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Zu wenig Angebot für Familien
Lange Suchen zwingen viele aufs Land, Knappheit wird sich verstärken
Für Familien ist bei der Immobiliensuche Geduld gefragt. Laut der Wohnumfrage 2/2023 suchen über 55 Prozent der befragten Haushalte, mit über vier im Haushalt lebenden Personen oder mehr, länger als ein Jahr, um ein passendes Zuhause zu finden. Zusätzlich empfinden Familien Benachteiligung bei der Wohnraumvergabe aufgrund ihrer Kinder, der Personenanzahl ihres Haushalts und der Haustiere, wie die „Spezialauswertung Familien“ der von s Real und Wohnnet durchgeführten Umfrage zur Wohnraumsuche ergab.
Schaut man konkret auf den Bereich Miete, berichtet jede vierte Person von einer Form von Benachteiligung. Gründe für die Benachteiligung waren laut Angabe der Befragten vorrangig der Status der Erwerbstätigkeit (im Schnitt bewertet mit Score 2,75 von maximal 5 Punkten), das Einkommen (Score 2,56) und auch das Alter (Score 2,49). Dabei würde ein Score von 1 bedeuten, dass keine Benachteiligung wahrgenommen wird. Eine Gruppe, die bei der Immobiliensuche einen besonders schweren Stand hat, ist die Gruppe der Familien ab vier Personen. Befragt wurden österreichweit 223 Familien bestehend aus mindestens vier Personen, die aktuell auf Immobiliensuche sind oder es in den vergangenen zwölf Monaten waren. Für sie kommt erschwerend hinzu: Vor allem im städtischen Raum finden sich wenige Angebote für ihre Haushaltsgröße. Nach den Ergebnissen der Umfrage besteht aktuell jeder fünfte immobiliensuchende Haushalt aus vier Personen oder mehr. Geht man davon aus, dass ein Vier-Personenhaushalt meist eine Vier-Zimmerwohnung benötigt (Wohnzimmer, Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer oder vier Zimmer für eine Wohngemeinschaft), dann stehen diese Haushalte vor dem Problem, dass sie nicht ausreichend Angebote finden. Vor allem in den Städten wie Wien, wo es weitaus weniger Häuser und mehr Wohnungen gibt, das Platzangebot also geringer ist. Viele Immobilien mit dieser Zimmeranzahl im städtischen Bereich, die zum Kauf angeboten werden, sind für einen großen Teil der Familien nicht leistbar. Und seit den erschwerte Kreditvergaberichtlinien durch die KIM-Verordnung geht beim Kauf quasi nichts mehr und viele müssen auf Miete umschwenken. Die Umfrage zeigt gerade im Bereich der Miete den hohen Grad an Unzufriedenheit in Zusammenhang mit Benachteiligung. So berichtet jede vierte Familie, Situationen erlebt zu haben, in denen sie sich benachteiligt fühlten. Die Gründe dafür geben die Befragten wie folgt an: An erster Stelle steht die Benachteiligung aufgrund der Kinder (Score 3,63), an zweiter Stelle die Personenanzahl des Haushalts (Score 3,33) und an dritter Stelle Haustiere (Score 2,75). Diese Faktoren lösen den sonst vorrangig genannten Benachteiligungsgrund „Einkommensverhältnisse“ ab, denn die Familien können sich häufig die Wohnräume in der Miete leisten. Martina Hirsch, s Real Geschäftsführerin : „Nach wie vor herrscht bei vielen Vermieter:innen die Meinung, dass Familien mit Kindern eine größere Abnutzung der Immobilie verursachen und es zu Lärmbildung kommt. Vergessen wird häufig, dass Familien aber wesentlich seltener umziehen, die Vermieter:innen also viel langfristiger vermieten können.“
Wenig überraschend schätzen Vier-Personenhaushalte (und größer) ihre Wohnraumsuche eher pessimistisch ein. 38 Prozent geben an, dass sich ihre aktuelle Immobiliensuche sehr schwierig gestaltet und längere Zeit in Anspruch nimmt, weil es kaum passende Angebote gibt. Weitere 43 Prozent geben an, nur wenig passende Angebote zu finden und lediglich 19 Prozent sehen die Voraussetzungen positiv und finden ausreichende Angebote am Markt. Unter jenen Vier-Personenhaushalten (oder größer), die innerhalb der letzten zwölf Monate ihre passende Immobilie gefunden haben, berichten 55 Prozent davon, über ein Jahr auf Suche gewesen zu sein. Damit liegt die Suchdauer deutlich über dem Zeitrahmen von Ein- bis Drei-Personenhaushalten. Und jene Vier-Personenhaushalte (oder größer), die fündig wurden, gaben zu 71 Prozent an, bei der Auswahl der Immobilie Kompromisse eingegangen zu sein. Hirsch: „Viele Familien suchen vermehrt in Vororten, Bezirksstädten oder am Land, weil das Angebot in der Großstadt einfach nicht ausreichend ist. Wenn wir aber Familien nicht aus den Städten verdrängen wollen, muss auf ihren Wohnraumbedarf reagiert werden. Sehr lange haben Entwickler bei Bauprojekten auf kleine Vorsorgewohnungen gesetzt. Hier könnte ein Umdenken stattfinden.“ Durch die sinkende Zahl an eingereichten Baugenehmigungen wird es in den kommenden Jahren zu weniger Fertigstellungen von Neubauprojekten kommen und somit zu einem noch größeren Bedarf. Suchende werden mehr Absagen bekommen und die Immobiliensuche wird sich noch schwieriger gestalten. Martina Hirsch dazu: „Unsere Verantwortung ist es, eine vermittelnde Position einzunehmen und im Einzelfall Hürden und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Nur so können wir unseren Teil dazu beitragen, dass keine Gruppe benachteiligt wird.“
