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Zwischen den Zeilen gelesen
Der Stress der Jahresend-Rallye ist vorbei, wir treten in ein neues Jahrzehnt, die 20er-Jahre, ein. Wir haben - endlich - eine neue Regierung, ein neues Regierungsprogramm liegt vor, ein Kapitel handelt natürlich von der Immobilienwirtschaft.
Ich habe bereits mit vielen Entscheidungsträgern darüber diskutiert, wir waren uns - wenn schon sonst über nicht viel - zumindest darüber einig, dass die Koalitionspartner sich mit Überschriften begnügt haben. Dies ist einerseits verständlich, andererseits hungert die Branche seit Jahren nach Entscheidungen. Es bleibt uns momentan nur, zwischen den Zeilen zu lesen.
Ökologie wird großgeschrieben: Dies ist zwar auch der Zusammensetzung der Koalition wie dem vorherrschenden Zeitgeist geschuldet, hauptsächlich jedoch der bitteren Notwendigkeit. Zu beachten wird sein, dass die Marktwirtschaft Regeln braucht, die für alle gleichermaßen gelten; damit kann sie leben, Ausnahmen hingegen verzerren den Wettbewerb.
Eigentumsbildung zu fördern sowie die Schaffung von leistbarem Wohnraum, sind zwar grundsätzlich begrüßenswerte Schlagworte, jedoch wird die Umsetzung derselben eher dem Markt obliegen als dem Staat; dieser kann es sich nämlich nicht leisten, außer, er nimmt seinen Bürgern vorher das nötige Geld weg und das kostet erfahrungsgemäß immer das Doppelte.
Die Novellierung des Mietrechtes ist ein hehres Ziel, das jede Regierung in den letzten Jahrzehnten angestrebt hat; passiert ist bis dato nichts (außer gendergerecht zu formulieren), das postkommunistische Schreckgespenst der Mietzinsdeckelung ist scheinbar nicht umzubringen.
Das Wohnen wird vieles werden, nur kaum billiger. In unserer Arbeit werden wir immer flexibler werden müssen, die Umwälzungen durch die Digitalisierung sind nicht aufzuhalten, der Retailmarkt wird sich den Herausforderungen des Online-Handels stellen müssen. Ich glaube nicht, dass die richtige Antwort auf diese mannigfaltigen Herausforderungen, vor denen wir stehen, Mietzinsdeckelungen oder sonstige Marktbeschränkungen sein können; solche Maßnahmen muten eher anachronistisch an.
Wäre es nicht so traurig (da der programmierte Tod vieler kleiner Maklergesellschaften), müsste ich ja über den eigens angeführten Punkt "Bestellerprinzip" lachen. Es ist dies ein Beistrich im Kontext der gesamten Immobilienwirtschaft, jedoch populistisch wahnsinnig gut zu verkaufen. Niemand zahlt gerne Provisionen, es zahlt allerdings auch niemand gerne Steuern, und trotzdem müssen sie bezahlt werden. Provisionen werden jedoch nur im Erfolgsfall fällig, bei Steuern bin ich mir da nicht so sicher.
Bleiben wir also weiter gespannt. In diesem Sinne wünsche ich uns ein gutes Jahr 2020,
Ihr Thomas Rohr
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AutorThomas Rohr
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