind 2022 wieder auf das Niveau von 2017 bis 2020 zurückgefallen. Das zeigt der aktuelle Re/Max ImmoSpiegel, der mit der Datengrundlage von IMMOunited in Form der Kaufvertragssammlung erstellt wurde. "Auf das Gesamtjahr betrachtet ist das einerseits ein herber Rückschlag zum Vorjahr, andererseits nur eine Konsolidierung auf das stabile Niveau der vier Jahre zuvor", erklärt Anton Nenning, Head of Research & Communication von Re/Max Austria. Weiters sei die Tatsache bedenklich, dass der Rückgang nicht über das ganze Jahr gleichmäßig erfolgt ist, sondern im ersten Quartal noch um +6,4 Prozent mehr verkauft wurde als im Q1/2021, im zweiten dann aber -4,8 Prozent zum Vorjahr fehlten. Im dritten Quartal betrug der Rückgang bereits -16,2 Prozent und im vierten sogar -22,5 Prozent. Dabei müsse bedacht werden, dass die Verbücherungen den Kaufabschlüssen um zwei bis drei Monate nachhinken. "Das heißt aber auch, dass das Niveau der zuletzt verkauften Wohnungen und damit der Übergang auf das Jahr 2023 erheblich niedriger ist als zum Jahreswechsel 2021 auf 2022. Die Verbücherungszahlen für Wohnungen im ersten Quartal 2023 zeigen uns, dass wir uns auf eine weitere Abschwächung des Marktes einstellen müssen. Im ersten Quartal 2023 wird gegenüber 2022 ein Viertel, wenn nicht sogar ein Drittel fehlen", sagt Bernhard Reikersdorfer, Managing Director von Re/Max Austria. Es bleibe spannend, wie lange diese Phase des Umbruchs und der Unsicherheit am Markt andauern wird. Neben den steigenden Zinsen und den verschärften Kreditvergaberichtlinien haben auch Corona-Nachwehen, die hohe Inflation und die weltweiten Brennpunkte zur allgemeinen Verunsicherung beigetragen. Der Markt habe sich im Jahresvergleich gedreht, die Nachfrage sei deutlich zurückgegangen und das Angebot spürbar gestiegen. Die Preiskurve flachte in der zweiten Jahreshälfte 2022 bereits deutlich ab und im 4. Quartal seien die Preise für Wohnimmobilien im Vergleich zum Vorquartal nach vielen Jahren sogar erstmals wieder ganz leicht zurückgegangen. Sollten sich die Rahmenbedingungen am Markt nicht ändern, sei im Jahr 2023 tendenziell mit rückläufigen Preisen zu rechnen. Die Investition in eine Eigentumswohnung für die Eigennutzung, aber auch als Anlageform und zur Pensionsvorsorge bleibe weiterhin sehr interessant, resümiert Reikersdorfer. Trotz erheblichem Mengenrückgang blieb der Gesamtverkaufswert der 2022 gehandelten Wohnungen aber nahezu konstant. Nur -0,7 Prozent fehlten bei 14,81 Milliarden Euro Transaktionswert auf das Rekordjahr 2021.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 05. April 2023 - zuletzt bearbeitet am 05. April 2023


LP
AutorLeon Protz
Tags
Investment
Wohnen
Markt
REMAX
Bernhard Reikersdorfer
Anton Nenning
immoflash.at
immomedien.at

Weitere Artikel