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Berliner Büromarkt stabil

144.000 m² Flächenumsatz unter dem zehnjährigen Schnitt

Bereits gegen Ende des letzten Jahres zeichnete sich ab, dass die schwächelnde Konjunktur und steigende Zinsen als Folge des Ukraine-Kriegs sich dämpfend auf die Nachfrage nach Büroflächen auswirken. Mit 144.000 m² wurde sowohl das Vorjahresergebnis als auch der zehnjährige Schnitt jeweils um gut ein Fünftel verfehlt. Im bundesweiten Vergleich setzt sich die Hauptstadt damit erneut an die Spitze vor München. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate. "Da die Unsicherheit über die weitere gesamtwirtschaftliche Entwicklung trotz sich häufender positiver Signale noch nicht ganz gewichen ist, fällt der Flächenumsatz auch im ersten Quartal 2023 relativ moderat aus. Vor dem Hintergrund der aktuell schwierigen Rahmenbedingungen spricht das Ergebnis insgesamt aber für einen durchaus robusten Berliner Büromarkt", erläutert Jan Dohrwardt, Geschäftsführer und Berliner Niederlassungsleiter der BNP Paribas Real Estate. Unterstrichen wird diese Aussage dadurch, dass die Nachfrage sich relativ breit auf alle Marktsegmente verteilt. Auch Großabschlüsse größer 5.000 m² tragen mit rund 30 Prozent umfangreich zum Resultat bei. Zu den wichtigsten Abschlüssen zählen gut 19.000 m² der Boston Consulting Group in der Mediaspree sowie knapp 13.000 m² des Jobcenters Marzahn-Hellersdorf. Der Leerstand notiert wie bereits Ende Dezember 2022 aktuell bei rund 675.000 m², was gegenüber dem Vorjahreszeitraum einem Rückgang von 4 Prozent entspricht. Die Leerstandsquote liegt unverändert bei niedrigen 3,2 Prozent im Marktgebiet und bei 1,8 Prozent im CBD. Allerdings werden Untermietflächen in der Bundeshauptstadt zunehmend zum Thema. Ihr Volumen beläuft sich mittlerweile auf 290.000 m², wobei abzuwarten bleibt, inwiefern diese Flächen marktrelevant werden. Vergangene Marktphasen haben gezeigt, dass bei Untervermietungen der Vermietungsaufwand oft den potenziellen Ertrag übersteigt. "Auch wenn eine gewisse Unsicherheit bezüglich des zu erwartenden konjunkturellen Aufschwungs noch nachwirkt, häufen sich die positiven Signale, dass die Wirtschaft im zweiten Halbjahr spürbar wachsen dürfte. Trotz einiger struktureller Einflussfaktoren, wie einem zukünftig eventuell etwas höherem Homeoffice-Anteil, spricht viel für eine auch im weiteren Jahresverlauf relativ stabile Nachfrage, auch wenn der Jahresumsatz voraussichtlich noch nicht wieder ganz an die Vorjahresergebnisse heranreichen dürfte. Bei den Mieten sind weitere leichte Zunahmen wahrscheinlich", so Jan Dohrwardt.

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 06. April 2023 - zuletzt bearbeitet am 06. April 2023


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AutorLeon Protz
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Jan Dohrwardt
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