Schaut man konkret auf den Bereich Miete, berichtet jede vierte Person von einer Form von Benachteiligung. Gründe für die Benachteiligung waren laut Angabe der Befragten vorrangig der Status der Erwerbstätigkeit (im Schnitt bewertet mit Score 2,75 von maximal 5 Punkten), das Einkommen (Score 2,56) und auch das Alter (Score 2,49). Dabei würde ein Score von 1 bedeuten, dass keine Benachteiligung wahrgenommen wird. Eine Gruppe, die bei der Immobiliensuche einen besonders schweren Stand hat, ist die Gruppe der Familien ab vier Personen. Befragt wurden österreichweit 223 Familien bestehend aus mindestens vier Personen, die aktuell auf Immobiliensuche sind oder es in den vergangenen zwölf Monaten waren. Für sie kommt erschwerend hinzu: Vor allem im städtischen Raum finden sich wenige Angebote für ihre Haushaltsgröße. Nach den Ergebnissen der Umfrage besteht aktuell jeder fünfte immobiliensuchende Haushalt aus vier Personen oder mehr. Geht man davon aus, dass ein Vier-Personenhaushalt meist eine Vier-Zimmerwohnung benötigt (Wohnzimmer, Elternschlafzimmer, zwei Kinderzimmer oder vier Zimmer für eine Wohngemeinschaft), dann stehen diese Haushalte vor dem Problem, dass sie nicht ausreichend Angebote finden. Vor allem in den Städten wie Wien, wo es weitaus weniger Häuser und mehr Wohnungen gibt, das Platzangebot also geringer ist. Viele Immobilien mit dieser Zimmeranzahl im städtischen Bereich, die zum Kauf angeboten werden, sind für einen großen Teil der Familien nicht leistbar. Und seit den erschwerte Kreditvergaberichtlinien durch die KIM-Verordnung geht beim Kauf quasi nichts mehr und viele müssen auf Miete umschwenken. Die Umfrage zeigt gerade im Bereich der Miete den hohen Grad an Unzufriedenheit in Zusammenhang mit Benachteiligung. So berichtet jede vierte Familie, Situationen erlebt zu haben, in denen sie sich benachteiligt fühlten. Die Gründe dafür geben die Befragten wie folgt an: An erster Stelle steht die Benachteiligung aufgrund der Kinder (Score 3,63), an zweiter Stelle die Personenanzahl des Haushalts (Score 3,33) und an dritter Stelle Haustiere (Score 2,75). Diese Faktoren lösen den sonst vorrangig genannten Benachteiligungsgrund „Einkommensverhältnisse“ ab, denn die Familien können sich häufig die Wohnräume in der Miete leisten. Martina Hirsch, s Real Geschäftsführerin : „Nach wie vor herrscht bei vielen Vermieter:innen die Meinung, dass Familien mit Kindern eine größere Abnutzung der Immobilie verursachen und es zu Lärmbildung kommt. Vergessen wird häufig, dass Familien aber wesentlich seltener umziehen, die Vermieter:innen also viel langfristiger vermieten können.“
Wenig überraschend schätzen Vier-Personenhaushalte (und größer) ihre Wohnraumsuche eher pessimistisch ein. 38 Prozent geben an, dass sich ihre aktuelle Immobiliensuche sehr schwierig gestaltet und längere Zeit in Anspruch nimmt, weil es kaum passende Angebote gibt. Weitere 43 Prozent geben an, nur wenig passende Angebote zu finden und lediglich 19 Prozent sehen die Voraussetzungen positiv und finden ausreichende Angebote am Markt. Unter jenen Vier-Personenhaushalten (oder größer), die innerhalb der letzten zwölf Monate ihre passende Immobilie gefunden haben, berichten 55 Prozent davon, über ein Jahr auf Suche gewesen zu sein. Damit liegt die Suchdauer deutlich über dem Zeitrahmen von Ein- bis Drei-Personenhaushalten. Und jene Vier-Personenhaushalte (oder größer), die fündig wurden, gaben zu 71 Prozent an, bei der Auswahl der Immobilie Kompromisse eingegangen zu sein. Hirsch: „Viele Familien suchen vermehrt in Vororten, Bezirksstädten oder am Land, weil das Angebot in der Großstadt einfach nicht ausreichend ist. Wenn wir aber Familien nicht aus den Städten verdrängen wollen, muss auf ihren Wohnraumbedarf reagiert werden. Sehr lange haben Entwickler bei Bauprojekten auf kleine Vorsorgewohnungen gesetzt. Hier könnte ein Umdenken stattfinden.“ Durch die sinkende Zahl an eingereichten Baugenehmigungen wird es in den kommenden Jahren zu weniger Fertigstellungen von Neubauprojekten kommen und somit zu einem noch größeren Bedarf. Suchende werden mehr Absagen bekommen und die Immobiliensuche wird sich noch schwieriger gestalten. Martina Hirsch dazu: „Unsere Verantwortung ist es, eine vermittelnde Position einzunehmen und im Einzelfall Hürden und Vorurteile aus dem Weg zu räumen. Nur so können wir unseren Teil dazu beitragen, dass keine Gruppe benachteiligt wird.“
EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
Miete
Wohnungen
Wohnen
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