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Angebot so groß wie nie

Aber beim Wohnimmobilienmarkt bricht der Neubau ein

Die von Exploreal für den Fachverband der Vermögens- und Immobilientreuhänder der WKO ausgewerteten Daten zur Wohnbauentwicklung im Q3 zeigen, dass für heuer mit der Fertigstellung von rund 44.500 Wohneinheiten zu rechnen ist. Damit wurde der Wert im Vergleich zur letzten Prognose um 800 Wohneinheiten nach oben korrigiert und liegt nur knapp unter dem Wert des Vorjahres. Das ist nur vorerst eine guten Nachricht, denn ab 2025 ist mit einem massiven Rückgang der Neubauproduktion zu rechnen. Diese liegt österreichweit im Jahr 2025 bei prognostizierten 34.900 Wohneinheiten und wurde gegenüber der letzten Prognose ebenfalls leicht nach oben korrigiert (+1.100 Einheiten). 
Alexander Bosak, Exploreal Geschäftsführer: „Die Fertigstellungen gehen bereits zurück, heuer und nächstes Jahr aber noch in überschaubarem Ausmaß. Zwischen Wien und Österreich zeigt sich ein deutlicher Unterschied bei der Preisentwicklung: Während in Wien die Eigentumspreise leicht abnehmen und die freifinanzierte Miete deutlich steigt, sind in etlichen Bundesländern auch im Eigentum deutliche Preissteigerungen zu verzeichnen.“ Die aktuellen Zahlen zum 3. Quartal zeigen signifikante Preissteigerungen in Tirol (+22,9 Prozent), Kärnten (+18,5 Prozent), Vorarlberg (+14,0 Prozent) sowie im Burgenland und der Steiermark (je +12,9 Prozent) im Vergleich zum Q3 2022. In Wien liegt der Angebotspreis derzeit bei 7.052 Euro/m2, das bedeutet einen Anstieg von nur +1,8 Prozent und gleichzeitig auch die geringste Preissteigerung aller Bundesländer. Österreichweit kam es im 3. Quartal 2023 zu einer Preissteigerung von +7,3 Prozent im Vergleich zum Q3 2022.
Betrachtet man die aktuellen Zahlen lediglich im Vergleich zum Vorquartal, ergibt sich bereits ein anderes Bild. Die höchste Preissteigerung wurde im Burgenland verzeichnet (+14,8 Prozent), mit großem Abstand gefolgt von Kärnten (+5,8 Prozent). Zu einem leichten Rückgang der Angebotspreise kam es in Wien (-1,0 Prozent), Niederösterreich (-0.9 Prozent), und Oberösterreich (-0,6 Prozent). Österreichweit beträgt die Preisänderung im Vergleich zum Q2 2023 aufgrund der derzeit überproportional hohen Anzahl an niedrigen Preisen sogar -1,5 Prozent.
Bei den Neubau-Mietpreisen im Q3/23 werden die höchsten Mietpreise derzeit in Tirol verlangt (17,75 Euro/m2). Wien liegt mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 14,36 Euro/m2 an zweiter Stelle. Die niedrigsten Werte werden im Burgenland verzeichnet (8,85 Euro/m2). Österreichweit wird bei Neubauwohnungen ein durchschnittlicher Mietpreis von 13,12 Euro/m2 erreicht. Dieser Quartalswert ist im Vergleich zum Q3 2022 um +12,2 Prozent und im Vergleich zum Q2 2023 um +3,0 Prozent gestiegen. Während das Angebot am Neubauwohnungsmarkt im 3. Quartal in Gesamt-Österreich und in Wien gestiegen ist, ist die Transaktionsanzahl nach einem deutlichen Anstieg ab dem Q4 2022 im letzten Quartal auf niedrigem Niveau geblieben bzw. wieder leicht gesunken.
Matthias Grosse, Geschäftsführer Exploreal fasst zusammen: „Aktuell ist in Österreich das Angebot am Markt so groß wie noch nie, die Eigentumspreise steigen nur noch verhalten und die Neubautätigkeit bricht ein. Die Zeiten für Bauträgerprojekte bleiben sehr herausfordernd. Einmal mehr gilt: Die Lage, und die genaue Kenntnis über die Lage, ist (mit)entscheidend für den Erfolg von Projekten.“

© Cachalot Media House GmbH - Veröffentlicht am 06. November 2023 - zuletzt bearbeitet am 06. November 2023


EK
AutorElisabeth K. Fürst
Tags
exploreal
wohnbau
alexander bosak
Matthias Grosse
Wohnbauentwicklung
Q3 2023
Wohnen

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