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Bitteres Hoteljahr 2020 in Deutschland
Projekete verschoben, Auslastungen im Keller
Alles in allem war das Jahr 2020 ein turbulentes Jahr für die Hotelbranche. Angefangen mit den ersten Stornierungen im Februar, gefolgt von einem landesweiten Lockdown im März, einer kurzen Atempause in den Sommermonaten, als sich der Tourismus leicht erholte, da die Einschränkungen nachließen und die Menschen versuchten, ihren Urlaub zu genießen, und einem erneuten Lockdown im November.
"Während es 2019 einige Gewinner in Bezug auf das RevPAR-Wachstum gab, litten alle Top-6-Städte in Deutschland im Jahr 2020 erheblich und verzeichneten Rekord-Belegungsrückgänge von über 50 %", kommentiert Lukas Hochedlinger, Managing Director Central & Northern Europe bei Christie & Co.
Mehrere geplante Eröffnungen wurden aufgrund der Pandemie auf das Folgejahr verschoben. So sind für 2021 nun 76 zusätzliche Hotels mit rund 13.000 Zimmern in der Pipeline. "Da wir nicht erwarten, dass sich die Nachfrage im Einklang mit diesen Angebotszugängen erholt, dürften die KPIs insbesondere in Düsseldorf, Hamburg, München und Frankfurt mittelfristig unter Druck bleiben", analysiert Benjamin Ploppa, Director - Head of Hotels Germany bei Christie & Co. Benjamin Ploppa ergänzt: "Auch wenn anzunehmen ist, dass die Erholung asymmetrisch sein wird und je nach Markt und Asset unterschiedlich ausfallen dürfte, gehen wir davon aus, dass ein Voranschreiten der Impfungen und die Aufhebung der entsprechenden Reisebeschränkungen zu einer schnellen Erholung des heimischen Hotelmarktes führen wird. "In den letzten Jahren galten die Top-6-Städte in Deutschland als sichere Häfen und zogen anhaltendes Interesse globaler Hotelinvestoren auf sich. Im Jahr 2019 eröffneten 38 Hotels mit fast 7.000 Zimmern in den analysierten Märkten, was zu einem Gesamtangebotszuwachs von 3,7 % führte. Obwohl aufgrund der Pandemie weniger Hotels eröffnet werden konnten, waren es 2020 dennoch 26 Hotels mit fast 5.000 Zimmern in den Top-6-Städten; angeführt von Hamburg und Frankfurt, mit jeweils 6 neuen Hotels und über 1.200 Zimmern.
Abgesagte Veranstaltungen, Festivals sowie Messen im Jahr 2020 führten zu einem deutlichen Rückgang der Ankünfte und Übernachtungen in Berlin. Wie in Berlin sank auch in Köln aufgrund der Pandemie die Jahresbelegung 2020 auf nur 29 %.
Auch Düsseldorf ist vergleichsweise stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffen.
Frankfurt litt aber am stärksten unter den Auswirkungen der Pandemie. Die Zahl der Übernachtungen sank um 61 % und die der Ankünfte um 65 %. Auf der anderen Seite zeigte Hamburg die höchsten Performance-KPIs der vorgestellten Märkte. Aufgrund einer relativ hohen Belegungsrate während der Sommermonate lag die Gesamtauslastung bei 32 %. Es wird erwartet, dass sich Hamburg aufgrund seines hohen Anteils an inländischen Touristen vor den anderen Destinationen erholen wird. Darüber hinaus deutet die dichte Pipeline innerhalb des Freizeitsegments darauf hin, dass sich die Freizeitnachfrage im nächsten Jahr schnell erholen dürfte.
Die bayerische Landeshauptstadt München ist abhängig von einigen wichtigen Messen sowie einem starken Geschäftstourismus und Veranstaltungsgeschäft. Ein positiveres Zeichen für die nähere Zukunft ist der Anstieg der inländischen Übernachtungen um 30 % im vergangenen Jahr.
GR
AutorGerhard Rodler
Tags
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