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Zwischen Trendwende und Teilverkauf
Immobilienmarkt Österreich im Umbruch
Expo Real 2025 endet vorsichtig optimistisch – Aufschwung könnte bald auch Österreich erreichen
Wiener Neustadt verkauft Gemeindewohnungen – Stadt sucht private Investoren
Raiffeisen Research sieht Trendwende – Wohneigentum wieder leistbarer, Mietmarkt weiter angespannt
Bank Austria Finanzmonitor – mehr Interesse an Wertpapieren, Immobilien bleiben begehrt
Heute geht die Expo Real 2025 in München zu Ende. Viele Teilnehmer haben die Messe bereits gestern Abend verlassen. Ob die Besucherzahlen des Vorjahres erreicht werden, wird erst heute Nachmittag feststehen – vermutlich wird es aber in etwa gleichauf liegen. Viel entscheidender als Zahlen sind jedoch die Geschäfte und vor allem die Stimmung. Und die war heuer vorsichtig optimistisch. Auch wenn gerade österreichische Teilnehmer mit weiteren Marktbereinigungen rechnen, wächst die Hoffnung, dass der Aufschwung in Deutschland bald auch Österreich erreicht. Erste Unternehmen berichten von zurückkehrenden Investorengeldern und von einem langsam steigenden Interesse über verschiedene Assetklassen hinweg.
In Wiener Neustadt hat der Gemeinderat mehrheitlich den Teilverkauf von Gemeindewohnungen beschlossen. Mindestens 25 Prozent der 2.192 Einheiten bleiben im Eigentum der Stadt, für den Rest sollen in den kommenden 18 Monaten private Interessenten gefunden werden – darunter gemeinnützige Wohnbauträger. Begründet wird der Schritt mit der angespannten Finanzlage der Stadt: fehlende Mittel für Investitionen, hohe Darlehenslasten und sinkende Mieteinnahmen durch Leerstände. Rund 500 Wohnungen stehen derzeit leer, was jährlich ein Minus von vier Millionen Euro verursacht. Bürgermeister Klaus Schneeberger betont, dass die bestehenden Mietverträge unangetastet bleiben. Der gesamte Prozess soll eng begleitet werden, mit Informationsbriefen und einer eigenen Hotline für Mieterinnen und Mieter.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt erste Anzeichen einer Trendwende. Laut Raiffeisen Research werden wieder mehr Kredite vergeben und mehr Immobilien verkauft. Wohneigentum ist im Vergleich zu den letzten drei Jahren deutlich leistbarer geworden, auch wenn das Niveau der Niedrigzinsjahre nicht mehr erreichbar sein wird. Im ersten Halbjahr stiegen die Preise wieder leicht um 0,3 Prozent. Für 2025 wird ein Plus von 0,5 Prozent erwartet, für 2026 ein Anstieg um 2,5 Prozent. Gleichzeitig bleibt der Mietmarkt stark unter Druck: seit 2022 ist die Zahl der Eigentümerhaushalte gesunken, während die Nachfrage nach Mietwohnungen weiter steigt. Experten warnen, dass Eingriffe in den Mietmarkt die Knappheit eher verstärken könnten. Der Markt komme zwar zurück, so die Raiffeisen Bausparkasse, sei aber noch weit entfernt von Normaljahren. Der Fokus verschiebt sich zunehmend vom Neubau hin zu Bestandskäufen und Sanierungen – eine Entwicklung, die auch den gemeinnützigen Wohnbau in den Vordergrund rückt.
Die Österreicherinnen und Österreicher setzen nach wie vor auf Sparbücher, doch Alternativen gewinnen an Bedeutung. Laut Finanzmonitor der Bank Austria interessieren sich inzwischen 42 Prozent der Befragten für Wertpapierprodukte – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch der Besitz von Wertpapieren nimmt zu, von 28 auf 37 Prozent. Immobilien gelten ebenfalls wieder stärker als attraktive Anlageform: 30 Prozent halten sie für besonders interessant, nach 26 Prozent im Vorjahr. Für viele bleibt ein Investment aber unrealistisch, weil es am Eigenkapital fehlt. Fast drei Viertel der Befragten nennen diesen Grund, und knapp ein Fünftel wartet zudem auf sinkende Preise.
