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Wunschzettel an die Politik
Passend zur Nationalratswahl im Herbst haben wir uns in der österreichischen immobilienbranche umgehört und die Frage gestellt: Welche Forderungen hat man an die kommende Regierung?
Wahlkampf – die Zeit, in der Meinungen verkündet, Interessen abgewogen, Stimmen gefangen werden. Da wird diskutiert, polemisiert – und natürlich versprochen, was das Zeug hält. Doch was braucht es wirklich? Und was will man? Um das für die österreichische Immobilienwirtschaft herauszufinden, hat das Immobilien Magazin Experten befragt: zum einen Universitäten und Fachhochschulen, zum anderen Interessensvertretungen und Fachgruppen.
Auch hier findet sich die Diskussion um das Wohnrecht beziehungsweise um leistbaren Wohnraum – freilich klingt sie hier ein bisschen anders als in flammenden Politikerreden. So bemüht man sich um sachliche und konstruktive Beiträge, auch wenn sich zwischen den Zeilen erkennen lässt, dass es sich hier durchaus um ein emotionales Thema handelt.
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[b]Christian Huber[/b] (Leiter des Studienganges Facility& Immobilienmanagement, FH Kufstein): „,Leistbarer Wohnraum‘ ist in aller Munde. Dabei sollten neben den heutigen Grundstücks-, Bau- und Nebenkosten auch die zukünftigen Betriebs- und Instandhaltungskosten sowie Sanierung und Rückbau stärker in den Fokus gerückt werden. Im anteilig weitaus größeren Gebäudebestand ist der Sanierungsstau nachhaltig und sozial verträglich zu bewältigen. Dies gilt vor allem bei Eigentumswohnungen mit mehreren Parteien sowie Mietobjekten. Neben den Wohngebäuden sind Großprojekte zukünftiger nachhaltiger zu entwickeln. Dringend notwendig ist hier eine Risikoeinschätzung der Kosten über die gesamte Lebensdauer bereits in der frühen Planungsphase.“
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Ebenfalls mit dem Thema Wohnrecht beschäftigt sich die „Plattform Immobilienwirtschaft“, die sich bereits im April zu Wort meldete. Die Expertengruppe besteht aus Thomas Malloth, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermö- genstreuhänder (WKÖ), ÖVI-Präsident Udo Weinberger, Michael Pisecky, Wiener Fachgruppenobmann der Immobilien und Vermögenstreuhänder, ÖHGB-Präsident Martin Prunbauer und Wolgang Louzek, Präsident des Verbandes der Institutionellen Immobilieninvestoren. Einige von ihnen haben auch jetzt auf die Anfrage des Immobilien Magazins geantwortet und ihre Forderungen noch einmal kurz und prägnant zusammengefasst:
[b]Thomas Malloth[/b] (Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder): „Ich habe eine Vielzahl klarer Forderungen an die Politik, der wichtigste gemeinsame Nenner ist aber: Investitionen in Immobilien müssen angemessene Renditen sichern. Nur durch den wirtschaftlichen Einsatz von privatem Kapital wird es möglich sein, die Lücke im Wohnbau zu schließen, welche die öffentliche Hand nicht abdecken kann. Es wäre daher kontraproduktiv, etwa den Forderungen nach Mietzinsobergrenzen nachzugeben. Die Konsequenz einer solchen Zwangsmaßnahme wären eine gänzliche Verunsicherung der Investoren und ein sofortiger Stopp von Mittelzuflüssen in den Wohnbau. Viel zielführender wäre es hingegen, Anreize für Investoren im Wohnbau zu schaffen.“
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[b]Martin Prunbauer[/b] (Präsident des Österreichischen Haus- und Grundbesitzerbundes):
„Es wird wesentlich sein, ein Mehr an Markt in der Immobilienwirtschaft zuzulassen und allfällige Probleme in diesem Bereich nicht mit Methoden aus dem letzten Jahrhundert lösen zu wollen. Die Bundesregierung wird gefordert sein, auch zum Wohle der Gesamtwirtschaft, der Umwelt und der Stadtbildpflege weniger Beschränkungen und Belastungen der Immobilienwirtschaft aufzubürden. Deshalb müssen Preisregelungen, Anachronismen des Mietrechtes wie Eintrittsrechte u. Ä. aufgehoben, Altmieten an den Markt herangeführt und vermeidbare Belastungen, etwa im Normenbereich oder in den Bauordnungen, beseitigt werden. Aufgaben der öffentlichen Hand können nicht dem kleinen privaten Sektor überantwortet werden.“
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Mit dem Salon Real erhebt sich auch die weibliche Stimme der Immobilienwirtschaft – mit einer Forderung, die in dieselbe Kerbe schlägt:
[b]Margret Funk, Ingrid Fitzek[/b] (Vorstand des Salon Real): „Die Zielrichtung der Wünsche geht in zwei Richtungen: ein neues, transparentes und gut verständliches Wohnrecht, das den zeitgemäßen Erwartungen von Mietern, Wohnungseigentümern und Hauseigentümern entspricht. Alle Marktteilnehmer, Mieter und Eigentümer ebenso wie Verbraucher und Experten sollen einen klaren und nachvollziehbaren Wohnrechtstext zur Verfügung haben, der den Beteiligten in wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht entspricht.
Ausgewogenheit und Transparenz sind die Maximen. Ein Wohnrecht für Anwender, nicht für Spezialisten.“ Gerade die Nutzerfreundlichkeit ist ja nun nicht gerade die Stärke vieler Gesetztestexte. Doch auch im Bereich der Bauordnung sieht der Salon Real Verbesserungsbedarf: „Zweites Anliegen: die Schaffung einer einheitlichen Bauordnung für Österreich als Bundesgesetz. Ein Gesetz, das Platz für föderalistische Anliegen lässt, aber Einheitlichkeit in den Begriffsbestimmungen und Baubedingungen vorsieht.“
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AutorBarbara Wallner
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