Liebe TriathletInnen!

Vor Kurzem durfte der Triathlet in ausnehmend illustrer, immobilioser Runde an einem Think Tank teilnehmen. Es wurde viel über Befund und Trainingszustand, vor allem aber über die Wettbewerbsfähigkeit der Politik im Allgemeinen und der aktuellen Bundesregierung im Besonderen gesprochen. Vor allem die Ausführungen von Franz Schellhorn möchte ich der geschätzten Triathletengemeinde nicht vorenthalten: 1962, übrigens im Jahr meiner Geburt, passierte der Politik der letzte Budgetüberschuss, jedes andere Unternehmen hätte das 64er Jahr nicht mehr erlebt, die Staatsschulden haben sich in den letzten 20 Jahren verachtfacht, das BIP vervierfacht und die Preise verdoppelt. Im Pensionssystem fehlen 10 Milliarden Euro, wohlgemerkt pro Jahr, und jeder vierte Fünfzehnjährige kann nicht sinnerfassend lesen, was Unternehmen zu Lesekursen veranlasst. Interessant sind die realpolitischen Antworten, vor allem auch im Immobilienbereich: Es wird eine Immobilienertragssteuer eingeführt, das österreichische Normungsinstitut verabschiedet so viele Normen wie noch nie und lässt sich diese teuer bezahlen, die Nettolöhne sinken inflationsbereinigt um rund 4,5 Prozent und jegliche Reform des Staatswesens an sich wird abgesagt, besser gar nicht gedacht. Und: Wenn Bürger nicht lesen können, dann können sie auch nicht rechnen, also führen wir einfach den gedeckelten Fixmietzins ein und wenn Bürger nicht denken können, dann übernimmt dies einfach der Staat. Punkt. Schluss mit dem Befund. Ich fordere die geschätzten SportlerInnen auf, sich zu verweigern und als Wissende nicht zu lamentieren, sondern zu handeln: Nur wenn wir im Spiel nicht mehr mitspielen, wird es Veränderung geben, Reglementierung muss Boykott bedeuten, Partizipation ist das Gebot der Stunde, unterbrecht euren Trainingsalltag und setzt euch in die Wirtshäuser. Ich habe keine Sorge um das Verständnis unserer Mieter und Eigentümer. Angst frisst Seele und Mut kann man nicht kaufen, meint wie immer herzlichst Ihr Triathlet