Wiener Neustadt verkauft Gemeindewohnungen – Stadt sucht private Investoren
Raiffeisen Research sieht Trendwende – Wohneigentum wieder leistbarer, Mietmarkt weiter angespannt
Bank Austria Finanzmonitor – mehr Interesse an Wertpapieren, Immobilien bleiben begehrt
Heute geht die Expo Real 2025 in München zu Ende. Viele Teilnehmer haben die Messe bereits gestern Abend verlassen. Ob die Besucherzahlen des Vorjahres erreicht werden, wird erst heute Nachmittag feststehen – vermutlich wird es aber in etwa gleichauf liegen. Viel entscheidender als Zahlen sind jedoch die Geschäfte und vor allem die Stimmung. Und die war heuer vorsichtig optimistisch. Auch wenn gerade österreichische Teilnehmer mit weiteren Marktbereinigungen rechnen, wächst die Hoffnung, dass der Aufschwung in Deutschland bald auch Österreich erreicht. Erste Unternehmen berichten von zurückkehrenden Investorengeldern und von einem langsam steigenden Interesse über verschiedene Assetklassen hinweg.
In Wiener Neustadt hat der Gemeinderat mehrheitlich den Teilverkauf von Gemeindewohnungen beschlossen. Mindestens 25 Prozent der 2.192 Einheiten bleiben im Eigentum der Stadt, für den Rest sollen in den kommenden 18 Monaten private Interessenten gefunden werden – darunter gemeinnützige Wohnbauträger. Begründet wird der Schritt mit der angespannten Finanzlage der Stadt: fehlende Mittel für Investitionen, hohe Darlehenslasten und sinkende Mieteinnahmen durch Leerstände. Rund 500 Wohnungen stehen derzeit leer, was jährlich ein Minus von vier Millionen Euro verursacht. Bürgermeister Klaus Schneeberger betont, dass die bestehenden Mietverträge unangetastet bleiben. Der gesamte Prozess soll eng begleitet werden, mit Informationsbriefen und einer eigenen Hotline für Mieterinnen und Mieter.
Der österreichische Immobilienmarkt zeigt erste Anzeichen einer Trendwende. Laut Raiffeisen Research werden wieder mehr Kredite vergeben und mehr Immobilien verkauft. Wohneigentum ist im Vergleich zu den letzten drei Jahren deutlich leistbarer geworden, auch wenn das Niveau der Niedrigzinsjahre nicht mehr erreichbar sein wird. Im ersten Halbjahr stiegen die Preise wieder leicht um 0,3 Prozent. Für 2025 wird ein Plus von 0,5 Prozent erwartet, für 2026 ein Anstieg um 2,5 Prozent. Gleichzeitig bleibt der Mietmarkt stark unter Druck: seit 2022 ist die Zahl der Eigentümerhaushalte gesunken, während die Nachfrage nach Mietwohnungen weiter steigt. Experten warnen, dass Eingriffe in den Mietmarkt die Knappheit eher verstärken könnten. Der Markt komme zwar zurück, so die Raiffeisen Bausparkasse, sei aber noch weit entfernt von Normaljahren. Der Fokus verschiebt sich zunehmend vom Neubau hin zu Bestandskäufen und Sanierungen – eine Entwicklung, die auch den gemeinnützigen Wohnbau in den Vordergrund rückt.
Die Österreicherinnen und Österreicher setzen nach wie vor auf Sparbücher, doch Alternativen gewinnen an Bedeutung. Laut Finanzmonitor der Bank Austria interessieren sich inzwischen 42 Prozent der Befragten für Wertpapierprodukte – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Auch der Besitz von Wertpapieren nimmt zu, von 28 auf 37 Prozent. Immobilien gelten ebenfalls wieder stärker als attraktive Anlageform: 30 Prozent halten sie für besonders interessant, nach 26 Prozent im Vorjahr. Für viele bleibt ein Investment aber unrealistisch, weil es am Eigenkapital fehlt. Fast drei Viertel der Befragten nennen diesen Grund, und knapp ein Fünftel wartet zudem auf sinkende Preise.
GR
AutorGerhard Rodler
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2025
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