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2024 deutliche Markterholung

Preise schon jetzt stabil, Mietmarkt explodiert

Trotz der hohen Fertigstellungszahl an Wohnungen und einem aktuellen Angebotsüberhang sinken die Preise nicht oder nur minimal. 2023 ist zum einen gekennzeichnet von einer hohen Fertigstellungszahl - Österreichweit wird mit 44.500 Fertigstellungen gerechnet, eine Zahl vergleichbar hoch wie im Jahr 2022 (Jahre 2021,2020 einfügen). Sowohl absolut als auch relativ (im Verhältnis zur Einwohnerzahl) ist Wien einmal mehr Spitzenreiter dieser Entwicklung mit ca. 16.500 Fertigstellungen von Wohneinheiten (Quelle: Neubaubericht 2023_Q3, exploreal). [ Zum anderen ist aber eine starke Reduktion der Nachfrage beim Kauf von Wohnimmobilien zu verzeichnen. Nicht nur die bis dato erfassten Transaktionen zeigen eine deutliche Zurückhaltung am Markt, das Angebot an Eigentumswohnungen auf den online-Portalen hat sich nach Auswertung der Datenbank IMABIS (IMMOunited) verdoppelt. Dieser Trend hat sich schlagartig mit dem Inkrafttreten der KIM-Verordnung im Sommer 2022 und den ersten Zinserhöhungsschritte der EZB verfestigt. Seither bleiben Objekte auch fast doppelt so lange zur Vermarktung auf den online-Portalen. Im 2. Halbjahr 2021 gab es durchschnittlich 4560 Transaktionen von Eigentumswohnen pro Monat, 2022 waren es im Schnitt 4000 Objekte monatlich, die im Grundbuch ihren Eigentümer wechselten. In den ersten 8 Monaten 2023 waren es durchschnittlich 2650 Objekte, ein Rückgang um 40Prozent gegenüber 2021 (Quelle: ZTDatenforum). „Dem ÖVI ist es ein Anliegen, zum Jahreswechsel mit gesammelten Zahlen, Daten, Fakten eine objektive Bestandsaufnahme zu machen,“ so ÖVI-Präsident Georg Flödl. Auch die von exploreal ermittelte Absorption Rate zeigt diese Entwicklung auf.  Während Mitte des Jahres 2021 die Rate für Wien noch bei rund 8Prozent lag (dh in einem Monat wurde 8Prozent des Angebots absorbiert, in einem Jahr praktisch 100Prozent des Angebots), liegt sie aktuell bei nur noch bei etwas mehr als 2Prozent, dh das Angebot wird über einen Zeitraum von knapp 4 Jahren absorbiert.
Auf gesamt Österreich gesehen lag sie in den letzten Jahren zwischen 4 und 7Prozent, hier wurde also im Vergleich zu Wien das Angebot langsamer vom Markt absorbiert. 
Aber: In den beiden kommenden Jahren ist mit einer deutlichen Reduktion der Neubauleistung (Fertigstellungen) zu rechnen, so die Prognose von exploreal, die den aktuellen Angebotsüberhang zum Teil auffangen wird. Auch die sinkende Anzahl an Baubewilligungen spricht eine deutliche Sprache: -25Prozent im 2. Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal laut Statistik Austria. Die Prognose des Forschungsinstituts IIBW geht für 2023 von etwa 40.000 Bewilligungen aus, 2021 waren es noch knapp 60.000 Bewilligungen gewesen.
Dies hat Folgewirkungen auf die Projektentwicklung und die Baubranche insgesamt, aber auch auf Makler, Vertragserrichter, Architekten und weitere Dienstleister. Projekte werden verschoben oder vorläufig auf Eis gelegt, die Kosten sind nach wie vor hoch, die Nachfrage stark zurückgegangen.
Der ÖVI erwarte sich daher von der Politik Maßnahmen, die es österreichischen Familien wieder ermöglicht, eine Wohnung oder ein Haus zu kaufen und eine weitere Verdrängung der Interessenten in den Mietbereich stoppt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 19. Dezember 2023 - zuletzt bearbeitet am 19. Dezember 2023


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AutorGerhard Rodler
Tags
2023
Wien
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Österreich
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KIM-Verordnung

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