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Zinsen könnten absehbar leicht steigen

Experten raten zu Fizinskrediten

Möglicherweise kommt in den nächsten Jahren nun doch eine Zinswende. Ein zinstreibender Faktor könnte dabei vor allem Basel 3 sein, der einen gar nicht so kleinen Teil, der derzeit „überschüssigen“ Geldmenge in den Banken binden wird. Der Geldmarkt funktioniert nach Angebot und Nachfrage. Derzeit eben mit dem aktuellen Phänomen, dass die Zinsen deutlich unter der Inflationsrate liegen und noch eine Zeit liegen werden. Wenn nun Geldmengen abgezogen werden, wird irgendwann auch das Geld wieder etwas teurer. Gleichzeitig dürfte die Inflation tendenziell weiter steigen, sagen Volkswirte. In den USA stieg die Inflation von Jänner bis September 2021 von 1,4 auf 5,4 Prozent, und somit den höchsten Stand seit Sommer 2008. Im Euroraum stieg die Inflationsrate von 0,9 Prozent im Jänner auf 3,4 Prozent im September 2021, ein Level der seit 2008 nicht mehr gesehen wurde. Im Vergleich dazu liegen die Stabilitätsziele der Fed und EZB bei durchschnittlich 2 Prozent. Trotzdem befinden sich derzeit noch die variablen Kreditzinsen wegen rückläufiger Euriborsätze und anhaltenden Margendrucks auf Rekordtief (laut Infina-Kredit-Index Stichprobe aus 12 Kreditinstituten auf 0,62 Prozent). Darüber hinaus begünstige laut Infina der Immobilienboom derzeit Kreditvergaben. Der Anstieg der Wohnimmobilienpreise im Euroraum beschleunigt sich laut Eurostat weiter. Lag der aggregierte Anstieg im zweiten Quartal 2020 noch bei 5,0 Prozent, so beschleunigte er sich im zweiten Quartal 2021 auf 6,8 Prozent (EU-weit: 7,3 Prozent). In Österreich stiegen laut dem von der OeNB veröffentlichten Wohnimmobilienpreisindex, die Wohnimmobilienpreise im zweiten Quartal 2021 um 11,7 Prozent, wobei sich der Boom immer mehr in die Speckgürtel der Großstädte und von dort in die nächstgelegenen stadtnahen Gegenden mit guter Verkehrsanbindung verlagert. Außerhalb Wiens stiegen die Wohnimmobilienpreise um 12,8 Prozent und die Preise gebrauchter Wohnungen um satte 14,3 Prozent. Die rasch steigenden Immobilienpreise erfordern bei Käufern von Wohneigentum zunehmend mehr Fremdkapital, worauf folgendes Faktum hindeutet: Das Volumen der neu vergebenen Wohnbaukredite an private Haushalte stieg in Österreich in den ersten acht Monaten Jänner bis August 2021 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15,3 Prozent auf 17,69 Mrd. EUR - eine Entwicklung im Einklang mit zweistelligen Wohnimmobilienpreisanstiegen. Zu aktuellen Trends äußert sich Peter Hrubec, Prokurist bei Infina: „Das mittlerweile bereits lange anhaltende Niedrigzinsniveau führt zu interessanten Marktentwicklungen. Während einige Kreditinstitute stark auf variabel verzinste Kredite bzw. nur kurz laufende Fixzinssätze setzen, nimmt das Angebot bei sehr langfristigen Fixzinssätzen weiter zu. So bieten heute bereits einige Kreditinstitute Fixzinssätze von bis zu 30 Jahren und vereinzelt sogar darüber hinaus. Gerade bei dieser zweiten Kategorie ist festzustellen, dass diese dann teilweise variabel verzinste Kredite als Beimischung zu Fixzinskrediten vergeben, um das Zinsänderungsrisiko beim Kreditnehmer so niedrig wie möglich zu halten“.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 28. Oktober 2021 - zuletzt bearbeitet am 07. Oktober 2024


GR
AutorGerhard Rodler
Tags
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